
Sternite). Alsdann sitzen dorsal noch 3 Tergite, von denen die beiden letzten verhältnismäßig klein
sind. Am 10. Tergit befindet sich die Afteröffnung und dorsal von derselben 2 zweigliedrige Fortsätze,
die B ö r n e r als Cerci auffaßt und die früher als obere Lamellen bezeichnet wurden. Sternite
kommen nur noch am 8 . und 9. Segmente, nicht aber am 10. vor. Das Sternit des 8 . Segmentes ist
sehr groß und setzt sich aus 2 Paar Platten zusammen, deren hinteres Paar unter dem 9. Tergit liegt,
scheinbar zu diesem gehört, am hinteren Ende frei vorsteht und stark behaart is t; oberhalb dieser
Fig. 16. Hinterleibsende des $ von a. Aprionus bidentatus Kffr.,
b. Miastor metraloas Mein.
vorragenden Platten befindet sich die Vaginaleinstülpung, die also ebenso wie die erwähnten beiden
hinteren Fortsätze des 8 . Sternits zum 9. Segment zu gehören scheint und tatsächlich unter bezw.
hinter dem 9. Tergit liegt.
Wie sich aus den Fig. 16 a und b ergibt, liegen die Verhältnisse bei den Lestreminen und Hetero-
pezmen ähnlich, während hinsichtlich der Oligotrophidi und Lasiopteridi auf die nachfolgend wiedergegebenen
Ausführungen von V e r h o e f f verwiesen wird.
Bei vielen Cecidomyinen sind die letzten Abdominalsegmente ungemein dünn (Contarinia u. a.),
das letzte zuweilen nadelartig, sehr stark verlängert, und können fernrohrartig in das Abdomen eingezogen
werden. Am meisten Ähnlichkeit mit den Lestreminen hat das Abdomen derjenigen Cecidomyinen,
bei denen die letzten Segmente nicht verlängert sind, wie dies z. B. bei vielen der Super-
tribus Ceddomyidi angehörenden Gattungen der Fall ist. Am Ende des letzten Segmentes der Geci-
domyidi befinden sieh dorsal zwei mehr oder weniger lange, regelmäßig eingliedrige Fortsätze, die
bisher und auch nachfolgend noch als obere Lamellen bezeichnet werden und vielleicht den B ö r n e r -
schen Cerci der Sciariden entsprechen. Diese Fortsätze fehlen auch bei den Arten mit verdünntem,
fernrohrartig einziehbarem Hinterleibsende nicht; bei einigen wenigen Arten der Ceddomyidi sind
sie dorsal wenigstens teilweise am Grunde verwachsen. Eine derartige Teilung der sogen, oberen
Lamelle an der Spitze bildet bei den Oligotrophidi eine seltene Ausnahme (Oligotrophus). Ob die
sogen, obere Lamelle der Lasiopteridi und Oligotrophidi morphologisch gleichwertig ist mit der oberen
Lamelle der Ceddomyidi und Porricondylidi, muß durch vergleichende Untersuchung festgestellt
werden. V e r h o e f f , den R ü b s a a m e n um Untersuchung dieser Verhältnisse bei den Oligotrophidi
bat, kommt zu dem Schlüsse, daß es sich bei der oberen Lamelle der Oligotrophidi und
Lasiopteridi um ein selbständiges Segment handelt. Die noch unveröffentlichten Ausführungen
V e r h o e f f s seien im folgenden wörtlich wiedergegeben.
V er h o e f f ü b e r d a s A b d ome n d e r Ce c i d omy i d e n .
Die in beiden Geschlechtern bei den Cecidomyiden äußerst verschieden gebauten hintersten
Teile des Abdomens scheinen bisher eine vergleichend morphologische Klärung nicht gefunden zu
haben. Es sind daher sowohl der in zahlreichen Beschreibungen verwendete Begriff „Legeröhre“ ,
als auch die einzelnen Teile des männlichen Kopulationsappärates unklar geblieben, welche als
„Haltezange“ , „Lamellendecke“ usw. beschrieben worden sind.
Mein Freund Prof. Bü b s a ame n bat mich, mit Rücksicht auf meine in verschiedenen anderen
Insektenordnungen unternommenen vergleichend-morphologischen Untersuchungen des Abdomens,
einige Vertreter der Gallmücken nach dieser Richtung zu untersuchen, um dadurch auch für diese
eine allgemeine, vergleichend-morphologische Auffassung und demgemäße Nomenklatur zu gewinnen.
Fig. 17. Hinterleibsende des $ von Helicomyia pierrei (Kffr.),
a. Seitenansicht, b. hinterster Abschnitt des Ovidukts.
7, 8, 9 = 7 .-9 . Abdominalsegnfent, ovd 1 = Ovidukt, ovd 2 = hinterster Abschnitt desselben,
ro = ringförmige Falte, b = Basis der Legeröhre, e = Endlappen derselben, vg = Vagina,
oe = Mündung derselben.
Wenn ich auch, bei meinen geringen Erfahrungen auf dem Gebiet der Dipteren, nicht ohne
Bedenken Rübs a amens Wunsch nachgekommen bin, so hoffe ich doch, daß die folgenden Zeilen
nicht ganz nutzlos sind.
Das Abdomen der Cecidomyiden besteht, wenn wir zunächst von den hintersten, bei den Geschlechtern
sehr verschieden gebildeten Teilen absehen, aus sieben mehr oder weniger typischen Segmenten,
von welchen das erste dicht an den Thorax gerückt, aber dorsal und ventral gut entwickelt ist.