b) Schiefe Intersegmentalmuskeln.
I ism, m u s c u l u s i n t e r s e g m e n t a l i s p r o t h o r a c i s , d o r s o v e n t r a l e r I n t e r -
s e g m e n t a l m u s k e l z w i s c h e n P r o - u n d M e s o t h o r a x geht von der hinteren
Spitze des Posttergits nach dem Dorsalrand des Peritremas. Wirkung s. Text-Abb. 5.
c) Ventrale Längsmuskeln.
I vlm1, m u s c u l u s p r o s t e r n i p r i m u s (Abb. 19, 20) geht von dem vorderen, spitzen un-
paaren Fortsatz der Mesofurca, nach vorn und spaltet sich bald in mehrere Züge auf, die auseinanderstrahlen.
Der am weitesten median gelegene geht über das Prosternum weg nach dem
kleinen unpaaren Prästernit ps des Prothorax, zwei weitere gehen an den Hinterrand des
Prosternums und ein letzter an den Hinterrand der postcoxalen Brücke.
I vlm2, m u s c u l u s p r o s t e r n i s e c u n d u s geht vom Vorderrand des Mesosternums als
flacher, divergentfaseriger Zug nach dem Hinterrand der postcoxalen Brücke des Prothorax.
I vlm3, m u s c u l u s p r o s t e r n i t e r t i u s geht vom Vorderrand des Peritremas nach dem
Hinterrand des Epimerums.
Die drei letzgenannten Muskeln nähern den Pro- dem Mesothorax, am wirksamsten ist als der
längste der I vlm1. Der I vlmj überträgt (Text-Abb. 5) den Zug des I ism vom Peritrema auf die
Propleura und gehört deshalb zur Gruppe der Kopfsenker.
4. S e g m e n t a l m u s k e l n d e s M e s o t h o r a x (Abb. 20, 21).
a ) D o rso v en tra lm u sk e ln .
IId v n ij,2, m u s c u l u s d o r s o v e n t r a l i s m e s o t h o r a c i s p r i m ü s u n d s e c u n d u s
gehören zu den kräftigsten Muskeln des ganzen Körpers und sind indirekte Flügelheber. Vermutlich
meint W i t l a c z i l mit seinen „Levatoren“ diese, Muskeln, er behauptet allerdings,
diese „laufen von den seitlich sitzenden Flügeln schief nach oben und setzen sich am
Rücken an“ (1. c. p. 400), diese Fehlbeobachtung ist aber wohl nur auf die irrtümliche Annahme
zurückzuführen, ein Flugmuskel müsse am Flügel ansetzen1). Tatsächlich sind die beiden dicht
hintereinander hegenden parallelfaserigen Muskeln echte Dorsoventralmuskeln, wie die indirekten
Flügelheber anderer Insekten (z. B. der Hymenopteren) und gehen vom Scutum
nach dem Sternum. Am Scutum nehmen beide Muskeln die buckelartig gewölbte laterale
Partie zum Teil ein, am Sternum reicht die Ansatzfläche vom medianen Grat, den die Muskeln
(Text-Abb. 7) aber nur an der Basis berühren, nach der Seite, etwa bis zum Ende des lateralen
Grats. Letzterer trennt die sternalen Ansatzflächen der beiden Muskeln voneinander. Der Umriß
der sternalen Ansatzfläche ist also etwa halbkreisförmig, der der tergalen elliptisch. Da die
tergale Ansatzfläche viel weiter lateral liegt als die sternale, so durchsetzen die Muskeln den
Thorax schief (Text-Abb. 7) und lassen dorsal Raum für den großen Längsmuskel. Jeder einzelne
der beiden Muskeln ist sehr undeutlich in zwei Bündel geteilt, so daß im ganzen vier
Bündel hintereinander liegen.
Wie gewöhnlich der große Vertikalmuskel der Insekten flachen die beiden Muskeln das
Tergum ab und heben dadurch den Flügel.
J) In seiner Arbeit über die Psylliden hat W. diesen Irrtum erkannt.
II dvm3, mu s . c u l u s d o r s o v e n t r a l i s t e r - f i u s m e s o t h o r a c i s geht vom Hinterrand
des Scutellums, von der Stelle, wo die V-Leiste diesen trifft, als sehr langer dünner, in
eine feine Sehne auslaufender Strang zum Außenrand der Mittelhüfte, an dem er dicht hinter
dem; Hüftgelenkkopf endet. Er dreht die Hüfte nach außen hinten und ist, mit dem I II dvm2
zusammen der einzige Dorsoventralmuskel, der Ijei Aphis seinen ursprünglichen Charakter
als Hüftmuskel bewahrt hat.
b) Pleuralmuskeln.
I I p m ,^ , m u s c u l u s p l e u r a l i s p r i m u s , s e c u n d u s , t e r t i u s u n d q u a r t u s
m e S?it h ojf a,p i s sind episternal-sternale Elugmuskeln « g p von W i t l a c z i l als „De p
r e s s o r e n “ schon erwähnt, allerdings ohne daß man ihre Ansatzstellen und Wirkung
aus der Beschreibung richtig erkennen könnte. Die vier Muskeln liegen dicht hintereinander,
wobei jeweils zwei sich so‘epg zusammenschließen, daß sie sich gegenseitig abplatten (Abb. 21).
Am Sternum nehmen sie den von den Dorsoventralmuskeln freigelassenen, lateral von; deren
Aiisatzstelle liegenden Baum ein. Von hier ab gehen sie, indem sie konvergieren, nach oben
außen (s. Text-Abb. 7) und enden am Ober- und Hinterrand des Praeepisternums, das s|e etwa
zu einem (oberen) Drittel mit ihren Endflächen einnehmen. Sie biegen das Praeepisternum
nach innen und ziehen damit den Flügel nach vorn und unten (fs p. 85). Sie sind also einerseits
Pronator-, andererseits Senkmuskeln,*id zwar sehr kräftige, die kräftigsten Muskeln
des Körpers nach den indirekten Flugmuskeln. Sie entsprechen den an den Episternalgelenk-
platten ansetzenden Muskeln anderer Insekten (pms des Grundschemas, W e b e r 1924,
pnq, 2, s V o ß). Interessant und für die Deutung des Sternums wichtig ist, daß die pm, s
von GryUus nach V o ß am Trochantinus (Coxalplatte V o ß) enden (s. p. 93).
IIpm 5, m u s S l u s p.l e u r a lifS q . J n t u s - m e s o t h o r a c i s ist ein tergalpleuraler Muskel,
er ist flach und geht, indem seine Fasern konvergieren, von dem leistenartig verdickten
Vorderrand des Tergalarms nach oben, nach der Vorderecke des Praeepisternums, an der er
? ; äiterhalb des IIpm i iniBt. Der Muskel nähert durch seine. Kontraktion das Praeepisternum
dem Tergalarm und wirkt so als Antagonist der I I pm,^.
I Ipm 6, m u s c u 1 u sk p 1 e u r a 1 iABe A u s m e s o t h o r a c i s geht von der die Grenze des
Praeepisternums gegen das Lateropleur.it bildenden Kante, an der der flache Muskel breit
ansetzt, konvergentfaserig nach unten und endet am Sternum, an der Grenzleiste Le.
II pm,, mifcSculu.S: p l e u r a l i s s e p t i m u s m e s o t h o r a - e i s ' g e h t von der gleichen
Kante der Pleura, an der er hinter dem II pm6 ansetzt, als schwacher, konvergentfaseriger
Zug nach dem Vorderrand der Mittelhüfte, die er, gemeinsam mit dem folgenden Muskel,
nach vorn außen zu drehen vermag. Er ist ein episternal-sternaler Beinmuskel, wie der I I pm8
und entspricht dem I pm3.
II pm8, Ul u s c ü 1 u s p l e u r a l i s ö e . t a v u s m e,So t h p r a p i S beginnt am Episternum
dicht vor der Pleuralleiste in der Höhe des Pleuralhakens und geht, sich nur wenig von der
Pleuralleiste entfernend, nach dem Hüftrand, an dem er, dicht vor dem Pleuralgelenkkopf, endet.
I Ipm 9, m u s c u l u s p l e u r a l i s n o n u s m e s o t h o r a c i s , . ein epimeral-sternaler Hüftmuskel
(s.p. 72), setzt hinter dem Pleuralhaken am Epimerum an und geht konvergentfaserig
an den Hüftrand, an dem er dicht hinter dem Pleuralgelenkkopf, also dicht bei der Ansatzstelle
des I I dvm3 endet. Er hilft letzterem die Hüfte nach hinten und außen drehen.