worüber erst durcb vergleichende Untersuchung zahlreicher Individuen Klarheit .geschaffen würden
muß. Für die Artunterscheidung scheinen diese Verhältnisse wenig geeignet, da es. selten möglich
ist, alle Tasterglieder ohne Verkürzung zu sehen. Kur ausnahmsweise wechselt die Anzahl der Tasterglieder
bei derselben Gattung (Diartbrorumyia) oder sogar bei derselben Art (z. B. Bouchéella artemisias).
Zuweilen sitzt der Taster auf einem kurzen, zapfenartigen Vorsprunge, dem P a l p i f e r
oder Palpiger, der am Grunde nie abgeschnürt und nicht als selbständiges Glied aufzufassen ist.
Uber die inneren Mundteile fehlen bei den Cécidomyiden vergleichende Untersuchungen. F r e y
(Acta Soc. F. Fl. Fenn. v. 37, 1913, Nr. 2) h a t gelegentlich seiner Untersuchungen über .die Mundteile
der Mycetophilden und Sciariden auch einige Gecidomyiden besprochen, nämlich Lestremm
leueophaea und Rhabcfophaga saUcis. Danach scheint zwischen den genannten drei Familien in bezug
auf den Bau der Mundwerkzeüge große Ähnlichkeit zu bestehen. Der Hypopharynx ist nach F | | | y
bei Rhabdophaga salicÄs seiner ganzen Länge nach mit der Unterlippe verwachsen, während er nach
B e c h e r (Denkschr. Äkad. Wiss. Wien, Bd. XLV, 1882) bin freies Gebilde sein g l l . Alle diese
Verhältnisse bedürfen weiterer Untersuchung: ,
b) Die Fühler (Antennae).
Oberhalb des Clypeus sind die beiden F ü h l e r (Antennen) eingelenkt, die bei den Gecidomyiden
in sehr charakteristischer Weise gebaut sind. Sie bestehen stets aus zwei B a l - oder'fi r u n d -
g 1 i e d c r n und der G e i ß e 1 (Flagellum), die aus einer verschieden großen Anzahl Gliedern bestehen
kann. In den Beschreibungen der Cecidomyiden h a t sich der Brauch eingebürgert, die Zahl
der Basal- und Geißelglieder getrennt anzugeben; die Bezeichnung 2 ¡g 12 bedeug f | so, daß der
Fühler aus 2 Basal- und 12 Geißelgliedern besteht. Während die Gallmücken stets 2 Basalglieder
besitzen, schwankt die Zahl der Geißelglieder zwischen 4 und mehr als 30. Sehr kurze Fühler finden
sich bei einigen amerikanischenLestremiinen-Gattungen (Neocatocha| ‘+ 6gl., Microcerata2 + 6-*g>-)>
die kürzesten bei einer amerikanischen Heteropezine (2 + 4). Bei den Cecidomyinen finden sich die
kürzesten Fühler bei denjenigen Oligotrophinen, deren Geißelglieder beim Männchen nicht gestielt
sind. Sehr lange Fühler finden sich bei einigen Arten der Porricondyla-Gruppe^sb bei den Gattungen
Cohmyia und Rubsaarmnia, bei denen 2 + 28gl. Fühler Vorkommen. Der längste Fühler mit. 2 iS 34
Gliedern wird für die von W i n n e r t z beschriebene Hormomyia faíoiata W t z. an g e g e b |ii|§ * P t0S-
bormomyia winnertzi K f f r lw o b e i es,jedoch noch fraglich bleibt, ob hier nicht ein Irrtum vmftsgt,
da es sich s ta tt um wirkliche Glieder um sogenannte Knoten handeln kann. Bei den Geißelgliedern
ist die Zahl 12 die vorherrschende. So besitzen fast alle Gecidomyidi 2 + 12gl. Fühler* aber auch
bei anderen Gallmücken findet sich diese Zahl bei den Fühlergliedern ungemem häufig.
Die beiden B a s a l g l i e d e r (Bgl.) der Fühler sind in der Regel auffallend dicker als die
Geißelglieder (Ggl.). Das 1. Bgl. ist am längsten, selten jedoch, wie bei Trotteria, stark verlängert.
Nach s-ioer SpitzÄU ist das Glied stets mehr oder weniger stark verdickt, am Ende nicht selten
mit napfartiger Vertiefung, in welcher das mehr oder weniger kugelige zweite Basalglied ruht. Nur
selten ist das 2. Bgl. an der Seite mit einem schief nach vorne gerichteten dornartigen Fortsatz versehen.
Das erste G e i ß e 1 g 1 i e d besitzt zwei Stiele, den einen an der Basis, den anderen an der Spitze;
bei allen folgenden Geißelgliedern unterscheidet man einen verdickten unteren Teil, der als K n o t e n
(Kn.) bezeichnet wird, und eine stielartige Verschmälerung, kurz „Stiel“ (St.), an der Spitze des
GHedes, durch welche es mit dem folgenden verbunden ist. Nur dem letzten Gliede fehlt bei vielen
Arten der St., aber der Kn. ist auch dann nach der Spitze zu verjüngt. Dieser St. ist bei den $¥
vieler Arten, seltener bei den rf* so kurz, daß sich die Kn. zweier benachbarter Ggl. nahezu berühren.
In diesem Falle nennt man die Ggl. s i f + n d ; is t der St. deutlich wahrnehmbar, so heißen die
Ggl g e s t i e l t . Der St. bildet nie den zentralen Fortsatz des Kn., sondern ist regelmäßig etwas
exzentrisch nach oben verschoben, so daß die größere Masse des Knotens nach unten gerichtet ist.
Bei den dd der Gecidomyidi, die man früher auch als Diplosis-Gruppe bezeichnete, ist mit
wenigen Ausnahmen der Fühlerknoten noch einmal eingeschnürt. Da die Fühler der Cecidomyidi
meist 12 Ggl. besitzen, so besteht er bei dem d also s c h e i n b a r aus 2 + 24 Gliedern. So unterscheidet
noch H. L o e w seine Gattung Diplosis (Supertribus Gecidomyidi) von Gecidomyia H. Lw.
(Supertribus Oligotrophidi) dadurch, daß die Männchen angeblich doppelt so viele Ggl. besitzen als
die Weibchen, und diese Ansicht bleibt die herrschende bis anfangs der neunziger Jahre des vorigen
Jahrhunderts. Jedes Ggl. des männlichen Fühlers der Gecidomyidi besteht also aus 2 Kn. und 2 St.
und in einigen Fällen ist sogar der eine dieser Kn. noch einmal eingeschnürt, so daß 3 Kn. und 3 St.
vorhanden sind. D i e F o r m d e r K n o t e n i s t nicht selten für die Gattung und sogar für die ganze
Gruppe charakteristisch. So ist bei den Tribus der Cecidomyini und Clinodiplosini der eine Kn.
mehr oder weniger kugelig, der andere gestreckt und dann in der Mitte meist mehr oder weniger
stark eingeschnürt, so daß er bimförmig oder sogar als Doppelknoten erscheint (Xenodiplosis) ,
während beim Tribus Gontarinini beide Kn. annähernd kugelig sind. Seltener sind die Kn. am Fühler
derselben Art ungleich, so daß das eine Ggl. aus mehreren, das andere aus nur einem Kn. besteht
(z. B. Ametrodiplosis).
In der Regel ist der erste Kn. der Fühlergeißel etwas länger als der folgende, zuweilen sogar,
wie z. B. bei der Gattung Gontarinia, annähernd doppelt so lang. Nach der Gliedspitze zu nehmen die
Glieder und mit ihnen in der Regel die Kn. an Länge ab, doch werden nicht selten die letzten oder
doch das letzte Glied wieder etwas länger, was oft dadurch erreicht wird, daß die beiden letzten Kn.
breit verwachsen sind. Auch bei den beiden ersten Ggl. sind derartige Verwachsungen nicht selten.
Während sie aber bei den beiden letzten Gliedern bei ein und derselben Art bald vorhanden sein
können, bald nicht, ja sogar bei demselben Individuum an dem einen Fühler Vorkommen, an dem
ändern fehlen, scheinen diese Verhältnisse bei den beiden ersten Ggl. weniger Schwankungen unterworfen
zu sein, so daß bei manchen Gattungen das 1. und 2. Ggl. selbst regelmäßig verwachsen sind,
bei anderen nicht. Zuweilen ist jedoch dieses Merkmal trügerisch, da die Verwachsungen nicht selten
unvollständig sind, so daß es zweifelhaft bleibt, ob die Glieder als verwachsen bezeichnet werden
dürfen. Zudem wissen wir heute noch nicht mit aller Sicherheit, ob dieses Merkmal auch wirklich
für die Gattung konstant ist, da die diesbezüglichen Angaben sich nicht selten auf die Untersuchung
weniger Tiere beschränken mußten. Wird in den nachfolgenden Gattungsdiagnosen das 1. und 2. Ggl.
als verwachsen angegeben, so wird dies der Kürze halber in der Regel durch die Formel 1 + 2 = v.
ausgedrückt, während 1 + 2 n. v. besagt, daß sie nicht verwachsen sind.
Mehr als bei anderen Körperteilen finden sich Mißbildungen an den Fühlern. Hierher sind
auch die nicht regelmäßig auf tretenden breiten Verwachsungen der beiden letzten Ggl. zu rechnen.
Seltener wird auch das drittletzte Ggl. noch in die Mißbildung hineingezogen, so daß der Fühler ein
auffallend langes Endglied besitzt, das aber im übrigen normal entwickelt ist. Seltener verwachsen
einige Glieder in der Mitte der Geißel in dieserWeise. Treten hier Verwachsungen auf, so beschränken
sie sich in der Regel nicht nur darauf, daß der St. zwischen den Kn. vollständig verschwindet, der
Kn. aber sonst im wesentlichen seine Form beibehält, sondern es sind mit der Verwachsung meist
auch starke Veränderungen in der Form und Lage des Kn. verbunden, so daß die Zahl der Ggl., welche