
an seiner Basis mit V und die Länge des vorderen Teiles gemessen von der Spitze des Zahnes bis zur
Querfalte mit VI. Die Größe von Nr. I I I wird sich allerdings bei Gräten m it stark gerundeten Zähnen
nicht immer leicht angeben lassen, jedoch sind derartige Gräten verhältnismäßig selten. Die Zahlen
ändern sich natürlich mit der Größe des untersuchten Individuums, behalten aber meist ihren Wert
als Verhältniszahlen. Die angegebenen Verhältnisse beziehen sich auf die am häufigsten vorkommenden
zweizähnigen Gräten, können aber bei komplizierteren Gräten leicht vermehrt werden.
d) Anatomische Verhältnisse der Larve.
Über die Anordnung der inneren Organe der Cecidomyiden liegen verhältnismäßig wenig Mitteilungen
vor. Die eingehendsten Berichte hierüber besitzen wir für die Larven der Heteropezinen,
während wir über die Anatomie der Cecidomyinenlarven die genauesten Angaben P. M a r c h a 1 (6)
verdanken, doch erstrecken sich seine Untersuchungen nur auf Arten aus der Verwandtschaft von
Mayetiola destructor. Daß die Verschiedenartigkeit der Lebensweise vieler Arten auch Abweichungen
im Bau der inneren Organe zur Folge hat, läßt sich ohne weiteres annehmen und diese Annahme
wird durch spätere Untersuchungen sicher bestätigt werden.
1. D e r V e r d a u u n g s a p p a r a t u n d d i e E x k r e t i o n s o r g a n e .
An dem Darm, der sich vom Munde bis zur Afteröffnung erstreckt, lassen sich wie bei allen
Insekten deutlich bestimmte Abschnitte erkennen, der Vorder-, Mittel- und Enddarm, von denen
sich der mittlere bei der Cecidomyidenlarve durch seine Größe und Färbung am bemerkbarsten macht.
Uber die M u n d t e i l e liegen genauere Nachrichten nicht vor; sie sind stark zurückgebildet
und nur zum Saugen eingerichtet. Auf den Schlund (Pharynx) folgt die Speiseröhre (Oesophagus), die
annähernd in der Mitte ihrer Länge durch das Schlundganglion hindurchgeht, bei Mayetiola destructor
■ ein leicht gebogenes, dünnes Bohr darstellt, sich an ihrem Ende im 5. Körperabschnitte stark erweitert
und hier den sogen. Kropf büdet. Hinsichtlich der Form der Speiseröhre scheinen bei anderen Arten
Abweichungen vorzukommen, so ist sie z. B. bei gewissen mycophagen Arten wesentlich plumper
und derber gebaut als in Fig. 4 4 ; der Kropf läßt sich nach M a r c h a 1 leicht an den lichtbrechenden
Fettröpfchen erkennen, die er enthält. Auf diesen Kropf folgt unmittelbar der Mitteldarm oder Magen,
der den größten Teil des Körpers einnimmt und sich bis zum 10. Segmente erstreckt. Er zieht sich
fortgesetzt zusammen und dehnt sich aus, wodurch die in ihm enthaltene Nährflüssigkeit durcheinandergerührt
wird.
Auf den Magen folgt der E n d d a r m , von welchem sich an seinem Anfang die Malpighischen
Gefäße abzweigen. Am Enddarm, welcher ebenso wie. der Vorderdarm als Hauteinstülpung aufzufassen
und. daher mit einer chitinigen Intima ausgekleidet ist, lassen sich zwei Teile unterscheiden,
nämlich der vorne gelegene Dünndarm und der auf ihn folgende Mastdarm (Rectum; Fig. 44). Bei
Mayetiola destructor ist der Dünndarm zweimal umgebogen, zuerst biegt er nach oben, steigt über
das Hinterende des Magens etwas hinaus und geht dann nach hinten allmählich in den mit dem
After endigenden Dickdarm über. Bei europäischen Ceeidomyinen liegt die Analöffnung stets auf
der Ventralseite und stellt einen Längsspalt dar; bei manchen exotischen Larven erscheint sie hingegen
nahezu kreisrund (Fig. 28). Für die Larven von Miastor metraloas erwähnt W. K a h 1 e (Die
Paedogenesis der Cecidomyiden, 1908, p. 7) noch ein Ventil zwischen Oesophagus und Magen, das
von anderen Autoren vor ihm nicht bemerkt wurde.
Eine besondere Bildung des Dünndarms erwähnt K i e f f e r für seine Mycodiplosis reaumuri.
Danach ist bei dieser Art — und auch wohl bei anderen Mycodiplosis-Axten — der vordere Teil des
Dünndarms ebenso dick wie der Mitteldarm, von ihm aber durch eine deutliche Einschnürung getrennt.
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Trachten .
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Fig. 44. Larve von Mayetiola avenae March.
Darmtractas, Tracheen und Fettkörper (nach Marchal ) .
Daß es sich wirklich um den vorderen Teil des Dünndarms handelt, geht daraus hervor, daß die
Malpighischen Gefäße an der erwähnten Einschnürung entspringen.
Wie dies für andere Insektenlarven bekannt ist, scheint auch bei den Cecidomyidenlarven oder
doch wenigstens bei den gallenerzeugenden die Verbindung zwischen Mittel- und Dünndarm zu fehlen.
Tatsächlich sind in vollkommen eingeschlossenen Gallen nie Spuren von Exkrementen aufzufinden.
Die Farbe der M a l p i g h i s c h e n G e f ä ß e wechselt mit der Art. Meist, ist sie grün, seltener
gelblich oder bräunlich. Sie bilden bei den Gallmücken zwei blind endigende, dünne, lange Schläuche,
die an der Grenze zwischen Mittel- und Enddarm entspringen. Sie sind anfangs meist wagerecht
nach der Seite gerichtet, biegen dann nach vorne um und bilden, indem sie kurz darauf wieder die
Richtung nach hinten nehmen, in der Regel eine Schlinge. Das blinde Ende der Gefäße legt sich meist
an den Enddarm an. De e g e n e r bringt in Schröders Handbuch der Entomologie (I, 1913, p. 304)
Zoologica. Heft 77. 8