(Fig. 13). Bei gewissen Gattungen der Heteropezinen ist der Fuß stark verkürzt und besteht nur
aus 2 4 Gliedern. Ebenso wie die Geißelglieder der Fühler sind auch die Fußglieder meist sehr hinfällig
und bleiben sogar beim Ausschlüpfen zuweilen in der Beinscheide der Puppe hängen. Gewöhnlich
reißen nur die vier Spitzenglieder der
Beine ab, was, wie schon Ki ef fer (Arm. Soc.
Ent. Fr. 1900, p. 247) hervorhebt, wohl auf die
Art der Verbindung zwischen dem 1. und 2 . Tarsenglied
zurückzuführen ist, da das zweite Fußglied
mit einer dornartigen Verlängerung im
Fig. 13. Winnertzia $. Letztes Tarsenglied des Vorderbeins. ersten Fußgliede steckt, mit ihm also im
Gegensatz zu den übrigen Beingliedern nicht
beweglich verbunden ist und an dieser Stelle einem Drucke oder Zuge nicht auszuweichen
vermag.
Außer den Haaren und Schuppen, mit denen die Beine besetzt sind, finden sich bei den Weibchen
der Gattung Winnertzia (Porricondylidi) auf der Unterseite des letzten Tarsengliedes noch kammförmig
angeordnete, kurze Dörnchen (Fig. 14).
Fig. 14. Spitze dea VorderfuBes von 1. Clinodiplosis gaUicola Riihs., 2. Clin. schlechtenduli
Riibs., 3. Mycodiplosis poriae Riibs., 4. Isodiplosis involuta Riibs., 5. Brachydiplosis
c&ricum Riibs., 6. Parallelodiplosis galliperda F. Lw., 7. Xenodiplosis laeviusculi Riibs.,
8. Monodiplosis liebeli Kffr., 9. Octodiplosis glyceriae Riibs., 10. Atylodiplosis acetosellae
Riibs., 11. Gontarinia rubicola Riibs., 12. Macrodiplosis dryobia F. Lw., 13. Arthrocnodax
vitis Riibs., 14. Myricomyid mediterranea F. Lw., 15. Braueriella phillyreae F. Lw.,
16. Cecidomyia pini Deg., 17. XylocUplosis praecox Wtz., 18. Thurauia aquatica Riibs.,
19. Putoniella marsupialis F. Lw.
Die Spitze des letzten Fußgliedes bildet das sehr kurze Klauenglied, an welchem stets zwei
beweglich eingelenkte Fußkrallen (Fkr.) sitzen, die in ihrer Form sehr verschieden sein können (Fig. 14).
Zwischen ihnen findet sich in der Regel ein mehr oder weniger großer behaarter Fortsatz, der als
Haftapparat beim Laufen dient und daher als Haftläppchen oder E m p o d i u m bezeichnet wird.
Ähnliche, meist jedoch kleinere Haftläppchen sitzen an der äußeren Seite jeder Kralle, die sogen.
P u l v i l l e n , s o daß der Fuß an seiner Spitze mit drei Haftläppchen versehen ist, von denen nur
selten das Empodium ganz fehlt, und deren Größenverhältnis zueinander und zu den Krallen als
Unterscheidungsmerkmal gewisser Gattungen Verwendung gefunden hat, ebenso wie auch die Form
und Bildung der Krallen. Auch die Pulvillen sind zuweilen sehr klein und unscheinbar und fehlen
manchmal, wenn auch selten, bei gewissen Arten ganz. Die Krallen sind bald einfach, bald gezähnt.
Entweder sind sie an allen Beinen einfach oder an allen gezähnt oder nur an den vorderen gezähnt,
an den hinteren einfach, selten befindet sich an ein und demselben Fuße eine einfache und eine geteilte
Kralle, wie z. B. bei Chelobremia (Fig. 25 Nr. 1). Gezähnte Krallen finden sich stets bei den
Lasiopteren, doch kommen sie auch bei den übrigen Gruppen der Cecidomyinen vor. Der Krallenzahn
ist bei den Lasiopteridi und Oligotrophidi oft wieder gezähnt (vergl. Poomyia lanceolata), während
er bei den Cecidomyidi in der Regel einfach ist. Bei den letztgenannten Gruppen sind nicht selten die
Krallen der beiden oder vier vorderen Füße gezähnt, bei den hinteren einfach. Aber auch die Form der
Krallen und ihr Verhältnis zur Länge des Empodiums ist hier größeren Abweichungen unterworfen
als bei den übrigen Cecidomyinen. Bald sind die Krallen lang gestreckt und sanft gebogen, bald sind
sie bereits nahe an der Basis stark rechtwinklig oder sogar spitzwinklig umgebogen, bald verjüngen
sie sich kontinuierlich bis zur Spitze, bald sind sie vor der Spitze wieder erweitert (Octodiplosis, Pero-
myia levellei); bald steht der Zahn, wo ein solcher vorhanden ist, fast rechtwinklig ab (vergl.
Taxomyia taxi), bald liegt er dem oberen Zweig dicht an und verläuft fast parallel mit ihm (verg%
Dichodiplosis langem). Zwischen allen diesen extremen Formen finden sich Übergänge.
Selten finden sich sägeförmige Krallen (Prionelim pini) oder die Krallen sind
anfangs gerade, verdünnen sich dann plötzlich und biegen scharf nach oben und
dann nach unten wie bei Asphondylia; das Empodium ist bald so lang wie die
Krallen, bald übertrifft es sie wesentlich an Länge oder es ist kürzer (vergl. Fig. 14) Acrolctasis maura
und fehlt in seltenen Fällen ganz. Nicht selten ist es in der Mitte mehr oder weniger R«bs.
stark hahnenkammförmig erhoben, of t . an der Spitze sehr breit und gerade ab- podiumundPuiville
gestutzt und stets mit längeren Haaren dicht besetzt, die in seltenen Fällen gefiedert
sind (Fig. 15). Während das Empodium meist deutlich wahrnehmbar ist, verursacht das
Auffinden der oft sehr unscheinbaren Pulvillen größere Schwierigkeit. Nicht selten sind sie früher
ganz übersehen worden, was zur Aufstellung falscher Gattungsdiagnosen Veranlassung gab.
f) Der Hinterleib (Abdomen).
Das A b d o m e n besteht aus hintereinanderliegenden Abschnitten, deren Zahl nicht bei allen
Gallmücken dieselbe zu sein scheint. Die ursprünglichsten Bildungen finden sich auch hier bei den
Lestreminen und Heteropezinen, bei denen das Abdomen nicht nur hinsichtlich der Zahl der Segmente
übereinstimmt, sondern auch in der Bildung der Genitalien sehr große Ähnlichkeit hat.
Nach B ö r n e r (Zool. Anz. v. 26, 1903, p. 495—508) finden sich bei den Weibchen der Scia-
riden 10 Abdominalsegmente., Die-ersten 7 Ringe besitzen Rücken- und Bauchplatten (Tergite und