verbunden, den ich im Anschluß an S n o d g r a s s (1927) als Postclypeus bezeichne (PCI). Am
besten ist die Brücke, die in den Abbildungen 7 a—c abgeschnitten ist, am ungeflügelten Tier in
Abb. 6 zu erkennen.
2. Der Y o r d e r k o p f , dessen Bau außerordentlich verwickelt und schwer deutbar ist, besteht,
von außen gesehen (Abb. 1—5), aus einem medianen, großen, rostralwärts immer schmäler werdenden
Stück, dem C 1 y p e u s , der durch eine quere Grube in die beiden Abschnitte A n t e c l y p e u s
(AC1) und P o s t c l y p e u s (PCI) geteilt ist und in ein schmales spitzes L a b r u m (OL) ausläuft,
ferner aus zwei Paaren von lateralen, eng aneinander und an den Clypeus gelegten zugespitzten Hautlappen,
die ich im Anschluß a n M a r l a t t , H e y m o n s und S n o d g r a s s als Laminae mandibulares
(L. mand.) und Laminae maxillares (L. max) bezeichne. So bildet sich, wie Abb. 8 a zeigt,
aus dem Clypeus, dem Labrum und den Laminae eine Art Schnabel, eine Röhre, in der die 2 Paare
von Stechborsten eingeschlossen liegen, um an ihrer Spitze, zu einem Bündel (StB) vereinigt, zutage
zu treten und dann in eine vordere Längsfalte des
3. L a b i u m s einzudringen. Diese Längsfalte, die stets fest verschlossen ist, also eigentlich
eine das Stechborstenbündel eng umhüllende Röhre bildet, zieht sich über die 3 Endglieder des im
ganzen viergliedrigen Labiums weg und öffnet sich am zugespitzten Ende des letzten Gliedes, wo
die Stechborsten zum Saugen hervorgestreckt werden.
Ta b e l l e I zu Text-Abb. l a —c.
• S y n o n y m i k de r D o r s a l s e i t e de s Ko p f e s .
B ö r n e r B e r l e s e Mar l a t t H e y m o n s S n o d g r a s s We b e r
E n d e r l e i n
(Psociden,
(Psociden)
Cicada)
( Cicada) (Rhynchoten) - ( Cicada) (Aphiden)
Labrum Epipharyox Labrum Labrum Labrum
2. Clypeolus Clypeus Labrum Clypeus Anteclypeus Anteclypeus
3. Clypeus Praefrons Clypeus Frons Postclypeus Postclypeus
4. Antenn ale 1 Frons Frons | Epi-
5 a. Postfrons — > Schädeldach i Vertex i
[ cra-
Vertex
5 b. Vertex — J 1 1 mum
B. Das Epicranium.
Das Epicranium besteht, wie im Vorstehenden schon gesagt wurde, aus einem einzigen, ungeteilten
Sklerit. Da auch weder die embryonale ( W i t l a c z i l ) noch die postembryonale Entwicklung
einen Anhaltspunkt für die ursprüngliche Bedeutung und Zusammensetzung dieses Sklerits
bietet, muß hier zur Klärung der Morphologie die vergleichende Untersuchung einsetzen. Daß die
seitherigen Autoren über diese Frage durchaus nicht einig waren, zeigt besser als eine lange Auseinandersetzung
die obenstehende Tabelle, in der wenigstens eine Auswahl der neueren Deutungen
des Epicraniums und der vorn anschließenden Sklerite gegeben ist. Wenn ich mich im folgenden
der Ansicht von S n o d g r a s s (1927) anschließe, die dieser Forscher auf Untersuchungen an Cicada
begründet, so möchte ich ausdrücklich betonen, daß die damit von mir angenommenen Snodgr a s s -
schen Bezeichnungen für dessen Deutung der im Kopf gelegenen Teile des Darmkanals und ihrer
Muskulatur ausschlaggebende Bedeutung haben und deswegen nicht als nebensächlich betrachtet
werden dürfen. Ganz klar liegen die Verhältnisse allerdings nicht, S n o d g r a s s selbst zitiert eine
Definition des Pharynx, die von B u r g e s s stammt und in der gerade die Ansatzstellen der Dila-
latoren des Darms an der äußeren Kopfwand als Kriterien für die Abteilung des Darms herangezogen
werden, sagt aber dann selbst, daß „general conclusions can not be drawn until the subject is given
more attention, and until wider comparative studies have been made on the anatomy of the head
part of the alimentary canal and the distribution of its muscles“ (1927, 1. c. p. 8). Die Abgrenzung
der Abschnitte des Vorderdarms bedarf also, wenn auch die in diesem Abschnitt hergeleiteten Bezeichnungen
zu Recht bestehen, noch der Nachprüfung unter Einbeziehung eines größeren Formenkreises1).
Daß die hier hergeleiteten Bezeichnungen tatsächlich richtig sind, bestätigt übrigens auch
eine ältere vergleichende Arbeit von B ö r n e r (1904), in der sowohl bei Psocus wie bei Aphaena
das von S n o d g r a s s Clypeus genannte Stück ebenfalls als Clypeus bezeichnet ist.
Gehen wir von Text-Abb. 1 a aus, so sehen wir, daß auf der Dorsalseite des Kopfs der Psociden, die
auch S n o d g ra s s , ebenso wie Börner und Ber l ese zum Ausgangspunkt seiner Vergleiche gewählt
^ b c
Text-Abb. 1: a) Schema des Kopfskeletts einer Psocide (nachjE n d e r l e i n aus Ber l e s e ) .
b) Schema des Kopfskeletts einer Nymphe von Cicada (nach S n o d g r a s s). c) Schema des
Kopfskeletts von Aphis. d) Grundriß’des Vorderkopfs von Aphis. e) Aufriß (schematische
Seitenansicht) des Kopfes von Aphis. Zu a—c vgl. Tab. I, zu d und e s. Text.
hat, hintereinander 5 gut voneinander unterschiedene Sklerite vom Mund nach dem Scheitel zu auf-
einanderfolgen. Hier interessieren zunächst nur die beiden letzten, die von S n o d g r a s s als Frons
und Vertex bezeichnet werden. B e r l e s e trennt das hintere, mit 5 bezeichnete Sklerit noch in
zwei Unterabteüungen, die er Postfrons und Vertex nennt. Eine Andeutung einer Naht ist aber
weder bei den Psociden noch bei den Rhynchoten vorhanden, ich möchte daher von dieser Teilung
absehen.
Auch eine deutliche Unterscheidung von Frons und Vertex (4 und 5) ist bei den meisten Rhynchoten
nicht mehr möglich, leicht ist sie (nach S n o d g ra s s ) bei der Nymphe von Cicada (Text- Abb. 1 b).
Hier sehen wir, übrigens auch nach B e r l e s e s Darstellung, ein schmales nach hinten vorgewinkeltes