
heit des Chitins der Borstenbasis hinweist und ein Verkleben der beiderseitigen Maxillarborsten annehmen
zu können glaubt. Abgesehen davon, daß dann die Borsten nicht in der weiter unten aufzuführenden
Weise auf dem Hypopharynx gleitend auseinandertreten könnten, ist diese Annahme
auch sonst unmöglich und wenn man den Bau der Borsten genauer betrachtet als W it l a o ' z i l ,
auch unnötig.
Wie die Schnitte Abb. 17 a und b zeigen, sind die Borsten an ihrer Innenfläche außer mit den
genannten Rinnen noch mit einigen, beiderseits ineinander gepaßten Erhebungen und Vertiefungen
versehen, sie sind miteinander verfalzt. Da aber die Leisten und Gräben, die die Verfalzung besorgen,
in der Längsrichtung der Borsten verlaufen, hindern sie die gegenseitige Beweglichkeit in dieser
Richtung nur insofern, als sie die gegenseitige Reibung vermehren. Vor allem verhindern sie aber
völlig ein Auseinanderschnellen der maxillaren Borsten und eine gegenseitige Verschiebung derselben
in der Richtung senkrecht zur Längsachse, bewirken also, daß die beiden Kanäle stets getrennt und
fest verschlossen bleiben.
Das Vorhandensein der VerfalzungsVorrichtung hat schon B ü s g e n erkannt; auch S a n b o r n
bildet einen Querschnitt durch das Stechborstenbündel (von Lachnus) ab, der mehr Einzelheiten
zeigt als der vomB ü s g e n abgebildete, aber insofern nicht korrekt ist, als der Speichelkanal in das
Innere der einen Maxillarborste verlegt wird. Die wirklichen Verhältnisse, soweit sie sich mit stärksten
Apochromaten erkennen lassen, zeigt Abb. 17 b.
Da die Stechborsten oben im Mund auseinanderweichen-und die Stelle, an der das erfolgt, auf
die Borsten bezogen, je nach deren Stellung verschieden ist, gehen die Verfalzungsleisten nur (in
der Ruhelage) von der Austrittsstelle der Borsten aus dem Vorderkopf bis nahe an ihre Spitze, Text-
Abb. 2 f zeigt ebenso wie die Schnitte Text-Abb. 3 und die Rekonstruktion Abb. 11, daß, im
Gegensatz zum distalen Teil der Borste (Text-Abb. 2 d, e, f) dem proximalen Teil die Verfalzungs-
vorrichtung fehlt.
D i e m a x i l l a r e n S t e c h b o r s t e n s i n d a l s o a n d e r B a s i s v o n e i n a n d e r
g e t r e n n t , l e g e n s i c h d a n n z u n ä c h s t o h n e V e r f a l z u n g z u s a m m e n (die
hier vorhandenen Haltvorrichtungen werden von den umgebenden Teilen gebildet) u n d s i n d
d a n n , w e i t e r d i s t a l , i n e i n a n d e r g e f a l z t , d o c h b e g i n n t d i e s e V e r f a l z u n g
so w e i t d i s t a l , d a ß a u c h e i n e x t r e m e s R ü c k z i e h e n d e r B o r s t e n m ö g l
i c h b l e i b t .
Ganz kurz vor der Spitze sind die Maxillarborsten an der Innenseite etwas eingebuchtet (Text-
Abb. 2 d), sodaß sie, wenn sie zusammenliegen, (Text-Abb. 2 e) dicht proximal von der Spitze eine
Art Ohr bilden. In dieses Öhr mündet sowohl der Speichel- wie auch der Nahrungskanal, deren
Mündungen somit beim Bohren wohl geschützt sind. Der Speichel tritt also nicht, wie frühere Autoren
wohl meinten, schon weiter proximal an der Grenze zwischen den beiden Borsten aus und auch nicht
auf der eigentlichen Spitze, sondern hinter derselben in dem gleichen Öhr, in das auch der Nahrungskanal
mündet.
Von der Innenfläche betrachtet, bietet die Spitze der Maxillarborste das Bild von Text-Abb. 2 c.
Man sieht die beiden Kanäle N und Sp, die kurz vor der Spitze blind zu enden scheinen, in der Tat
aber in das genannte Öhr münden. Weiter distalwärts verjüngt sich die Borste rasch und läuft
schließlich in eine äußerst feine Spitze aüs. Liegen beide Borsten zusammen, so legen sich, wie
Text-Abb. 2e zeigt, auch diese Spitzen eng zusammen und bilden so einen sehr feinen Bohrstachel, der
im gröberen Gewebe wohl durch die um die Maxillarborstenspitze sich herumwölbenden Mandibular-
Borstenenden geschützt wird. Durch'die öbrartige Ausmündung der Kanäle ist eine Injektion des
Speichels in den in Bildung begriffenen Stichkanal möglich/ebenso wie das Eindringen des Nahrungs-
Safts in den Nahrungskanal.
Daß gelegentlich, wahrscheinlich erst mit dem Erreichen der zum Aussaugen geeigneten Zellen,
die Maxillarborsten eine kurze Strecke weit über die Mandibularborsten heraustreten und weiter als
sie eindringen, h a t schon Zw e i g # l't; auf seinen Schnitten festgestellt; die gegenseitige Unabhängigkeit
der mandibularen und maxillaren Muskulatur macht diese Bewegung möglich.
% D i e S t e c h b e r s t e n u n d d e r 11 y p o p li ¡1 r y 11 x.
Es wurde oben schon erwähnt, daß die Stechborsten, soweit sie innerhalb des Kopfes noch getrennt
sind, auf den Seitenwänden des Hypopharynx gleiten und zwar auf besonderen Flächen, die
ihnen in der Form angepaßt sind.
Relativ einfach sind diese Verhältnisse, bei den mandibularen Stechborsten, # 5 haben ]a eine
glatte Innenfläche, ¿uch kommt es bei ihnen nicht darauf an, daß diese besonders abgedichtet ist,
da sie ja mit der Speichel- und Nahrungsleitung nichts zu tön haben. Abb. 13 zeigt, ebenso wie
Te£t-Abb. 3b und die BekonstruktiomAbb. 11, daß. die Maxillarborsten einfach sich mit ihrer glatten
Innenseite an eine entsprechende, glatte, ebene Fläche der Seiteuwand des Hypopharynx legen.
Da der Hypopharynx nach unten spitz zuläuft, kommen sich die beiden Borsten des Paares nach
unten immer, näher und würden am Ende der Hypopharynxspitze Zusammentreffen, wenn nicht
das maxillare Stechborstenpaar sich dazwischen schöbe. 'So gleiten sie eben auf der Außenfläche
der letzteren wie vorher auf dem Hypopharynx weiter.
Bei den Maxillarborsten sehen wir auf Abb. 13 (Mx), daß schon von ihrem hohlen basalen Teil
an, der ja ¿ h o n ^ « der distale Teü, die beiden Binnen äufweist, ihre Innenfläche mit eben diesen
BinTien auf zwei Dihgsleisten der Seitenwand des Hypopharynx paßt; die vordere Kante der.Borste
wird im basalen Teil Ws Hypopharynx sogar noch von einem Teil der Wand desselben umfaßt und
läuft in ihf;M|..in einer Schiene, D a d u r c h w i r d e i n e ä u ß e r s t s i c h e r e F ü h r u n g
d e r B o r s t e u n d e i n i n n i g e r A n s c h l u f i d e r s e l b e n a n d i e H y p o p h a r y n x w
a n d g e w ä h r ! e i S t e t;'W e ite r distalwärts, etwa in der Höhe, der der Schnitt Text-Abb. 3 b
entnommen wurde und in der das Modell Abb. 11 a und c rechts oben abgeschnitten ist, hat das
Herumgreifen der Hypopharynxwand um die Borstenkante aufgehört, doch liegt die Borste trotzdem
eng an dem Hypopharynx, da die Lamina maxillaris, wie Abb. 11 c zeigt, sie fest anpreßt und in ihrer
Lage hält; Der distale, spitze Teil der Laminae, die von beiden Seiten herkommend die Hmterwand
des Kopfes bilden, ist ja hier, wie oben (p. 16) schon gezeigt wurde, rinnenartig gehöhlt und umfaßt
so die Hypopliarynxspitze samt den Stechborsten.
Da der Hypopharynx nach unten spitz zuläuft, müssen auch die ihm anliegenden Maxillarborsten
•sich einander nähern; die eigentliche, feine Spitze des Hypöpharynx verhält sich ihnen gegenüber
aber anders als der basale Teil Während an letzterem, , wie g e s ä # die Borsten auf 2 Leisten der
Seitenwand gleiten und also die b e i d e n Binnen der Borsten ausgefüllt sind, f ü l l t d i e ? y p o -
p h a r y n x s p i t z e n u r mö c h d i e h i n t e r e n B i n n e n a u s , diè vorderen Binnen, die
weiter distal zum Nahrungskanal zusammentreten, bleiben also hier, eine Strecke weit vor der Vereinigung
der Maxillarborsten, frei und öffnen sich in die Mundhöhle. Die hinteren Binnen, die den
Speichelkanal bilden, sind dagegen, wie das Modell Abb. 11 a und c zeigt, durch die züngenartige