wurde sie bisher nur bei der zur Porricondyla-Qm'ppe gehörenden Gattung Diallactes aufgefunden
(vergl. Fig. 12 d).
Verhältnismäßig spät wurde festgestellt, daß vor der sogen. 1. Längsader bei manchen Cecidomyinen
noch eine Längsader vorkommt, die der W i n n e r t z sehen Hilfsader der Sciariden entspricht
und als eigentliche Subcostalader i n S c h i x r e r schem Sinne aufzufassen ist, so daß die früher
erwähnte 1. Längsader die Radialader i n S c h i n e r s c he m Sinne ist. Dementsprechend wurden die
zuerst erwähnten gewöhnlichen drei Längsadern auf der Flügelfläche als Radius, Cubitus und Posticalader
bezeichnet, wozu dann noch die vor dem Radius liegende Subcostalader und die zwischen Cubital-
und Posticalader liegende Discoidalader kam. Als seltene Ausnahme findet sich, auf die Posticalader
folgend, bei gewissen Lestreminen, die im Flügelgeäder sehr große Ähnlichkeit mit den Sciariden
haben (zu denen E n d e r l e i n sie auch rechnet), noch eine sogen. Analader.
Es empfiehlt sich, auch bei den Cecidomyinen die C o m s t o c k - N e e d h a m s e h e Terminologie
des Flügelgeäders anzuwenden, nachdem dies bereits bei anderen Dipteren, so bei den verwandten
Familien der Mycetophiliden, Sciariden und sogar bei den Lestreminen, geschehen ist.
Die am Vorderrande des Flügels verlaufende Ader würde demnach als C o s t a l a d e r (co) zu bezeichnen
sein; die erste, bei den Cecidomyinen meist fehlende 2 . Längsader,' d. h. die erste Längsader
der Flügelfläche, ist die S u b c o s t a l a d e r (sc); die 2 . Längsader der Flügelfläche, also
die 3. in der Reihenfolge (die 1. Längsader der älteren Autoren W i n n e r t z , F r .Löw etc.), ist
der R a d i u s (r), von dem annähernd in seiner Mitte aus meist unscheinbarer Basis (die früher als
Querader bezeichnet wurde) ein Zweig abgeht, der früher als Cubitus bezeichnete Ramus Radii (rr).
Die 4. Längsader der Reihenfolge nach fehlt bei den Cecidomyinen und ist nur bei der zu den Porri-
condylidi gehörenden Gattung Diallactes (Fig. 12 d) vorhanden; sie wird als M e d i a 1 i s (m, früher
Discoidalader) bezeichnet. «Die folgende, meist gegabelte, bei den Cecidomyinen regelmäßig vorhandene
Längsader ist der C u b i t u s (cu), der früher Posticalader genannt wurde. Die obere Zinke
wird als cu2, die untere als cu2 bezeichnet. Die letzte, nur bei den Lestreminen zuweilen vorhandene,
bei den Cecidomyinen hingegen stets fehlende Längsader, ist die A n a 1 i s (an). Außer diesen Längsadern
fällt auf der Flügelfläche eine scharfe, zuweilen aderartig erscheinende Längsfalte auf, die regelmäßig
dicht an cu2 und dann parallel dem Cubitalstiele verläuft. Zwischen ihr und rr findet sich bei
manchen Arten noch eine zweite Längsfalte.
Die Entfernung zwischen den Mündungen von cu2 und cu2 wird der Einfachheit wegen als a
bezeichnet, die Entfernung der Mündung von cuj bis zur Flsp. als b ; die Entfernung der Mündungsstelle
von rr bis zur Flsp. als c (früher ab, bc und cd). Bei den Cecidomyidi, bei denen rr in oder hinter
der Flsp. mündet, fällt c fort.
Der Vorderrand des Flügels, die Costalader (co), ist stets behaart oder beschuppt, zuweilen auch
behaart u n d beschuppt. Der Hinterrand (H.R.) ist stets mit langen, wimperartigen Haaren besetzt,
die stark, zuweilen senkrecht abstehen, meist aber etwas schief nach der Flügelspitze (Flsp.) gerichtet
sind, während die Haare des Vorderrändes meist wesentlich schiefer stehen. Bei den Cecidomyinen
ist die ganze Flügelfläche dicht mit gekrümmten, rückwärts, also zur Flügelwurzel (Flw.) gerichteten,
anliegenden Haaren besetzt, die in der Regel in der Mitte etwas erweitert sind und als Schuppenhaare
einen Übergang zu den Schuppen bilden. Alle diese Haare sind ungemein hinfällig, reiben sich leicht
ab und fehlen daher zuweilen bei älteren, lebenden, öfter noch bei genadelten oder sonstwie präparierten
Exemplaren einer Sammlung. Außer mit diesen hinfälligen Haaren ist die Flügelfläche noch mit sehr
feinen und kurzen, nur bei stärkerer Vergrößerung wahrnehmbaren, haarartigen Gebilden besetzt,
die fest mit dem Flügel vereinigt sind und sich nicht abreiben lassen. Diese feinen Härchen, die man
auch in ihrer Gesamtheit als Pubescenz bezeichnet und für welche E n d e r l e i n den Terminus
Microtrichen eingeführt hat, finden sich auch an fast allen anderen Körperteilen der Cecidomyiden
und sind dann bald zu bestimmt geformten Gruppen vereinigt, bald bilden sie einen gleichmäßigen
Überzug. Bei den Heteropezinen fehlt auf der Flügelfläche jede Spur längerer, hinfälliger Haare,
während die Mitrotrichen (M) bei ihnen gewöhnlich stärker entwickelt sind.
Die bei anderen Insekten am Metathorax sitzenden H i n t e r f l ü g e l sind bei den Dipteren
in eigentümlicher Weise umgebildet und werden als S c h w i n g e r (Schw., Halteren), bezeichnet.
Sie bestehen aus einem mehr oder weniger langen Stiele, dessen verdickte Basis als Fuß bezeichnet
wird, und einer keulenförmigen Verdickung an der Spitze, dem sogen. Schwingkölbchen. Bei den
Cecidomyiden und anderen nahe verwandten Dipteren fehlt das bei den Musciden vorkommende
Schüppchen (Squama), das bei diesen Arten die kurzen Schwinger bedeckt. Das Größenverhältnis
zwischen Schwingerstiel und Schwingkölbchen ist bei den verschiedenen Cecidomyidenarten sehr verschieden.
Während bei manchen Arten der Stiel um ein Mehrfaches länger ist als das ziemlich kleine
Kölbchen, erreicht oder übertrifft bei anderen Arten das stark verdickte Kölbchen die Länge des
Stieles. Ob diese Verhältnisse konstant sind, muß noch nachgeprüft werden; vielleicht werden sie
sich später, wenn erst vergleichende Untersuchungen hierüber vorliegen, zur Unterscheidung sehr
ähnlicher Arten verwenden lassen. Eingehende Untersuchungen über den Bau und die Funktionen
der Schwinger finden sich bei E. W e i n 1 a n d (Z. wiss. Zool. v. 51,1891). Der Verlust der Schwinger
hebt das Flugvermögen ganz oder teilweise auf oder bewirkt Spiralflug oder Kreiselbewegung je nach
der Art der Verletzung.
e) Die Beine (Pedes).
Außer den Flügeln und Schwingern dienen der Mücke auch die B e i n e (Pedes) als Fortbewegungsorgane,
von denen an jedem der drei Thorakalsegmente ein Paar vorhanden ist, die als
Vorder-, Mittel- und Hinterbeine unterschieden werden und aus Hüfte (Coxa), Schenkelring (Trochanter),
Schenkel (Femur), Schiene (Tibia) und Fuß (Tarsus) mit dem stets sehr kurzen Klauengliede
(Praetarsus, Onychium) bestehen. Zwischen die Vorder- und Mittelhüften schiebt sich das sehr breite
Mesosternum nach unten vor, so daß die Vorderhüften von den Mittelhüften regelmäßig weiter entfernt
sind als letztere von den Hinterhüften. Schenkel, Schiene und Fuß sind im allgemeinen lang
und schlank. Das Längenverhältnis der Beine und der einzelnen Glieder zueinander scheint ziemlich
konstant zu sein, aber je nach der Art zu wechseln. Zukünftige vergleichende Untersuchungen werden
wahrscheinlich ergeben, daß diese Verhältnisse gute Artunterscheidungsmerkmale abgeben. Gewöhnlich
sind die Beine ziemlich dicht anliegend beschuppt und behaart und an der Unterseite der Schenkel
befindet sich regelmäßig eine Reihe langer, weit abstehender Haare, während an den Schienenspitzen
nur bei gewissen Arten ( Trotteria) lang abstehende Borstenhaare, niemals aber jene Bildungen auf-
treten, die man als Sporne bezeichnet.
Zwischen H ü f t e und S c h e n k e l ist ein kleines Glied, der sogen. S c h e n k e l r i n g eingefügt,
der bei keiner Art fehlt. Die schlanken S c h i e n e n sind in der Regel nach der Spitze zu
etwas verdickt, bei manchen Arten (Lasioptera) sind Schenkel und Schienen, besonders bei den
Männchen, stark verbreitert. Bei den Cecidomyinen besteht der F u ß stets aus fünf Tarsengliedern,
deren erstes (Me t a t a r s u s ) stets stark verkürzt ist, während das zweite das längste ist. Durch
dieses Merkmal unterscheiden sich die Cecidomyinen leicht von den Lestreminen und Heteropezinen