Teil der Postgena enthalten (Snodgras s) , doch zu einem Teil aus dem Stammteil der I. Maxille
(Cardo -f- Stipes + Palpus maxillaris) hervorgegangen sind (H e y m o n s). Mit anderen Worten,
die mandibularen Stechborsten sind die Mandibel selbst, die maxillaren dagegen haben nur den Wert
einer maxillaren L a c i n i a.
Im ganzen betrachtet bestehen die röhrenförmigen, mandibularen Stechborsten, soweit sie chiti-
nös sind, aus einem proximalen, in der natürlichen Lage lateralwärts gebogenen kurzen Teil mit
dünner Wandung und weitem Lumen und aus seiner Fortsetzung, einem distalen, startwandigen,
sehr langen Teil, den ein sehr englumiger, an der Spitze der Borste blind endender Kanal durchbohrt.
Dieser Kanal, i n d em s i c h W e i c h t l e n i c h t n a c h w e i s e n l a s s e n , hat
offenbar für die Nahrungsaufnahme keine Bedeutung. Im Querschnitt erscheinen beide Abschnitte
der Borste etwa halbkreisförmig, die ebene Seite zeigt medialwärts, erst ganz proximal wird die Borste
fast drehrund (Abb. 12 a). Mit der glatten, fast ebenen Innenseite gleitet die Borste innerhalb des
Kopfes auf der Seitenfläche des Hypopharynx, weiter distal auf der Außenfläche der maxillaren
Stechborste.
Wie oben schon gesagt wurde, stehen die mandibularen Stechborsten durch je einen Protrac-
torarm mit der Kopfwand in Verbindung; an ihm setzen die die Borste vorstoßenden Protractor-
muskeln an.
Proximalwärts laufen die Stechborsten in die sog. „retortenförmigen Organe“ aus, in denen
sie gebildet werden und deren Bau schon W i t l a c z i l eingehend genug geschildert hat. Es sei
daher hier nur kurz zitiert, was er über den feineren Bau sagt: „Die „retortenförmigen Organe“
zeigen im ausgebildeten Zustand eine äußere Haut, d. h. eine Schicht von abgeplatteten Zellen,
welche sich in die Epidermis des Körpers fortsetzt und bestehen aus einer kompakten Masse von ziemlich
großen gekernten Zellen, welche an der Peripherie, also unter jener Haut, eine chitinige Substanz
absondert, die, wohl erst an der Spitze des „retortenförmigen Organs“ mit der Luft in Konta
k t tretend, erhärtet und so die von hinten nachwachsende Borste bildet“ 1.
Dis Form der Organe ist durch das Wort „retortenförmig“ schon genügend gekennzeichnet,
man braucht bloß in die hohlen Borstenbasen der Abb. 9 und 10, die nur die chitinisierten Teile zeigen,
sich die Retorten wie in „Vorlagen“ hineingesenkt zu denken und hat dann das schon mehrfach
(von W i t l a c z i l z. B.) dargestellte Bild (Abb. 18 d).
b) Die m a x i l l a r e n S t e c h b o r s t e n (Mx, setae maxillares), deren Bildungsweise sich
nicht von der der mandibularen unterscheidet, sind nur in ihrem basalen Teil ausgehöhlt, der ganze
lange distale Teil ist solid, im ganzen sind sie schwächer als die mandibularen Borsten. Die feineren
Einzelheiten des Baus werden weiter unten geschildert werden, hier ist nur noch zu erwähnen, daß
sowohl der gehöhlte wie der solide Teil der maxillaren Borsten an der Innenseite zweimal rinnenförmig
vertieft ist. Mit diesen Rinnen gleiten die Borsten auf entsprechenden Erhöhungen der Seitenwand
der Hypopharynx. An der Hypopharynxspitze treten die maxillaren Borsten beider Seiten
zusammen, die beiderseitigen Halbrinnen schließen sich zusammen und bilden so zwei hintereinanderliegende
Kanäle, den vorderen Nahrungskanal und den hinteren Speichelkanal. An die so gebildete
Doppelröhre legen sich außen die beiden mandibularen Borsten und bilden mit jener zusammen
noch innerhalb des Vorderkopfes ein geschlossenes, im Querschnitt etwa kreisförmiges Bündel von
2) Wie das „Nachwachsen“ zu verstehen ist und wie die Borsten sich bei der Häutung verhalten, hat S n o d g r a s s (1927) an
Cicada gezeigt. Da ich hier nicht die ganzen verwickelten Vorgänge wiederholen kann, muß ich auf die Originalarbeit verweisen.
Stechboistea (StB), das an der schnabelförmigen Spitze des Vorderkopfs zutage tr itt und in die dorsale
Falte des Labiums eindringt. Die Lumina der Stechborstenkanäle sind die einzigen offenen
Zugänge zur Mundhöhle.
7. D i e S p e i c h e l p u m p e (SpP)-
Im Innern des Hypopharynx, an seine stark chitinisierte Hinterwand angeschlossen, liegt die
Speichelpurape, die das Sekret der Speicheldrüsen aus deren Ausführgang (SpG) m den Speichelkanal
des maxillaren Stechborstenkanals pumpt. Die Speichelpumpe, als „Wanzenspritze“ bei den Heterop-
teren schon seit Landoi s (1868) bekannt, ist bei den Göceiden durch B e r l e s e beschrieben,bei den
Aphiden aber noch nicht näher untersucht; W i t l a c z i l erwähnt von ihr, wie vom Hypopharynx
überhaupt, nichts und auch die neueren Autoren sind nicht näher auf sie eingegangen.
Ihre Lage bei Apkis geht aus Abb. 7 c hervor, ihr feinerer Bau aus Abb. 14 a und b. Zur Unter-
»¡ehung der Speichelpumpe bedarf man unbedingt genau liegender Schmttserien, am besten solcher
von Sagittal- und Querschnitten. Solchen Serien sind auch die Abb. 14 a und b entnommen.
Wie Abb. 7 c zeigt, ist die Pumpe (SpP) median dicht hinter der Basis der feinen Endspitze
des Hypopharynx befestigt, ein solider Chitinzapfen (Za) dient als Basis des ganzen Pumpapparats.
Auf dieser Basis erhebt sich eine feste, von vorn nach hinten etwas abgeflachte Chitinkapsel, die als
C u p u 1 a (Cu) bezeichnet werden soll. Sie geht an ihrem Gipfel in eine, aus weicherem, elastischem,
mit Hämatoxylin blau färbbarem Chitin (wagerechfsjchraffiert) bestehende Platte über, von der
aus nach unten in die Cupula hinein ein aus demselben Material bestehender, im Ruhezustand den
Hohlraum der Cupula fast völlig aüpfüllender Zapfen, das P i s t i l l (B e r 1 e s e , P.) ragt. Nach
oben gehen von der Platte 2 flache Chitinsehnen oder Apodeme (Ap) aus, an denen die stärksten
und wichtigsten der die Pumpe betätigenden Muskeln ansetzen.
Vom Hohlraum der Cupula gehen zwei Kanäle, die P u m p e n g ä n g e (PG), die auf Abb. 13
vom M n i t t quer getroffen sind, nach vorn unten und münden in den chitinisierten S p e i c h e l g
a n g (SpG'),: der sich (SpG) in die Spitze des Hypopharynx fortsetzt und auf deren Ende ausmündet.
VentilVorrichtungen, wie sie G e i s e bei den Hydrocoriden-beschrieben hat, konnte ich,
obwohl sie zweifellos vorhanden sein müssen, an der Speichelpumpe von Apkis der außerordentlich
geringen Größe des Objekts wegen nicht feststellen.
8. D i e M u n d p u m p e u n d d e r P h a r y n x .
Wenn seither schon mehrfach von der Mundpumpe, der Mundhöhle und dem Pharynx die Rede
war, so ist dazu nunmehr zu bemerken, daß S n o d g r a s s bei seinen Untersuchungen an Cicada
festgestellt hat, daß, nach der gebräuchlichen Definition des Pharynx der Insekten (B u rg e s s )
das, was von den seitherigen Autoren bei den Rhynchoten als Pharynx bezeichnet wurde, nur zum
kleinsten Teil wirklich diesen Namen verdient; der ganze orale Teil dieses Abschnittes ist nach S n o d g
r a s s nichts anderes als ein Teil der Mundhöhle. Wenn nun auch (s. p. 11) eine eindeutige Klarstellung
dieser Verhältnisse nur auf Grund von heute noch nicht vorhandenen ausgedehnten vergleichenden
Untersuchungen möglich wäre1), so soll doch im Anschluß an S n o d g r a s s im folgenden
i) Den Anfang zu einer derartigen Untersuchung hat Eidmann"(Zool . Anz. Bd. 52, 1925, p. 49— 64) mit einer Studie über
den Pharynx von Periplaneta gemacht. Es scheint die Möglichkeit zu bestehen, daß das, was von mir im Anschluß an S n o d g r a s s
&ls Mundpumpe bezeichnet wird, E i d m a n n s Vorderpharynx homolog ist.