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Indem mail also die Distanz vom Basiou zur Mitte der Stirn-Nasenbcinsutnr = 100 setzt
crliält man für die Entfernung vom Basion zum Alvoolarpimkt eine Zahl, welche entweder
grösser oder kleiner, als 100 ist. Ist sie grosser, so springt der Kiefer über die Stirn.
Nasenbeinsiitur nacli vorne vor; ist sie kleiner, so tritt er dahinter zurück.
F l o w e r ' s Eintheiking des Index (6, p. 252), der wir uns anschliessen, ist folgende ;
O r t h o g n a t h i e miter 98,
M e s o g n a t h i e 98—1 0 3 ,
P r o g n a t h i e über 103.
Wenn der Alveolarrand, wie dies öfters der Fall, defect ist, lässt sich das eine dm
beiden Maasse nur mit annähernder Sicherheit gewinnen; wir haben unter diesen Umständen
die Zahlen in Klammern gesetzt.
M e s s u n g e n der Augenhöhle. Da die Frankfurter Verständigung befremdlicher
Weise keine genauen Bestimmungen gielit, wie diese ausserordentlich schwierigen Messungen,
bei welchen Fehler von 0,5 mm von Bedeutung sind, ansgefidirt werden sollen, so hahen
wir uns hierin an Broca (3) angeschlossen. Dieser beschreibt mit grosser Sorgfalt seioc
Methode, so dass sie aufs genaueste befolgt werden kann, wodurch eine Vergieicliuug mit
den Eesnltaten sämmtlicher Forscher, welche dieselbe ebenfalls angewandt halben, wie
F l o w e r , Turner-etc., ermöghclit wird. Diese Messungen können nur mit einem sehr
feinspitzigen Schiebezirkel befriedigend ausgeführt werden; wir Iraben stets das linke Aiigc
gemessen, sofern es nicht beschädigt war. Im letzteren Falle wurde der Zahl ein r beigesetzt.
1. Breite des A u g e n h ö h l e n - E i n g a n g s . Der mediale Ausgangspunkt für dieses
Maass ist die Stelle, wo die Crista lacrimalis des Thränenbeins auf di(i horizontale Stirn-
Thränenbeinsutnr stösst ; von hier misst man Iiis zu dem entferntesten Punkte des äusseren
Augenrandes, gleichviel, ob dieser in der nämlichen Ilorizontalebene oder ausserhalb der-
Sellien liegt. Die Zirkelspitze setzt man genau auf die Stelle auf, wo die innere Augenhöhlenfläche
sich nach aussen umschlägt. Die Thränengrube wird, wie man sieht, von
diesem Maasse ausgeschlossen, was auch ganz richtig ist, da sie nur einen Annex der
Orliita darstellt.
2. Höhe des Augenhöhlen-Eingangs. Nach der Messung der Augenhölileii-
Breite haben wir in der Fiichtung, in welcher dieses Maass genommen worden war, eine
feine Nadel befestigt, so zw-ar, dass ihr mediales Ende in dem oben angegebenen Kreuzraigspunkte
steckte und ihr äusseres an dem durch Messung gefundenen fernsten Punkte dos
äusseren Augenrandes durch Wachs fixiert war. Nun konnte die Höhe der Augenhöhle
senkreclit auf die eingesteckte Nadel von der Mitte iles unteren Augenrandes aus leicht
gemessen werden.
Der Angenhöhlen- Index wird berechnet nach der Formel
100 X Augenhöhlenhöhe
Augenhöhlenbreite
Die Indexstnfen wurden von lüroca bekanntlidi niikro-. meso- und megasern
cenamit, von den F r a n k f u r t e r n chaniae-, meso- und hyps ikonch. Beide Nainenreihen
t;ind unserer Ansicht nach unpraktiscli, die erste, weil sie keinen Bezug auf die Aiigenhiihle
hat und die zweite, weil man ilurch sie unwillkürlicii an die Nasenmiischeln und
nicht an die Orbita erinnert wird. Wir schlagen vor;
p 1 a t o p h t Ii al m , breitäugig,
n i e s o p h t h a l m , mitteläugig und
h y p s o ]i h 111 a 1 m , hocliäugi g.
Leider ist aber nichit nur die Nomenclatur, sondern auch die Eintheilung des
Index bei den verschiedenen Schulen verschieden, wie nachfolgende Tabelle zeigt:
F r a n k f u r t e r
B r o c a ^(3 )' F l o w e r (^6 )' tVt e r s t ä n d i g u n g /(r9^)
p l a t o p h t h a lm unter 8 3 unter 8 4 bis 8 0
(inikrosem, chamaekonch)
niesophthalm
(niesosem, mesokonch)
hypsophthalni
(megaseni, hypsikonch)
8 3 — 8 8 . 9 84—89 8 0 . 1 — 8 5
u. mehr über 89 über 85
Soviel scheint uns sicher, dass die deutschen Ziffern, wenn man Broca' s Messmethode,
welche die Thränengrube ausschliesst, anwendet, zu niedrig sind. Wir folgen daher zunächst
der Eintheilung von Broca, bis weitere vergleichende Untersuchungen auf grösserer
Basis besseres werden geschaft'en haben.
Der F l ä cheninl i a l t des Orbi taleingangs wurde nach der Methode von B roc a (3)
berechnet, welcher einfach die beiden senkrecht aufeinander stehenden Augenhöhlen-Durchmesser
iiiultiplieierte und dadurch den Flächenraum eines um den Augenhöhlen-Eingang
gelegten Rechteckes erhielt. Dieses Bechteck ist natürlich grösser als die Area des Orbitaleingangs
selbst, liefert aber doch eine bei den verschiedenen Menschen-Varietäten ganz
gilt vergleichbare Grösse.
Die Int e rorbi t a lbr e i t e wurde gemessen von einem Schneidepunkt der Crista lacrimalis
des Thränenbeins mit der Stirn-Thränenbeinsutnr zur entsprechenden Stelle der anderen Seite.
Wir niaassen auch die grösste Breite der beiden Augenhöhlen zusammen in
horizontaler liichtiing oder mit anderen Worten: die grösste lintfernung der beiden äusseren
Aiigoiihölilein 'ander. Aus diesem J\laass, welches die Liditung lieider Orbitae saninit der
sie trennenden Knochenpartic begreift, einerseits, und der Interorlntalbrcite andererseits,
Ijereclmeten wir, indem wir das erstere Alaass = 100 setzten, einen Interorbitalbreitenliidex.
Von d(ir Lamina papyracea des Siebbeins wurde ihre grösste Breite zwischen
ihrem oberen, an das Stirnbein und ihrem unteren, an dasPlaimm orbitale des Oberkiefers
«tosueiidcii Bande gemessen.
SARASIN, Coylon III. 23
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