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siughalesischcn Wa.iniyas (über dieselben siehe Parker 81) stammen könnte, was alsdann
den Gebraach von Thierhaut für die Sehne wohl erklärbar erscheinen Hesse.
DieBefestigung der Sehne
am Schaft erscheint von Interesse
wegen der Knotens
c h l i n g u n g . Wir haben die
letztere analysiert und hierauf
von Herrn Hützel zeichnen
lassen (siehe Abbildung
Weddabogen I, II und III).
In erster Linie haben wir am
Bogen ein oberes und ein
unteres Ende zu unterscheiden,
indem der Wedda in der Ruhestellung
seinen Bogen immer
in der Weise hält, dass dasjenige
Ende desselben, an
welchem die Sehne durch eine
stets unverändert gelassene
Oese befestigt ist (Abbildung
Weddabogen Figur III) nach
unten sieht, während nach
oben dasjenige Ende schaut,
an welchem die Sehne temporär
mit Hilfe eines Knot
e n s festgeknüpft wird. (Vergleiche
die Figur 44, Tafel
XXV und den unten folgenden
Holzschnitt: Wedda in
Jagd-Ausrüstung, Seite 429).
Zuweilen findet sich, aber
nicht immer, ein Widerl
a g e r in Form eines Bast-
Weddabogeu.
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Wickels angebracht, um das Wegrutschen der Sehnenschlinge zu hindern (siehe Abbildung
Weddabogen Figuren 1 und Hl); am unteren Ende fehlt dasselbe nie, um der schon
erwähnton Oese Halt zu geben, welche durch Kalfaterung starr gemacht und in Folge
des.sen leicht abzuheben ist.
Der um das obere Ende des Bogens geschlungene Knoten ist kunstreich, in
Figur 1 i.st er m natürlicher Grosse, in II durchscheinend gedacht dargestellt. Wenn wir
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den Bogen so vor uns hinstellen, dass die Sehne gegen
uns gerichtet ist, und wir nun ihren Lauf verfolgen , so
geht sie zunächst, von ihrer Anlegestelle a am Bogenschafte
an gerechnet, links um den Schaft herum, kommt
rechts liei b zum Vorschein, schlingt sich dann um die
Anlegestelle von unten nach oben am Schaftc hei'um,
kommt von Neuem an der rechten Seite des Bogens bei
c zum Vorschein, auf diese Weise eine erste Schleife um
die Anlegestelle bildend. Dann wird sie links um den
Schaft herumgeschlungen, rechts bei d an der Anlegestelle
vorbei um dieselbe herumgeführt, sodass sie bei e zum
Vorschein kommt, nachdem sie eine zweite Schlinge um
die Anlegestelle a herum gebildet hat. Endlich wird sie
wieder von rechts nach links bei f um den Schaft geschlungen
und zwischen den beiden Schenkeln der zweiten
Schleife hindurchgezogen (g), worauf sie in ein paar
Spiralen um den Schaft gewunden und dann mit ihrem
unteren Ende festgeknüpft wird.
Der Grund, warum nicht an beiden Enden des
Schaftes permanente, durch einfache Bindung (siehe Abbildung
Weddabogen Figur III) hergestellte und abhebbare
Oesen an den Widerlagern fixiert werden, ist wohl
in dem Wunsche des Wedda zu suchen, seinen Bogen je
nach Bedürfniss stärker oder schwächer spannen zu können,
was von ihm auf der Jagd eventuell momentan vorgenommen
werden kann, da er sich jedenfalls in der Schlingung
des oberen Knotens grösste Fertigkeit erworben hat.
Je stärker der Schaft gebogen wird, um so länger muss
natüi'lich der zur Verwendung kommende Pfeil sein.
Der Bogen wird, wenn ausser Gebrauch, entspannt.
(Nevill.)
Von allen Autoren macht allein van Goens die
Angal)e. dass die liogen der Weddas 9 Iiis 10 Fuss lang
uud am einen Ende mit einer eisernen Spitze versehen
seien, welche der Wedda beim Schiessen zwischen seiner
ersten und zweiten Zehe in den Boden steche, und welche
auch als Lanze dienen könne. Es ist nicht' unmöglich,
dass diese Einrichtung in der damaligen Zeit von denjenigen
Weddas getroffen wurde, welche, an den Grenzen
VII
Bogen und Pfeil des Wedda, ','0 natürl. Gr.