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scliicil iialnu von der so schönen Erde und ans dor gewaltigen Höhe sich hinabschwang,
um ihren brennenden Gram auszulöschen in den purpurnen Flathen des indischen Oceans.
Zuweilen bildet die Ebene des Flachlandes da, wo keine Hügel aus ihr sich cr-
Iiebcn, merkwürdige flache Wel len, deren mehrere einander parallel in's Weite zu ziehen
scheinen. Solche überschreitet die Strasse beispielsweise südhch von Anuradhapura iui
recliten Winkel zur Richtung der Welle; auch nordwesthch von Kurunegala beobachteten
EhoiogravuEe u-Kiipfecdruct HJtiiiarÜiEb.Co. Barlto.
Der Nilg-ala.
wir diese Wellenform der Ebene, desgleichen im Südwesten (nordöstliclr von Colombo
etwa bei Weyangoda).
Meist schiebt sich der Boden in allmäliger Senkung unter das Meer hin, olrne
ein steiles Ufer oder Lagunen zu bilden, so z. B. im Nordwesten und im Osten zwischen
der Bai von Kodcliyar und der Wendelos Bai. Zuweilen ziehen sich längs des Meeres
hohe Sanddünen hin, so z. B. eine sehr breite vnid hohe bei Handmntota an der Südostküste,
von wo sie bis Kirinde zu verfolgen ist und dem Ileiscnden durch Al)haltung des
kühlenden Seewindes sich unangenehm genug fühlbar macht. An vielen Stellen ist andi-erseits
der Strand unregelmässig zerrissen und bildet complicierte Laginien, die ausgedehnteste
bei Batticaloa.
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Die trockeusten Gebiete der Insel sind, wie scliou kurz erwälnit, die südöstliche
Küste und zwar von Hambantota bis zum Arukanaru und die nordwestliclie von
Tutlani bis Jaffna. An diesen beiden Küstengebieten der Insel wii'd während dei- regenlosen
Zeit die Trockenheit der Luft gross gein.ig, dass aus dem Meerwasser durch Vei'-
dunstung Salz gewonnen werden kann; so bei Putlam, wo in dem thonigen Boden grosse
Pfarmen ausgehöhh werden, wolclie man mit Seewasser füllt und dieses nun verdimsten
lässt. Das Salz bedeckt mit der Zeit das Wasser wie eine Eiskruste und wird dann aus
der Pfanne gebrochen und zur Seite aufgehäuft. Im Südosten zwischen Hambantota und
Kirinde wird eine kleine Laguue vom Meere abgetrennt und der Verdunstung ausgesetzt.
Als wir im Monat Mai dorthin kamen, fanden wir etwa zweihundert Mensclien damit beschäftigt,
die auskrystallisierte Kruste in Körbe zu sammeln und auf Haufen zu tragen.
Die sein- grosse Lagune war ganz mit Salz überdeckt; dieses erschien wie eine Eisdecke,
welche einen dünnen Üeberzug von Schnee trug. Die vielen geschäftig hin und lier laufendeji
^[enschen spiegelten sich auf derselben, und nun war es ein höclist aaffallender Anblick,
sie sahen aus wie Schlittschuhläufer; zugleich war die Soimo hinter einem grauen Wolkenschleier
halb verborgen, sodass ganz und gar der Eindruck einer Winterlandschaft hervorgerufen
wurde.
Der Boden dieser trockensten Küstenstriche besteht meistentlieils aus Sand, ein
Umstand, der beim Wandern das Vorwärtskommen ungemein erschwert, odor Avie schon
bemerkt, aus Thon oder aus Eisen. In der trockenen .Periode herrscht Backofenhitze:
zusammenhängender Wald fehlt an diesen Stellen selbstverständlich; selten nur ftnden sich
einzeln stehende Bäume, die Charakterpflanze ist hier die kronleuchterförmige Euphorbia
a n t i q u o r u m , L., welche daselbst kleine Wäldchen bildet, im Aussehen etwa an armselige
Föhrenwählchen in Europa erinnernd und ebensowenig Schatten werfend wie diese. Wir
geben umstehend das Bild eines solchen Euphorbienwäldchens aus dem trockenen Theile
der Insel Jaffna wieder.
Die Euphorbia antiquorum fehlt zwar auch in feuchteren Gebieten Ceylons niclit;
so fanden wir sie bei Nalanda (nördlich von Kandy), und ein Exemplar zwischen Bibile
und Wewatte im östlichen Niederland, deren Stamm anderthalb Fuss Durchmesser hatte;
auch kommt sie im feuchten Südwesten stellenweise vor. In den trockensten Küstengebieten
Ceylons ist sie indessen, wie schon bemerkt, Charakterpflanze.
Wo Flüsse einherströmen, erhebt sich auch in diesen trockensten Districten
schöner Wald, woran dann Bäche und Flüsse schon von weitem kenntlich sind. So stehen
am Kundjukanoya uugeheurc Terminalien wie unförmliche Thürme aus Holzmasse, von
welchen sogenannten Kumbukbäumcn der Fluss seinen Namen hat. (Terrninalia glabra,
W. & A., Conrbretaccae.) Diese Bäume ziehen sich längs allen Flüssen des Niedcrlandes
von den trockensten Districten bis zum Fusse des Gebirges hin; auch fehlen sie
iui feuchten Südwesten natürlich nicht, da sie ja auf viele Feuchtigkeit angewiesen sind;
sie seilen auf den ersten Blick ungefähr so aus wie ungeheure Platanen. Eigenthümlich