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b) wc i b l i c h e . Nr. X stammt aus dem Spital in Colombo: Balaliami aus Gampola
bei Kau.ly. Aiigcliörige der Pahnweinzapfer-Kaste, Alter 32. Audi der mit diesem
Schädel erhalteuo Unterkiefer passt nicht, Nr. XIl und XHl sind un Eatnapura-District
ausgegraben worden.
Ebendaher kommen auch die beiden allopliysen Schädel, Nr. XIV mid XV, und
der kindliche, Nr. XVI.
Schon bei der lieschreibung der äusseren Erscheinung der Singhalesen ist (p. 138)
erwälint worden, dass die Mittheikmgcn über diesen Stannn bedeutend reichliclier seien
als die über ihre tamilischen Nacldiarn. In gleicher Weise ist audi die kraniologisdie
Litei'atur über die Singhalesen eine sehr viel grossere.
Im Jahre 1821 hat schon Davy (3. p. 110, Tat". III) seinem V^erke über Ceylon
die Abbildung eines Singhalesen-Sdiädels beigegelien, welcher ein tvpisdies Specimen
dieser Varietät darstellt, und ein noch vortrefflicheres Bild findet sich in S a n d i f o r t ' s (7)
grossem Atlas von 1839. Dieser letztere Schädel ist später von S e r r u r i e r und Ten K a t e
(8) aufs neue gemessen und in Umrisslinien abgebildet worden.
Im Jahre 1865 hat Du s s e a u (4. p. 22) einen singhalesischen Schädel im Katalog
des Jfusée Vrolik beschrieben; auch dieser findet sich von S e r r u r i e r und Ten Ka t e aufs
neue bearbeitet und abgebildet.
1866 gab We l c k e r (12, p. 154) Uängenbreiten- und Uängenhöhen-Indices von
5 singhalesischen Schädeln an, welche auch in einer späteren Schrift desselben Autors (13)
wiederkehren. Leider erfahren wir nicht, m welchen Sammlungen diese Schädel sich befinden.
so dass s idi nicht entscheiden lässt, ob dieselben schon anderwärts beschrieben
worden sind. Auch verliert diese Serie dadurdi an Werth, dass We l c k e r , wie aus einer
Anmerkung (13. p. 101) hervorzugehen scheint, Singhalesen und Dravidier nicht von
einander trennt, sondern als Singlialesen überhaupt alle Schädel aus Ceylon zusammenfasst.
Eine grössere Reihe singhalesischer Schädel besass Da v i s in seiner Sammlung.
Sein Katalog entliält (2. p. 132 ft".) 5 männliche und 5 weibliche Schädel. Dazu kommt
der Schädd eines Mischlings mit Tamilblut und einer mit der dunklen Bezeichnung;
„Cingalese Brahmin^- wir lassen diese beiden ausser Bet radi t , wie dies schon Vi r c l i ow
(9, p. 67) bei seinen Berechnungen gethan liat.
Einen weiteren, in seiner Form vollkommen abweichenden und wahrscheinlich
irrthümlidi als Singhalese bezeichneten Schädel hat Z u c k e r k a n d l in den Crânien der
Novara-Sammlmig (14, p. 24) beschrieben.
Vi r c h ow (9) erhielt aus Colombo einen männlichen, noch jugendlichen Schädel,
ferner einen senilen, welchen er als „wahrscheinlidi männlnlr- inid einen kindlichen, den
er als „vielleicht weiblich'- bezeichnet. Der erste dieser drei Sdiädel findet sich auf Taf, 11
in Vi r chow' s Werke abgebildet,
Eudl idi ist noch S e r rur i e r und Ten Ka t e ' s (8) Arbeit namliaft zu madien, in
welcher vier singhalesisdie Schädel, darunter die beiden oben angeführten, besdirieben.
gemessen und abgebildet sich finden. Auf denselben Tafehi sind auch, was wir in den
früheren Ahscimitten zu bemerken, vergessen haben, ein Tamil- und ein Wedda-Schädel,
allein ohne irgend welche Beschreibung oder Herkunftsangabe, in Umrisslinien dargestellt.
Der F o rm nach ist auch der Si ngh a l e s en- S chäde l lang, aber etwas weniger schmal
als behn Wedda oder Tanul. Namentlich zeigt der Schädel einen inelir ausladenden Bau,
indem die Seitenwände über der Schädelbasis sich nidi t so steil erheben, sondern etwas
mehr ausgreifen. Man vergleiche die Tafeln. Besonders ist die Parietalregion des Schädels
meist gut entwickelt, so dass die grosste Schädelbreite fast immer in der Gegend der
Scheitelliücker oder um ein kleines unterhalb derselben, auf der Mitte der Parietall^eine '
liegt, aber nur ganz ausnahmsweise auf den unteren Theil der Sdieitelbeine oder gar in
den Bereich der Schläfenschuppe füllt.
Bei der Ansicht von vorne erscheint der Schädel hoch, indem die Stirne bedeutend
in die Hohe strebt. Man vergleiche die Al)biklungen der mäinilidien Schädel auf den
Tafeln LXI und LXII oder auch das schöne Frontalbild in S a n d i f o r t ' s (7) Atlas,
Das Gewi cht der Schädel mit ihren Unterkiefern beträgt bei 9 Männern im Mittel
657 Gramm, mit einem Minimum von 476 und einem Maximum von 785 Gramm. Der
männliche, singhalesische Schädel übertrifi:t daher im Mittel den Wedda-Schädel (574 Gr.)
Ijeträchtlich an Schwere, ohne aber tamilische Knochenentwicklung (711 Gr.) zu erreichen.
Auch die 4 wei1)lichen Schädel stehen mit ihrem Durchschnittsgewicht von 563,5 Gramm
über dem weddaisclien, 521, und etwas unter dem tamilischen, 566 Gramm; doch ist der
Ausschlag in Folge der Kleinheit der Serie nicht so deutlich.
Dem entsprechend sind auch die Muskellinien und Fortsätze beim Singhalesen
durchschnittlich nicht so mächtig ausgeprägt, wie bei unseren Tamilen, obschon der Schädel
als Ganzes ebenfalls als ein entschieden kräftiger zu bezeidinen ist.
Die C a p a c i t ä t unserer 9 männlichen Schädel ergiebt ein Mittel von 1345 ccin,
übertrifft also die der Tamilen um ein kleines, die der Weddas erheblich. Die kleinste
Capacität unter den männlichen, singhalesischen Schädeln betrug 1276: die höchste war
1417 ccm. Zwischen 1275 und 1300 maassen 2, zwischen 1301 und 1350 3, zwischen
1351 und 1400 2 und darüber 2 Schädel.
Sehr niedere Zahlen fanden wir dagegen bei den 4 weiblichen Schädeln, nämlich
1010, 1053, 1156 und 1175, was einen Durdischnitt von blos 1098.5 ccm, ausmachen
würde, Dass dieses Ergelmiss nicht als abschliessend betrachtet werden darf, ist klar; es
verändert sich schon (-rheblich, wenn man die beiden allophysen Schädel, XIV und XV,
weldic höchst walirscheinlich ebenfalls weibliche sind und Capacitäten von 1254 und 1293
aufweisen, hinzurechnet. Immerhin ist soviel gewiss, dass unter den Singhalesen-Frauen
sehr geringe Capacitäten nicht selten vorkommen müssen, während die Männer in der
überwiegenden Zahl der Fälle ziemlich geräumige Schädelcapseln aufweisen.
Ziehen wir nun die Literatur heran, so ist hier wiederum sehr zu bedauern, dass
gerade die reichste Schädelsammlung, die von Da v i s , für die Capacität nicht zu benützen