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Bemerkung über die isolicrteu Dörfer einen Fingerzeig abgeben. Wir liatten schon b.j
ISespreclinng der Körpergrösse erwähnt, dass die Mittelzahlen von Deschampa auffallen,|
nie.h'ige seien, und wenn wir nun auch die dunkle Hautfärbung mit in Betracht ziehni,
so wird es doch sehr wahrscheinlich, dass er in singhalesischen Dörfern an der fireiizc
des Wedda-Gebietes oder in diesem selbst seine Studien genracht und daher Singhalescn,
die noch stark von Wedda-Blut beeinflusst gewesen, vor sich gehallt hat. Wenn di«
nicht zutrifft, so möchten wir fast an nicht ganz exacte Beobachtung denken; denn, wemi wir
auch gerne zugeben, dass sehr dunkle Singhalesen unter d(>n Audei'en hellfai'bigen vorkommen
können, so glauben wir doch, auf unsere Scalen ans stützend, bestimmt, dass dies,
wenn nicht besondere Mischungsverhältnisse vorliegen, lange niclit in der Häufigkeit go'
schehen kann, wie es Deschamps fand.
AVir möchten hier noch bemerken, dass es sich empfehlen dürfte, bei Untersuchungen
mit der Broca'schen Tabelle die einzelnen Töne, wekdie man mit der Hautfarb,.
vergleiclien will, mit Hilfe eines schwarzen Papieres, in welchem sich ein Ausschnitt von
der tlrösse eines der Farbenmuster l)efindet, zu isolieren, weil durch die vielen nebeneinander
.stehenden Töne der Tabelle der Farbensinn abgestumpft wird.
Dass die Singhalesen durchschnittlich heller sind als die Tamilen, wurde, wie
wir schon bei der Schilderung der Letzteren erwähnten, von einzelnen Autoren früh erkannt;
schon Baldaeus (2. p. 417) nennt sie nicht so schwarz" wie die Mala baren, ebenso
S a l m ó n (30, p. 588). V 011 späteren Beobachtern betonen ihre grössere Helligkeit nameiitlieh
Percival (26, p. 188), Cordiner (8, I, p. 94), indem wir annehmen, dass d«
Letztere unter den continentalen Indiern, die er zum Vergleich heranzieht, wohl an Süd-
Indier denkt, und Haeckel (14, p. 97).
VircliOAv (41, p. 39) schliesst aus der Literatur, dass vielleicht eine grösser
Zahl weniger stark pigmentierter Leute unter den Singhalesen als unter den Tamilen vorkomme,
sagt aber, dass ein Mittel, dunklere Singhalesen von Tamilen zu unterscheiden,
in der Hautfarbe allein nicht gelegen zu sein scheine. Das ist auch in der Tbat richtig.
Aus der Hautfarl)e eines einzelnen Individuums lässt sicli seine Zugehörigkeit zu einet
der beiden Varietäten nicht sicliei- entscheiden; wohl aber zeigen Farbenscalen, welche
aus einer grösseren Reihe von Beobachtungen hergestellt sind, die darchschnittlich bedeutend
stärkere Helligkeit der Singhalesen aufs schlagendste an.
Als Farbe der Augen wird von den mci.sten Autoren einfach schwai'z genannt,
( S a l m ó n , 30, p. 588, Cordiner, 8, I, p. 94, Selkirk, 35, p. 58, Hoffmeister, l(h
pp. 94—95, Sirr, 37, H, p. 38 etc.). Schwarze Augen sind nach Davy (9, p. 109) am
häufigsten, haselnussfarbige weniger selten als braunes Haai', graue noch seltenei- niid
Albino-Augen am allerseltensten; ähnlich und wohl den so viel ausgeschriebenen Davj
copierend äussert sich der Anonymus 1876 (1, I, p. 383). Wir selber- haben grane und
S c h m a i ' d a (33, p. 462) nennt ebenfalls die Augen schwarz, spricht alier von arisuahrasweiseni
Vorkommen hellbrauner, Serrurier und Ten Kat e (36, p. 5) fanden sie
schwarz ))ei 9 Männern und 3 Frauen, dunkcd kastanienfarbig bei 2 Männern und 1 Frau.
Mit Kecht rügt V i r e i l o w (41, p. 40) die Bezeichnung dei-Iris als schwarz, indenr
auch die am tiefsten pigmentierten Specimina immer noch dunkelbrarui sind; Virciiow
sah auch nussbraune Augen.
K o t e l i n a n n (18, p. 169) fand bei den vielen Singhalesen, die ei- auf die Iris-
Farhe prüfte, diesellie nur in einem einzigerr Falle dunkelbi'aim, sonst bezeicdinet er sie
stets (ùnfach als braun, und Manouvrier (22, p. 716) giebt Broca's Ii oder H—III als
Augenfar'ben an, Avas in der That die vorwdegendeir Törre sind. Deschamps (10, ]j. 334)
fand unter 46 Fällen Broca's Trm 1 7mal, II 19inal, III 14mal und III—IV 6mal; das
CTesrhIecht der urrtersuchten Individuen ist nicht angegeben.
Kopfhaar urrd Bart werden von fast allen Autoren durchweg als schwai'z bezeichnet.
Xacli Davy (9, p. 109) ist scliwarzes Haar weitaus am häufigsten, braunes seltenei- als
br-aune Augen, rothes iiocli seltener, hielles Flaclishaar das allerungewöhnlichste. Wir selber
er-irinern uns rii(-ht, Beispiele für diese drei letzteren Farben gesehen zu haben. Bei einem
Individuum bemerkte Virchow (41. p. 39) einen In-äunlichen Schimmer des Kopfhaares.
Allgemein wird die Länge und Ueppigkeit des Haupthaares bei beideir Gesellleclitern
her-vor-gehoben; do(-h hat nur Deschamps (10, p. 334) eine Maassangabe. Nach ihm ist
(las singhalesis(-he Haar länger als das der Weddas und misst im Mittel 600 mm.
Der Beschaffenheit nach wird das Haar von den Gleisten glatt genannt, was, wie
wir- oben bemerkt hallen, wohl duri-h sorgfältige Pflege erreicht werden kann, aber nicht
•lie natürli(-lie Beschafi'errlreit ist.
M a n o u v r i e r (22, p. 715) nennt das Haar fein und wellig, ebenso Chudzinski
(7, p. 147). Serrurier und Ten Kate (36) fanden es wellig, ausser bei 2 Personen, wo
es ger-ade erschien, Virchow (41, p. 39) bei Einem leiclit kräuselig, sonst glatt und
höchstens an der Spitze etwas wellig. Deschamps (10, p. 334) gerade oder Avellig, bei
.jungen Singhalesen manchmal gekräuselt. Diese Fälle von gekräuselten Haaren werden
wohl etwa dem von uns in Fig. 73, Taf. XXXVlll gegebenen Beispiele entsprochen haben.
Der tjuerschnitt des Haares ist nach V i r chow (41, p. 40) drelirund oder mehr oder
wenrger nierenförnrig; die Haare der Frauen sind nach ihm etwas feiner als die männlichen.
Des star-ken liartwuchses wii-d von vielen Beobachtern Erwähnung gethan, namentlich
bei den Karrdiern, welche ihre Bärte nicht zuschneiden pflegen. Sie haben gemeiniglich
gi-osse Härte wie die Schweizer, sagt Valerrtyn (40, p. 44).
Unter den riai-lr Europa gebi-ac-hten Singhalesen scheinen zufällig ziemlicli viele
mit scbwac-liem Bartwuchs si(-h befunden zu hallen; derrn Manouvr ier (22, p. 715) spricht
von zreinlu-li kurzem Bai'te, werrig r-ei(dilicli auf den Wangen und unter dem Kinn, und
Hi-chow (41, p. 39) nennt den Bartwuclis weniger diclit als die Behaarung der Augen-
Iji'aueii lind Lider und lier Melireren etwas gekräuselt.
SARASIX, Ceylon m. ,„
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