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Hortonplaiiis, eine Höhe YOU siebontanseiicl FUSS erreichend; gegen Norden zu aber senkt
sich das Centralgel)irge in sanfterem Grefillle nacli der Ebene lanab.
Ein Giirtel von gegen das Hoclrland zu wenig ansteigendem Niederland umzieht
das Uebirge und sehweift nordwärts zu einer zungenförmigen Verlängerung aus, der Spitze
des Eilandes; hier fällt also das Niederland langsamer gegen das Meer zu ab als im südliclien
Tlieile der Insel.
Der gesammte Boden Ceylon's besteht aus Urgestein und dessen Verwitterungsproducten;
das Hauptgebirge und die vielen Ausläufer desselben in's Niederland, sowie auch
• die kleinen selbständigen Centren des letzteren sind aus Gneiss gebildet, welcher an einigen
Stellen zu einer weichen, käseartig mit dem Messer schneidbaren Masse vorwittert ist und
an manchen Orten im Gebirge, wo er nicht weggewaschen wurde, den äusseren Mantel des
Felsens darstellt. Vom Wasser lierabgeschwemmt, bildet er den Boden des Niederlandes,
Avelcher dann an der liüste, besonders der westlichen, als kupfer-, ja fast ziegelrother
Laterit uns entgegenleuchtet. Deshalb gaben die alten Singhalesen der Insel den Namen
Kupferland. Tamliapanni (Mahawansa, cap. Vll: 16, pag. 33).
An einigen Stellen schliesst der Gneiss, sowohl in seiner ursprüngliclien, als in
seiner verwitterten Form, grössere Klengen von Graphit in sich ein, wie zwisclien Ratnapura
und Kalutara im westlichen Niederland. Das Vorkommen dessellien hat Joh, Walther
untersucht; er kam zu dem merkwürdigen Ergebniss, dass er ein Sublimationsproduct,
(1. h. aus kohlenstoffhaltigen Dämpfen, welche aus dem Schoosse der Erde aufstiegen,
reduciert worden sei (25; siehe auch die mineralogische Untersuchung der von uns mitgebrachten
Stücke durch F. Sandberger. 20).
Bei Balanggoda östlich von Piatnapura auf der Strasse nach Haidummulla zu sind
grosse Tafeln von bräunlichem Gl immer gefunden worden. Edelsteine liegen bei Ratnapura
am Grunde angeschwemmter Thonschichten. Man stösst da auf kleine Lager von
Sand oder von feinem Geröll, und in diesen finden sich die Edelsteine. Die aus Thon
und Sand bestehende Masse wird durch drei immer feiner werdende Siebe, welche in
einem Holzcanal befestigt sind, durchgewaschen, der Tlion und der feinere Sand gehen
weg, grössere Steinchen bleiben in den Sieben hängen. Am liäufigsten werden Saphire
gefunden; doch sind sie meistens zu hell, fast farljlos und deshalb von geringem Werthe,
oft auch andrerseits zu dunkel; zuweilen aber finden sich solclie, welche ein wonniges
Himmelblau ausstrahlen oder wie Wassertropfen leuchten, die das Blau des Meeres in sich
schliessen. Rubine und Chrysoberylle sind seltener; sehr häufig ist aber der liebliche
Adular oder Mondstein.
G r a n a t e n finden sich an vielen Stellen massenliaft in den Gneiss eingesprengt;
in solcher Art fanden wir beispielsweise den Gneiss der höchsten Spitze der Insel, des
Pedurutalagala, zusammengesetzt.
liecente Gesteinsbildungen an der Küste besteheii in Muschelbänken, Sandsteinen
und Korallenkalken. So war uns sehr auffallend eine tluniige, seil warzgrau gefärbte
Muschelbank, welche landeinwärts von Hambantota an der Südostküste am nennten
Meilenstein ihren Anfang nahm. Die rein weissschaligcn Muscheln erfüllten die I'.ank ganz
und gar, wie es beispielsweise in Terebratelbänken des Muschelkalkes der Fall ist, und
dienten stellenweise zum Strassenbewurf. ßecente Thonschichten mit eingeschlossenou
Crustaceen finden sich an der Küste von Mullaitivu im Nordosten. Herr ßatlisherr
F.Müller in Basel (17) bestimmte dieselben als Ma c r o p h t i i a lmu s Latreillei, A. M. E.
Dazu theilte er uns brieflich mit: „Macr. Latr. fiiKlet sich fossil in Malacca und auf den
Philippinen und ist erst vor c. fünfzehn Jahren in Neucaledonien lobend entdeckt worden."
An der Fundstelle in Mullaitivu waren wir selber nicht; ein Eingeborener verkaufte die
Fossilien als Arzneistoffe, wie er sagte, und gab uns obige Stelle als Fundort an. Einige
ausserdem von dorther stammende Scheerenfragmente erwiesen sich als zu Neptunus
leucodon gehörig.
ßecente Saudsteinbildungen fanden wir schön ausgeprägt an der Ostküste südlich
von Batticaloa l)ei Kallaru etwa an der Stelle, wo auf unserer Karte Kahnunai steht.
Die Strasse führte in der Bichtung von Nord nach Süd über einen Damm, welcher zwei
kleinere Lagunen von einander trennte. Der Boden des Dammes bestand aus zweierlei
Sandsteinschichten; die oberen waren von lockerer Structur und voll von Muscheln, die
unteren stellten einen schönen, feinkörnigen, dichten Sandstein dar.
In der Bai von Kalpitiya an der Nordwestküste ragen einige kleine Inselchen aus
der Wasserfläche; der Boden des einen, welches wir besuchten, bestand etwa einen Meter
hoch über dem Wasser aus Sandstein mit eingeschlossenen Muscheln.
Am Meeresstrande, welcher von der Brandung gepeitscht wird, ist der Sandboden
oft auffallend hart und in Festigkeit von eigentlichem Sandstein nicht weit entfernt.
Ueber Sandsteinbildungen an der Adamsbrücke siehe die eingehende Abhandlung
von Joh. Wal thor (26), in welcher auch die dortigen Korallenkalke bearbeitet sind.
Von Kirnide an der Südostküste läuft eine Bohnerzbank nordostwärts der Küste
entlang, welche fast nur aus Erz zu bestehen schien; einzelne LIandstücke stellen fast
reines Eisen dar, und der fiber die Bank hinführende Pfad war mit Bohnerz bedeckt, wie ein
Gartenweg mit Kieseln. In der Norclprovinz findet sich eine ebensolche Bank nördlich
von Wawuniyawilanknlani; die liochstrasse führt darüber hin und ist dann mit Bohnerz
beworfen.
Warme Quellen kommen an einigen Stellen des östlichen Niederlandes und nach
Davy(5) in Badulla hn Gebirge vor. Wir haben an diesem Platze nach der angegebenen
Quelle gesucht, man sagte inis aber, sie führe heutzutage kaltes Wasser. Die bekannteste
warme Quelle findet sich bei Kanniya unweit Trinconiali; an verschiedenen, nahe bei
einander gelegenen Stellen kommt das Wasser zum Vorschein; die Temperatur desselben
betrug 40° C.; bei einer einzigen fanden wir nur 35° C. Davy zufolge bestehen ziemliche
Differenzen in den Temperaturen der verschiedenen Quellen ; auch sollen dieselben täglichen
Schwankungen unterliegen. Bei einer fand er J:l,6° C. (107° F.). Die Quellen von Kanniya