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llei den drei weiblichen Scluidehi erhielten wir Indices von 96.8. 97.3 inid .102.1
alBo ein Mittel von 98.7. Der auf Tai'. L.\I1I, Fig. 122. dargestellte, weibliclie Schädel
ist der iiiesognathe (.102.1).
Mit diesem den Wedda und l'amil übertreffenden, stärkeren Vortreten des ganzen
.Kiefers v<-rbnidet sich in der Regel auch ein deutlich prodenter Alveolartortsatz. Zaweilen
kann selh.st ein ausserordentlich hoher Grad von Prodentie erreicht werden (siehe z. B.
Taf LXlll. Fig. 122). Auch der l.ci Sandifort (7) abgebildete Singhalesen-Schädel zeigt
starke Prodentie.
P- als iviefer-Judex seines männlichen SinghalesenÖchädels
«9, was mit unserer Mittelzahl genau übereinstimmt. Davis (2. p. 132) erwähnt
bei einem seiner Singhalesen-Schädel Prognathie, Serrurier und Ten Kate bei ihren vier
Schädeln maxilläre Prognathie; aus ihren Maassen berechnen wir für den Schädel nnsicheren
Geschlechtes (Nr. 132) einen Index von 97.6, für die beiden mämüichen, normalen Schädel
solche von 100.9 und 105.6, so dass darnach unser Ergebniss volle Bestätigung erfährt.
Die Bildung der Augenhöhlen Ist eines der charakteristischsten Merkmale im
singhalesischen Gesichtsschädel. Erstlich erscheinen sie kleiner als bei den benachbarten
Varietäten. Der F lächeninhal t der Orbita, als ß,echteck aus <len beiden Diametern berechnet,
beträgt beim Manne durchschnittlich 1198 (^ladratmillimeter, gegen 128J: beim
Wedda und 1248 beim Tamil.
Die vier weiblichen Schädel lieferten ein Mittel von 1184.8, was mit dem tamilischen,
1183.4. wohl wegen der kleinen Schädelzahl, ans der es gewonnen wurde, übereinstimmt,
aber hinter dem der Wedda-Frauen, 1203, zurückbleibt. Immerhin scheint
die Grösse der weiblichen Augenhöhlen bei den drei ceylonesischen Varietäten weniger
stark zu differieren als die der männlichen.
Was die Form der Augenhöhle angeht, so ist für den singhalesischen Mann eine
niedergedrückte Gestalt, mit starkem üeljerwiegen der Queraxe über die verticale, charakteristisch.
Die oberen und unteren Ränder laufen einander fast parallel und gehen nm'
wenig ausgerundet in die Yerticalränder über. Man vergleiche die Tafeln, namentlich die
Figuren 118, 119 und 120.
Der Orbitalindex ist in Folge davon niedrig, 83.7 im .Mittel bei neun Männern,
gegen 86.7 beim Tainil und 89.2 bei unseren Weddas. Die Singhalesen kommen somit nach
B r o c a ' s Eintheilung (.siehe p. 177) au die untere Grenze der mesophthahnen Gruppe,
gegen die Platophthalmi e hin, zu stehen.
Von den nenn männlichen Schädehi ist einer stark platophthal m (76.6): viere,
stellen an der Grenze zur Mesophthalmie (82.7, 82.9, 83.3. 83.8): vier sind .stäiter
m e s o p h t h a l m (84.6, 84.7, 86.3, 88), keiner hypsophthalm.
Bei den Singhalesen-Frauen begegneten uns durchschnittlich erheblich höhere Orljitalindices
als bei den Männern, nämlich 87.5, 88.7, 90.1 und 90.4. Dadurch nähert sicli
die weibliche Augenhöhle mehr der kindlichen Form an als die männliche. Unser Kinderl
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Schädel zeigte einen Index von 94.8. Auch Vircliow bezeichnet (9, p. 73) Ixd seinem
Kinderschädel die Augenhöhlen als hoch und gross.
Die Interorbitalbreite erscheint bei den Singhalesen beträchtlicli, wie unsere
Tafeln zeigen: im Mittel misst sie I)ei unseren 9 männliclien Schäileln 24.6 mm, gegen
2 3 . 5 beim männlichen Tamil und 22.2 behn Wedda.
Der liiterorliitalbreiten-lndex (siehe p. 177) ergiebt für 8 Männer die Zahl
25.3. gegen 24.3 beim l'amil und 23.5 beim Wedda, woi-aus die Zunahme iler Interorbitalbreite
klar erliellt.
Schon an (hnn von Sandifort (7) abgelnldeten, männliclien Singlialesen-Schädel
erkennt man deutlich die niiidergedriickte und eckige Gestalt der Augenhöhlen; Sandif
o r t neinit sie in quei-er Richtung oblong.
V i r c h o w fand bei seinem ervvaciisenen männlichen Schädel (Nr. 1) die Oiliitae
niedrig, fast viereckig, stark chamaekoncli (9. [>. 70), bei Nr. 2 mein- oval und höher,
aber trotzdem leicht viereckig, mesokonch (p. 71); auch dies spricht dafür, dass dieser
letztere. Schädid. wie wir schon oben (p. 328) vermuthet haben, wahrscheinlich weiblich
gewesen ist. Für seine weitere Vergleichung mit den Naclibar-Varietäton wählt Virchow
(p. 113 ff.) ganz riclitig den auch nach unserer Meinung typischeren Schädel (Nr. 1) aus
und nennt (p. 115) die Form der singhalesischen Augenhöhle gedrückt viereckig, mit ausgerundeten
Ecken, feiner die oberen und unteren Bänder nahezu geradlinig und einander
parallel verlaufend. Als untere Breite des Processus nasalis Ossis frontis giebt er (p. 116)
2 5 mm an. was mit unserem Vlittel von 24.6 übereinstimmt.
liei Serrurier und Ten Kate (8, ]). 12) finden wir als Orbitalindices der beiden
sicher niännhchen Schädel 80.26 und 82.05, also wiederum platophthahne Viaasse, als
hiterorbitalbreiten 25 und 25.5 mm, Angaben, die sich alle mit unseren Ergebnissen decken.
Bei dem mit einem Fragezeichen versehenen Schädel (Nr. 132) steigt der Index auf 86.48
und sinkt die Interorbitalbreite auf 19: er ist daher sehr wahrscheinlich weiblichen (Geschlechts.
Der alinorme Schädel (BB.,) hat auch den abnormen Orbitalindex 91.02.
Im Allgemeinen zeigt sich somit bei den Singhalesen eine viel grössere Uebereinstimmung
in der Bildung der Angenhöhlen. als a priori zu erwarten gewesen war.
Der Nasalindex ergab uns bei 8 Männern ein Vlittel von 50.6. also ein massig
mesorrli ini-s Alaass (siehe p. 178), während die Tamilen an (.1er unteren Grenze der
chamaerrhiuen, die Weddas an der oberen der mesorrhiiien Gruppe gestanden hatten.
Zwei Schädel waren leptorrhin (42.2 und 46.9), drei mesorrhin (50. 50 und
52.1), drei clianiaerrhin (54.2, 54.3 und 54.8). Di(> weil,)lichen Schädel halieii wir nicht
gemessen.
Stark chamaerrhine Nasenfonnen haben wir bei Singhalesen nicht beobachtet,
und es zeigt die kiu'icherne Nase entschieden eine Tendenz, sich mehr in die Bänge zu
strecken als bei den Weddas oder Tamilen. Das absolute Ilöhenmaass der shighnlesischen
kiiöcheriien Nase, 49.3, übertrifft das der Tamilen, 47.6 und das der Weddas, 47.1.
S A R A S I N , Caylon III. 43