finden s^ch auch enngc Ansiedelungen, welche erst in neuester Zeit entstanden sind nud
,leren \n"ehörige. daher ebenfalls von grosser Wichtigkeit für unsere Studien waren. Lben-
.olche trafen wir auch im östlichen Bintenne. Ob dort noch Natur-Weddas in unseren,
Sinne leben, ist f radich; wir haben Keine gesehen, al>cr uninüglich ist es nicht, nnd
ebenso dürften auf einsamen Höhenzügen des in dieser Hinsicht wenig erforschten Tamankaduwa
Districtes n o c h e i n z e l n e Natur-Wedda-Familien anzutreffen sein. Sonst haben sie sich
überall dem Tschena-P,au ergeben und verlieren durch Mischung und durch Aufnahme
fremder Anschauungen jährlich mehr von ihrer Ursprünglichkeit in anatomischer sowohl, als
cultureller Beziehung.
L i t e r a t i i r v e r z e i c l i i ü s s .
1. Desflmiiilis, E., Au pays des Vodda? Ceylan, carnet d'uu
TOyageuf. Paris, 189i .
2. Kiilliiiuiin, .1., Die Autochthooen Ameiika's, Zeitsclirift fiir
Ethnologie, 15, 1883.
3. l .cc, I Joi i e l , Census of Ceylon, 1881, Colombo, 1882.
4. P a r k e r , II., The Wauniyas, the Taprobanian, 2, 1887.
5. Sai-asiii. F. , Reisen undBeobachlungen auf Ceylon, Verhandlungen
der Gesellschaft für Ei-dl;unde zu Berlin, 14, 1887.
G. Teni ici i t , S i r J . E. , Ceylon, an account of the island,
physical, historical and topographical etc , 2 vol., 4»' ed.,
London, 1860.
7. WortUiiigtoii, G. E. , Veddas, letter to the Hon. the Colonial
secretary, Colombo, 1881, Royal Asiatic Society,
Ceylon branch, Proceedings, 1884, p. L X X V I U .
ANATOMISCHER THEiL
Es ist ursprünglich unsere Absicht gewesen, der Beschreibung des Körperbaues
der ceylonesischen Menschen-Varietäten eine ausführliche Schilderung ihrer Lebensweise
und ihrer geistigen Leistungen vorauszuschicken. Für die Weddas haben wir eine solche
l)arstellung%n der That fertig gestellt; aber als wir den Versuch machen wollten, auch die
Sinohalesen und Tamilen in gleicher Weise zu l.ehandeln, lernten wir bald genug einzusehen,
dass <^anz anders als bei den Weddas, deren kindlich einfaches Leben in engem Pmhmen
sich al)spielt, die Schilderung der Leistungen von Völkern, welche eine nach Jahrtausenden
zählende Geschichte besitzen, die eine reiche philosophische und poetische Literatur aus
iiirem Schoosse gebaren und fast in jedem Zweig von Kunst und Industrie, wenn auch
„dt wechselndem Erfolg, ihre Kräfte versuchten, das Studium eines Lebens sein müsste.
Freüich eine Aufgabe höchster Anstrengung wohl werth, aber auch eine Beobachtungsmi.
l Darstellungsgabe verlangend, wie sie etwa L a n e , dem lichtvollen Biographen der
modernen Aegypter, zu Gebote stand. Wir müssen daher künftigen Händen diese Abschnitte
überlassen, und da wir, wie gesagt, nur für Eines der ceylonesischen Völker, die Weddas,
die Aufgabe, die wir glaubten, uns stellen zu können, durchgeführt haben, so halten wir
es für angemessen, uns zuerst zur Beschreibung der körperlichen Eigenthümlichkeiten
dieser Stämme zu wenden und die Schilderung der Lebensweise und der geistigen Leistungen
(Ergologie) der Weddas später folgen zu lassen.
Im Wesentlichen werden wir uns hierbei auf die We d d a s , T ami l e n und b i n g -
h a l e s e n beschränken. Der I n d o -Ar a b e r werden wir nur mit wenigen Worten gedenken
mid, auch die R o d i y a s nur in aller Kürze berühren. Die mehr oder minder zufällig in
der Insel zerstreuten Elemente der anderen Varietäten dagegen, welche wir im Abschnitt
über die geographische Verbreitung namhaft gemacht haben, glauben wir unberücksichtigt
lassen zu dürfen, ebenso wie die jüngsten Eroberer des Landes, die E u r o p ä e r .
Nicht unerwähnt sei, dass ein vielversprechendes Forschungsgebiet, das wir leider
m keiner Weise l.etreten haben, das Studium der Mischlinge von Europäern mit eingeborenen
Elementen sein würde. Ihre Zahl ist, wie man sich aus dem letzten Abschmtte
erinnert, eine sehr grosse, die Mischungsgrade alle nur erdenklichen, so dass vielleicht
für die Art der Vererbung der verschiedenen Varietäts-Eigenthümlichkeiten manche wichtige,
gesetzmässige Thatsaclie gewonnen werden könnte.
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