der Wcddn-nistricte lebend, dem König von Knudy Heei-esiblge zu leisten hatten. Viel-,
leicht waren dies auch alte singhalesische Bogen.
Die neueste Beschreibung des Weddabogens s tammt von R a t z e l (91, pag. 3 4 3 ) :
wir geben sie hieinit wieder: ..Der Weddabogen theilt mit den östlicheren Grösse, allgegemeine
Form, besonders hinsichtlich des Querschnittes, Verzierung mit umgelegten Flechtringen
(wohl unsere Bastwickelwiderlager. siehe oben Abbildung 1 und III), pflanzlichc (aber
nicht Kotaug —) Seime, dagegen ist er nicht oder wenig ungleichendig und die Sehne ist
einfach eingehängt (nur am unteren Ende, siehe oben Abbilduug III). Dieser Weddabogen.
ist von beträchtlicher Hohe. Im Berliner Museum ist ein Bogen von 2.18 cm Höhe und
3,5 cm Dicke, und unter 7 Exemplaren, die ich der Güte meines verehrten Collegen Emi l
Schmidt verdanke, messen 5 zwischen 170 und 194 cm. Er ist, wie diese Maasse zeigen,
s tark gel)aut. Der Querschnitt schwankt von nahezu Dreiviertelkreis mit äusserer Abtiachung
bis zum «achelliptischen, wobei aber immer eine flachere Seite nach aussen, eine gewölbtere
nach innen gekehrt ist. Regelmäs s ig verjüngt sich der mehr plumpe, als z"ierliche
Stal) uacli den Enden, wo eine einfache gedrehte Baumbas t schnur ohne Kerben eingehängt
ist. Man erkennt Spuren von Eothf ä rbung. " Eine Al)bildung ist nicht lieigegeben.
Der P f e i l besteht in der Kegel aus dem hölzernen Schaft und der eisernen Kl ing e ;
letztere kann indessen, um dies gleich vorauszunehmen, auch fehlen. Die Läng e des mit
Kl inge versehenen, gewöhnlichen Pfeiles variiert zwischen 8 7 0 mm und 970 mm. Der
Schaf t s t ammt nach H a r t s h o r n e von P t e r o s p e rmum s u b e r i f o l i um, Lam. . Sterculiaceae,
s inghales i sch: welang; er stellt oflenbar einen geraden Spross, eine Gerte dieses nach
Ho c k e r kleines Baume s dar und ist deshalb biegsam und elastisch. Er zeigt Seitensprosse
in ziemlich regelmässigen Abs tänden, welch' letztere sich auf c. 115 mm belaufen. Er
enthält einen Markcanal von 3—5 mm Durchmesser, in welchen hinein der Kl ingens t i f t
(siehe unten) gestossen wird. Das dickere Ende des Schaf tes ist nach vorne gerichtet (an
der Abbildung der ganzen Pfeile unrichtig dargestellt); an dem nach hinten" schauenden
Ende iindet sich eine quere c. 4 mm tiefe und c. 5 mm breite Kerbe eingeschnitten, welche
den Zweck hat, die Bogensehne aufzunehmen, die S e h n e n k o r b e , wie wir sie nennen
können. Die Richtung derselben läuft parallel der Klingenfiäche.
Der Schaf t ist sorgfält ig geglättet, indem lange Spänchen von c. 2 mm Breite mit
der Pfeilklinge in der Längs r ichtung des Schaf tes abgeschäl t werden. Die Länge dos
Schaf tes schwankt zwischen 700 und 800 mm. An seiner stärksten Stelle vorne weist er
c. 11 mm Durclimes.ser auf, am hinteren Ende c. 9 mm. Das Holz selb.st ist leicht.
An seinem hinteren Ende , etwa 35 mm von der Sehnenkcrbe entfernt, ist die
B e f i e d e r u n g angebracht ; und zwar waren an zwei Pfeilen je vier (siehe Abbildung: Hintere
Pfeilenden Fig. IX und X), an zwei weiteren je sechs (Figur VllI) und am grössten Pfeile
fünf Fiedern zu zählen.
Die einzelne Fieder stellt einen Ausschnitt aus der Schwungfeder eines grösseren
Vogels dar und zwar des Pfauen m jenen Districten, in welchen solche vorkommen, was
nicht allenthalben der Fall ist: s t ammt die Fieder vom Pfau, so ist si(i rostroth. Im
Nilgaladistrict. wo nach Aussage der dortigen Weddas der Pfau nicht vorkommt , werden
di(> Schwungfedern einer Eule verwendet, welche hell- und dunkelbraun gescheckt aussehen.
Die Pfeilfieder wird in der Weise hergestellt, das s aus einer gegebenen Schwungfeder
zunächst ein 5—6 Gentinieter langes Stück quer ausgeschnitten wi rd; an diesem
wird hierauf der Kiel der lAinge nach gespalten. Die geschnit tene Fläche wird nun auf
den Pfeilscliaft gebunden. Ausserdem wird noch ein c. 'A cm langes Stückchen des
lüeles an seinem Vorderende von den Fiederchen ganz entblösst, sodas s nun die nach
vorne gerichteten freien Kielenden der 4 — 6 verwendeten Fiedern zunächst durch einen
Bas t faserwickel . Fig. VIII, a , an den Schaf t fixiert werden können (siehe die Abbildung:
h i n t e r e P f e i I e ii d e n). Die weitere Befe,stigung der Fiedern geschieht nun folgenderinassen:
Ein kleines, 2—3 mm breites Riemclien von Bas t faser s tof f , Fig. VHI. c.
wird zuerst um das hintere Ende der Fiederung fe.stgeknüpft. Fig. VII1. b, und nachfolgend
mehrmal s hei'umgewundeii; hierauf wird
das lüemchen in, wie es scheint, beliebig vielen,
bei unseren Pfeilen 5—1 3 Spiraltouren, c, um die
l''iederschäfto L)is zum vorderen Ende derselben
herumgeführt, worauf der vordere Bas t faserwickel ,
a. hergestellt wird. Dies nennen wir die F i e d e r -
b i n d u n g des Pfeiles.
Die Stellung der Fiedern am Pfeile ist von
Bedeutung. Nur in zwei Fällen von acht sahen
\vir die Fiederläng.saxe derjenigen des S di a f t e s
völlig gleichlaufend. Es fand sich dies an unserem
grössten und schwersten Pfeile, wcdcher mi t fünf
Fiedern versehen war ; ferner an dem, j enem in der
(irösse folgenden mit s edi s Fiedern. dessen hinteres
Ende in Figur VHI abgebildet ist. Dagegen zeigten die Fiedern von allen anderen Pfeilen eine
schräge Richtung und zwar in solcher Art. das s sie mit einander eine Schraube darstellten.
(Siehe die Figur X oder noch klarer Figur VII, Seite 4 2 3 . wo derselbe Pfeil als Ganzes dargestellt
ist). Die Windungsrichtung der Fiederschraube folgt keiner bes t immten Regel. In vier
von sechs Fällen lief die Schraube von vorne links nach, hinten rechts (Figur VII), in den
beiden andern umgekehrt. Bevor wir auf die Fr a g e nach dem Nutzen dieser eigenthümlichen
Schraubendrehung der Fiedern eintreten, müssen wir zunächs t nach dem Zweck
dei' Beflederung überhaupt fragen. Wir glauben, das s die letztere dazu diene, beim Flug e
d(is Pfeiles einen Widerstand hervorzurufen und so die Geschwindigkei t des hinteren Pfeilendes,
im Verhältniss zum vorderen, durch die Ei senkl inge beschwerten, zu hemmen, wodurch
erreicht wird, das s der Pfeil im Fluge nicht überschlagen k ann, wa s ohne solche
Hemmung geschehen müs s te; denn in diesem Fal le würde doch wohl da s hintere leichtere
SARAS IN, Ceylon III.
VIII IX
Hintere Pieüenderi.