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(IK vir, wie oben ansoinandei'gcsetzt. nicht oiidgiltig zu geben
Der Erste, welcher auf die DoUchocephalio der Weddas überhaupt aufmerksam
gomaclit hat, dürfte Buslv (11, p. 167) gewesen sein. Die von ihm gemessenen Schädel
sind später von anderen Aiitoren wieder Ijearbeitet worden.
Die llölie der Scliädelcapsel vom vorderen Bande des Hinterhauptsloches zum
Scheitel ist durchschnittlich grösser als die Schädelbreite; sie beträgt bei unseren 21 Mäunem
im Mittel 132.2, übertriftt also die Breite des Schädels, welche wir zn 128.2 bestimmt
liatten, ran 4 mm. Wenn man die grösste Schädellänge = 100 setzt, so erhält man daher
für die Höhe eine beträchtlichere Zahl, als wir beim gleichen Verhältniss für die Bi'eite
gefunden hatten; Der Längenl iöl ien-Index der 21 Männer, 73.8, übertrifft den Längcnbreiten
lndex dersell)en. 71.6, um etwas mehr als 2 Einheiten.
Bei den Männern des Inneren haben wir nur einen einzigen Ausnahmsfah coiis
t a t i e r t , wo die Höhe des Schädels geringer war als die Breite, und zwar nur um einen
halben Millimeter (Nr. X), also um ein sehr nn))cdeutendes Maass; einmal (Nr. VIH) waren
beide Grössen gleich; sonst übertrifft stets die Höhe die Breite und zwar im Wittel um
fast 6 mm. Der Höhen-Index ist daher wesentlich grösser als der der Breite; 73,7
gegen <0.5.
Bei den Küstenwedda-Männern haben wir nur beim dolichocephalen Schädel
Nr. XIX, einen Ueberschuss der Höhe üljer die Breite, bei den mesocephalen Formen das
Gegentheil.
Zweifellos ist das Verhältniss, wie es die Weddas des Inneren zeigen, das eigentlich
typische, und das umgekehrte an der Küste eine secundäre Veränderung. Hätten wir
grössere Reihen von Küstenformen, so würde das Ergebniss dort auch wohl ein etwas
anderes geworden sein.
Bei den F r a u e n ist der mittlere Längenhöhen-Index, 73.2, etw-as niederer als der
männlichc, 73.8, wonach also der Schädel etwas flacher erscheint als der männliche. Auch
bei den Frauen übertrifft er im Mittel den Längenljreiten-Index; die Höhe ist also beträchtlicher
als die Breite. Ausnalnnen l;)ilden der mesocephale Küstenschädel (XXX) und ferner
Nr. XXXII unbekannter Herkunft; bei Nr. XXXIU sind beide Dianreter gleich gross.
Beide (ieschlechter geliören im Mittel, ihrem Hohen-Index nach, zur Gruppe der
O r t h o c e p h a l e n (Index 70.1—75). Einige wenige Schädel, 4 männliche (V, LX;, XVI,
XXII) und 2 weibliche (XXVH und XXX) reiclien in das Gebiet der Hochköpfe hinein.
Ein einziger Scliädel (11) hat einen platycephalen Index (65.4). Die Abflachung dieses
sonst typisclien, auf Tafel XLIX abgebildeten Schädels ist durch frühzeitige Synostosen
erfolgt. Trotzdem der Mann blos etwa 25 Jahre alt war, als er starb, ist auf der linken
Seite des Schädels die Naht zwischen Scldäfen- und Scheitelbein in ilirer ganzen Läugi'
so sehr obliteriert, dass nicht einmal eine Spur davon zu erkennen ist. Beide Knochen
bilden miteinander eine einzige glatte Fläche, und ferner, wenn aucli nicht ganz so spur-
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los, ist das Hinterhauptsbein auf seiner linken Seite mit dem Scheitelbein und dem Mastoidtheile
des Schläfenbeins verwachsen (siehe die Basalansicht dieses Schädels auf Taf. XLIX).
Ill der rechten Schädelhiilfte siml die Nähte alle offen bis auf den unteren Theil der Kranziialit
(siehe das Profilbild). Durch diese frühe, linksseitige Verwachsung ist der Schädel
in hohem Grade asymmetrisch geworden, indem die rechte Hälfte stärker wachsen konnte
als die linke; man erkennt dies am deutlichsten an der Abbildung des Schädels von oben,
/uglcich aber wurde die x\usdehimng in die Höhe beschränkt, und als Folge davon ist
der unter allen unseren Wedda-Schädeln einzige Fall eines platycephalen Längenhöhenhidex
entstanden.
Ziehen wir nun die Literatur über den Längenhöhen-Index von Wedda-Schädeln
liei, so kommen hier Differenzen in der Methode der Ilöhenmessraig mit in Betracht, indem,
wie wir schon in der technischen Einleitung (p. 174) erwähnten, melirere Autoren
nicht vom vorderen Rande des Hinterhauptsloches senkrecht zum Scheitel, sondern zum
Bregma messen. Die Differenz dieser liciden Maasse ist indessen nicht erheblich; dagegen
giebt Davis (13, p. XIV) an, dass er die Höhe vom Planum des Foramen magnum zum
Scheitel genommen habe. Dies erscheint uns sehr unbestimmt, und es mögen damit die
so hohen und abweichenden Höhen-Indices von 80 und mehr zusammenhängen, welche
Davis in seinem Katalog bei 3 Frauen aufführt.
Als mittleren Längenhöhen-Index von 22 Männern (12 von Thomson, 5 von
Flower, 3 von Davis und 2 von Vi rchow gemessenen) berechnen wir 74.4; wir selbst
hatten für 21 Männer 73.8, also wesentlich dieselbe Zahl. Der mittlere Längenhöhen-
Index der Wedda-Männer wird also bei 74.1 liegen.
Bei den F r a u e n lassen wir wieder die beiden abnormen, oben erwähnten Schädel
weg und erhalten dann für 13 weibliche Schädel (7 bei Davis, 3 bei Thomson, 2 bei
Virchow, 1 bei Flower) ein Mittel von 75.3. Dies ist eine beträchtlich liöhere Zahl
als die von uns gefundene von 73.2. Die Differenz dürfte von der verschiedenen Messungsweise
herrühren, indem mehr als die Hälfte der weiblichen Schädel von Davis liestimmt
worden sind, während von den männlichen nur der siebente Theil auf diesen Autor entfällt.
Als Gesammtmittel unserer 10 eigenen und der 13 weibHchen Schädel der Literatur
berechnen wii- 74.4. Diese Zahl ist etwas höher als der mittlere Hohen-Index der
Maimer 74.1, so dass darnach die Frauen durch einen um ein kleines verhähnissmässig
höheren Schädel vor den Männern sich auszeichnen würden.
Wir selber haben in unserer eigenen Sammlung das Gegentheil gefunden; 73.8 für
ilie Mihiiier und 73.2 für die Frauen; ebenso stimmt es in den kleineren Reihen von Flower
"Ufl Vi rchow, und wir halten dieses auch für das richtige, weil grössere Flachheit des
Scheitels eine specifisch weibliche Eigenschaft ist, die auch, wie uns die Curven lehrten,
den Wedda-Schädeln zukommt. Das oben erwähnte, abweichende Resultat halten wir für
wn durch Messungsdifferenzeii entstandenes.
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