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Druck der kgl. "üniversitätsdrackerei von H. Stürtz In Wiirzbnrii.
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V o r w o r t .
Wälirend es sonst Sitte zu sein, pflegt, dass der Autor sein Werk mit dem Vorwort
beginnt und darin gleich zu Anfang den Plan der unternommenen Arbeit entwickelt,
sind wir von diesem Branche abgewichen und erst nach Vollendung des Ganzen an die
Abfassung dieser einleitenden Worte getreten. Wir haben dies gethan, gewarnt durch die
vielen Reisewerke, welche niemals ihren Abschlnss gefunden und somit nicht erfüllt haben,
was die Vorrede versprochen hatte; denn wer kaini wissen, wenn er ein grosses Werk
beginnt, ob nicht mancherlei Wechselfälle des Lebens die Vollendung der schwierigen Aufgabe
verhindern werden?
Heute nun, wo wir am Ende unserer Arbeit stehen, liönnen wir mit freudigem
Sinne einen Blick auf die Entstehungsgeschichte unseres ßeisewerkes werfen.
Als wir im Herbste des Jahres 1883 nach Ceylon uns begaben, wagten wir nicht
zu hoffen, dass es uns jemals vergönnt sein könnte, ein grösseres Werk über Forschungen
in tropischem Gebiete zu veröffentlichen. Unser Ziel war blos, eine Anzahl von zoologischen
Fragen, deren Lösung in Europa unmöglich, weiter fördern zu helfen.
Die ersten acht Monate unseres Aufenthaltes auf Ceylon verbrachten wir in der
Nähe von Peradeniya, jenes Ortes, der durch seinen herrlichen botanischen Garten Weltruf
erlaugt hat. Hier war es vor Allem die räthselhafte Entwicklung der Blindwühle,
Ichthyophis giutinosus, deren Erforschung uns mächtig reizte und nach grossen Schwierigkeiten
endlich gelang. Auch der Entwicklung verschiedener Mollusken, so namentlich der
schönen Helix waltoni, wandten wir dort unsere Aufmerksamkeit zu.
Das Ende des Jahres 1884 verbrachten wir oben auf den Bergen, im Hochthale
von Nuwaraeliya, wegen der anhaltenden Regen fast vollkommen in's Haus gebannt und
nach L e y d i g ' s Lehrbuch histologische Studien treibend, welche nicht sowohl den Zweck
hatten, Neues zu finden, als uns selber in der feineren Histologie zu üben.