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ist an diesen Btuimen, dass ilu- Stamm, wenn ei' an einer Stelle angezündet wurde, unausgesetzt
wochenlang weiter glüht: eine weissgraue Asche bleibt massenhaft zurück. Um
den Teich von Nikawerotiya (hn Niederland nordwestlich von Kandy) standen mehrere
solche Tevminalien oder Kumbukbiunne, deren Stämme sämmtlich angezündet waren; sie
brannten wie Zunder und zwar von innen nach aussen und bis in die Wurzelenden hinal).
Wenn des Nachts der Wind durch die Baumstämme fuhr, leuchteten sie in unheimlich
rothem Lichte auf und boten einen fast schauerlichen Anblick dar.
PhoLogravurp u.Kuprerdmdi ttRirfarih Co. Berlin.
"Wäldchen "v-on Euphorbia antiquorum auf der Insel Jaffna..
Prächtige Exemplare .stehen unweit Dambulla am Danihnloya, welcher in den
Kalateich (Kalawewa) sich ergiesst; ein, wie man uns dort sagte, vor drei Monaten gefällter
.und angezündeter Stamm glühte in seinem Inneren noch immer fort.
Nach dem Nordostmonsun haben auch die trockensten Küstengebiete Ceylons ihren
Frühling, was dann blühen kann, blüht, und die Luft ist von Wohlgeruch erfüllt. Viele
Sträucher bedecken sich auch sonst im Jahre mit Blüthen nach starken gelegentlichen
Regengüssen, wie wir sie z. B. im Juni an der Siidostküste beobachteten; so hübsche
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Legumhiosen, und besonders häufig erfreut dann ein Stranch das Auge, welcher seine
Aestchen ganz dicht mit blauen, scyllaartigen Blüthensternen wie mit blauem Moose überkleidet;
diesen entströmt ein starker muskEitnussartiger Geruch, welcher dann die ganze
Luft erfüllt. Der Strauch stellt eine von den vielen Mernecylonarten Ceylons dar
(Melastomaceae).
Wenn wir diese beiden besprociienen trockensten Küstengebiete verlassen und luis
nun zu dem zwar etwas regenreicheren, im Vergleich mit dem südwestlichen Theil aber doch
noch als trocken zu bezeichnenden Niederlande wenden, so miterscheiden wir zunächst
die Culturgebiete desselben vom Naturlande.
Die Culturgebiete des trockenen Niederlandes oder, wie man es'nermen
konnte, des E i nmo n s u n g e b i e t e s decken sich ungefähr mit der schwarzen Farbe unserer
Karte, welche die Verbreitung der Tamilen bezeichnet, lieber diesen letzteren Punkt
werden wir in einem späteren Abschnitte handeln. Die reichste Bodencultur des Einmonsungebietes
findet sich im Jaffna- und im Batticaloadistrict. Im ersteren ist charakteristische
Culturpflanze die Palmyrapalme (Borassus flabelliforniis, L.), von den Portugiesen
ihrer Adelen für den Menschen nützlichen Eigenschaften wegen Palmoira brava genannt
(21, II, p. 519); im letzteren wird die Cocospalme (Cocos nucífera, L.) in prächtigen
Beständen angepflanzt. Einige Cocosplantagen finden sich zwar auch auf Jaffna; doch tritt
dort die Cocos vor der Palmyra zurück.
Gegen das Naturland zu folgt dann zuerst eine Zone von Reiscultur, welche
eine Ernte während des Nordostmonsuns liefert; in der trockeneir Zeit liegen die pfannenartig
angelegten Reisfelder brach.
Arn Saume des Naturlandes endlich haben wir noch eine weitere Culturzone zu
unterscheiden, in welcher die sogenannte T schenacul tur betrieben wird; sie geschieht in
der Weise, dass in einem bestimmten Waldbezirke das Holz gefällt und so eine Rodung
hergestellt wird, auf welcher dann allerlei Culturpflanzen angeliaut werden. Nach ein oder
zwei Jahren wird die Stelle wieder verlassen, inid das Holz wächst von neuem auf.
Schematisch also können wir im Culturgebiete des trockenen Niederlandes unterscheiden:
1. eine Palmenzone, 2. eine Reiszone und 3. eine Rodungzone.
An der Küste' laufen im Culturgebiete die Palmenhaine direct dem Meere und den
Lagunenufern entlang, die Cocospalmen beugen sich oft in eleganter Haltung weit über
das Wasser vor. Den Boden zwischen den Palmen überzieht häufig auf weite Strecken
hin die im ganzen Tropengürtel der Erde das Meer umsäumende, rosenroth blühende
Winde Ipomoea biloba, Forsk., und nach Regengüssen blüht allenthalben die weiss und
rosarothe Lilie Pancratium zeilanicum, L., auf.
Wo am Meere und an den Lagunen der Culturhain aufhört, treten Mangroven
(Rhizophora-Arten) an die Stelle der Palnieir, und der wie die vorigen stelzfüssige,
schraubenförmig wachsende Pandanus zeigt sich in einzelnen Gruppen. Zuweilen tritt
SAllASIN, Coj-Ion III. „