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nimmt er den A i n h a n g a n g a auf , welcher die Nord- und Ostseiteu des Matale- und dos
DumbarastüC'kes entwässert.
Der zwcitgrosste Fluss der Insel ist der K e l a n i g a n g a . Dieser nimmt seinen
Ursprung in den beiden Thalsejdvungen, welche von den drei schon erwähnten (iebirgsriicken
des Adamspiks tockes umscldos sen werden, nämlich aus dem D i k o y a - und dem
Ma s k e l i y a t h a l . Arn Fus s des tiebirges angekonnuen, wendet er sich westwärts und ergiesst
sich ))ei Colondio in's Meer.
Einen ganz ähnlichen Lauf hat der nördlicli vom Kelani mündende Ma h a o y a .
Sein Quellgebiet ist die von den Armen des D o l o s b a g e s t o c k e s umgebene und nacli
Norden abstiirzende Thalsenkung.
Diese drei Flüs se: der Ke l ani g ang a , der ]\[ahaoya und der Maliaweliganga sind
die eigentlichen Entwässerer des centralen Gebi rgs s tockes , und sie liaben sämmt l ich ihre
Quellgebiete im Inneren desselben. Die zahlreichen Flüs se, welche süd- und siidostwärts
laufen, konnnen nicht aus dem eigentlichen Herzen des Hochlandes, sondern haben ihren
Ursprung lediglich in den scliroff abfallenden Abliäirgen desselben. Wir nennen unter
diesen: den K a l u g a n g a , der bei Kahi t a r a an der Westküste in eine s t romart ig aussehende
Lagune mündet, die Südwesturaner des Adamspiks tockes nird ferner einen grossen
Theil des Saba ragamuwadi s t r i c tes entwäs sernd: f eme r den Wa l a w e g a n g a , welcher aus
dem Südabfall des Totapel las tockes seinen Ursprung nimmt : den K i r i n d e o y a , K a t a r a -
g a m g a n g a nnd K u m b n k a n o y a , welche drei von der Südos tmauer des Namuna s tocke s
herabs t römen.
Die Erscheinung, das s die erstgenannteir Flüsse im Herzen des Gebirges, die fünf
letzteren aber inn- von seinem äusseren Absturz ihren Ursprung nehmen, erklärt sich aus
dem schon e ingangs ange<leuteten eigenthiinilichen Aufbau des centralen Gebi rgs s tockes
selbst. Während sich derselbe im Südwesten, Süden, Südosten und Osten schroff aus
der El)eue erhebt, senkt er sich gegen Wes t en, Nordwes ten, Norden und Nordosten in
sanf terem Gefälle gegen dieselbe hinab. fUer gehen die Bergrücken alhnälig in diejenigen
des Niederlandes iiber, welch" letztere dann weiterhin in einzelne Hügel sich auhosen.
Die Thäler zwdschen iluien senken sich ebenfalls gegen die Ebene hinab, und ihnen folgen
die Flüsse. So steigt auch die Ei senbahn, welche von Coloudoo nach Kandy läuft, längere
Zeit in solchen Thälern hinan oder folgt Hölienziigen, welche alhnälig von der Ebene
emporsteigen und in die höheren Rücken des Gebi rges aufgehen.
Im nördlichen Abfall des Centraigebirges mus s das Becken, in welchem die St adt
K a n d y liegt, als l^esonderes kleines Plateau unterschieden werden. Es wii'd vom Mahawel
iganga westöst lich durchs t römt , welcher durch einen vorgebauten Gebi rgs zug, den
Matalestock und seinen Verbindungsas t mit dem Dumba r a s tock, verliindei't wird, dircct
von Kandy aus nach Norden abzuHiessen. Das Kandyplateau ist, wie schon erwäinit, von
einer reiclien Culturvegetation bedeckt, welche derjenigen von Colondio zwar an Schöidieit
nachsteht , sie aber, wo sie künstlicli gefördert wii'd, wie im botanischen Garten von Pera-
!
deniya, nahezu, j a völlig erreiclit: in j edem Fal le lässt die hier oben (c. 1 6 0 0 ' hoch)
schon merklich kühlere Luf t zu einem volleren Genüs se der Naturschiinheitcn konnnen,
als dies im heissen Niederlande möglich ist.
Weini man nach langem Wandern in der heissen Ebene nach dem Gebirge hinaufsteigt,
vornehmlich an Stellen, wo es sich scliroff aus dem Niedei i ande ei'hebt, fühlt
man nach kurzer Zeit ausnehmend erfrischende Kühle, und der Körper empfindet ein Gefüiil
unbeschreiblicher Wonne: denn die Temperatur nimmt gegen oben i'asch al), nnd
zugleich eröffnet sich der schon so lang entbehrte Ueberblick über die vvald- und hiigelreiche
Ebene. Kommt man vom t rockenen Niederland gegen die östliche Mauer des Gebirges,
z . B . bei Alutnuwara, wo der Dumba r a s tock steil na ch der Ebene abfällt, so erfreut
schon am Fus s e der Berge die grosse Feucht igke i t ; allentiialben rauschen Bä che heral),
welche an anderen Stellen höher oben im Gebi rge mä cht ige Fäl le bilden können: so z . B .
b e iRamb o da nordwestlich von Nuwarael iya oder bei Kos l anda zwi sdi en Haldunnnulla und
Wellawaya am Südabstui'z des Gebirges, wo ein voller Ba ch sein' hocli senkrecht über eine
Fel swand lierabstürzt, unnvahmt von reiciister Waldvegetat ion. Am Fus s e des Gelnrges nehmen
Bäume gewaltige Dimensionen an, besonders die Fe i g enbäume : heim Ansteigen zeigen die
sich ül)ei'all mit prächt igen Farnen liewachsene Schluchten, und indenr die Luf t bald recht
kühl wird, geht der Wald der Ebene in den Gebirgsforst iUjer: die Vegetat ion des Niederlandes
weicht alhnälig derjenigen des (iebirges. Die Culturpalnien verschwinden zwischen
20IK) und ;3()()0' Höhe, noch etwas weiter liinauf geht die Banane . Die Cycas wird ebenfalls
gegen oben zu innner spärliclier: einen sehr schönen Bes t and mit oft drei- und vierhäuptigen
St ämmen sahen wir noch bei Urugala (Höhe vielleiclit 2 0 0 0 ' , etwa in der Mitte
zwischen Alutnuwara und Kantly gelegen).
Fitwa von dreitausend Fus s Höhe an beginnt die Zone dos Ge b i i - g swa l d e s . Heutzutage
ist der wei taus grösste Theil desselben umgehauen und der von ihm eingenommene
Boden in T h e e p f l a n z u n g e n verwandelt. Früher hat te man Ka f fee g ebaut ; särnrntliche
Stauden gingen aller nach einiger Zeit durch einen Pilz zu Grunde. Die TheepHanzungen
liieten, besonders solange sie noch jung s ind, einen melanchol i schen Anblick da r ; der
rothe oder gelbe Boden scheint zwischen den einzelnen Pflanzen breit vor; auf den noch
ganz jungen Pflanzungen bilden die Theestauden inrr einen grünen Anflug über dem nackten,
röthlichen Boden. Selten ist da inrd dort auf einer Hidie ein Fe t z chen Wald übrig gelas sen,
das sich fast komi sch ausnimmt , wie ein stehen gelas sener Haar schopf auf einem sons t geschorenen
Scheitel; es sieht ans wie ein Hohn auf die vernichtete frühere Waldherrl ichkei t .
An den verhäl tni s smäs s ig spärlichen Orten, wo der irrsprüngliclie Zus t and nocli
unberührt gelassen wurde, also im N a t u r l a n d e d e s G e b i r g e s , läs s t sich, wie schon im
Niederlande, eine Unterscheidung treffen in G r a s f l ä c h e n , z u s a m m e n h ä n g e n d e n Wa l d
und eine Combhiation von beiden, die P a r k l a n d s c h a f t .
Die G r a s f l ä c h e n d e s H o c h l a n d e s oder die sogenannt en P a t e n e n haben wir
besonders charakter i s t i sch DI jener grossen Thal senkung entwickelt gefunden, welche