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rlioiis, Gm., mit im ganzen in gvaucu Tönen sich lialtender CTefiedcrfarbe, schwarzer
Haube und carminroth gefärbtem After; die Engländer nennen ihn deslialb, übrigens dem
Vorgange Gmclins folgend, Dj-sentericvogel.
Wir werden auf die Vogehvelt sowohl der Culturhainc, als des Naturlandes unten
noch kurz zuvilckkommcn.
An vielen Pahnenstämmen klelit eine grosse Schncoke, welcho hier an Häufigkeit
unsere Weinbergsclinecke vertritt; sie hat eine graue, oft mit grünen Algen 1)ewaehsene
Schale, wodurcli sie dem Palmstamm, auf dem sie sitzt, ähnlich wird. Die Mündung ihrer
Schale ist rosenrotli oder schwarz, je nach den Varietäten oder Arten; es ist die liekannte
Helix haemastoma, L., welche von den Systematikern in eine Menge von Unterarten
getheilt wird; aus der Entwicklungsgeschichte einer derselben ha))en wir im ersten Bande
unseres Werkes einiges ))erieiltet.
Wer einen lebhaften Eindruck vom Keichthuui der ceylonesischen Thierwelt gewinnen
will, hat nun aber gleich die Culturgegenden zu verlassen und wendet sich
am besten nach dem trockenen Niederlande, und zwar nach einem der vielen Teiche
während der Monate Juni, Juli und August, also zur trockensten Zeit des Jahres, oder
auch in dieser Periode nach einem das trockene Niedeiiand in einer Parkgegend durcliströmenden
Flusse. Tritt mau an einen solchen Teich heran, so überrasclrt zunächst die
ungeheure Menge von Wassergeflügel, welche sich auf ihm zusammengezogen hat. So
fanden wir im August den Teich bei Nikaweretiya (nordwestlich von Kandy gegen
Putlam zu gelegen; auf der Karte ist der Teich selbst nicht angemerkt) mit erstaunlichen
Mengen von Wassergeflügel lielebt. Da zeigten sich mehrere Arten Pieiher, häufig schneeweisse
Silberreiher, dann Störche, Ibisse, Steissfüsse, Schlangenhälse. Strandläufer, Kibitze, Schnepfen.
Enten; eine Schaar Kormorane (Phalacrocorax pygmaeus, Pall.) tauchte unter die Wasserfläche,
als wir ankamen, und indem sie die Köpfe mit den stumpflichen Schnäl^eln aus
dem Wasser streckten, sah es aus wie ein Spargelfeld, üelier der Wasserfläche schweben
S e e a d l e r , besonders häufig ein rostrother mit weissem Kopfe (Haliastur indus, Bodd.):
um den Teich herum im Buschwalde flattern Schwärme von Tauben, vo-n denen am
gemeinsten sind die überall ausserordentlich häufige Turteltaube, (Turtur suratensis, Gm.)
und die schön grün gefärbte, mit gelber Brust und blauen Augen gezierte Pompadourtaube
( O s m o t r e r o n pompadora, Gm.) ; • etwas seltener zeigen sich Flüge der selir grossen
Carpophaga aenea, L., in der Farbe etwa wie unsere Holztaube, die Grösse eines Hahnes
erreichend, für den Jäger eine sein- willkommene Beute. Die scliönste Taube Ceylons ist
die mit prächtig metallgrünen Flügeln gezierte, sonst rothbraime Cl ialcophaps indica, L.
Um auf das Wassergeflügel zurückzukommen, so stiessen wir am Ilukamteicli
(im Niederland westlich von Batticaloa) Ende Februar auf den Brutplatz desselben. An
einem Ende des Teiches stand Grestrüpp und Buschwerk in mannstiefem Wasser. Als wir
Abends hinkamen, fanden wir alle Gesträuche dicht von Wasservögeln besetzt. Sie flogen
bei unserer Ankunft auf und erhoben sich als ein so dichter Schwärm in die Luft, wie
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Fledermäuse aus einer Höhle fahren, wenn man mit Rauch hinter ihnen her ist. Einige
ziellos in den Schwärm allgegebene Schüsse brachten vier Silberreiher un.l einen Kormoran
in unsere Gewalt; zu anderen, angeschossenen, konnten wir nicht ankommen, weil das
dichte Gestrüpp ein Vorwärtsbringen des Bootes hinderte. Allenthalben fanden sich Nester
mit Eiern und Jungen; einzelne im Wasser stehende Bäume waren ganz lieladcn damit.
Im April l.esuchteu wir den wunderlieblichen Ambarateich (Südsüdwest von
Batticaloa), einen der schönsten von Ceylon, der, wie oben schon hervorgehoben, ganz
aussieht wie ein Natursee. Als wir früh morgens auf der Elephantenjagd die Gegend um
ihn herum durchstreiften, stiessen wir auf einen von hohem Wald umgelienen Tümpel.
Es bot sich uns ein überraschender Anblick; Die umstehenden Bäume waren von Wassergeflügel
dicht bedeckt; wir unterschieden unter anderen Silberreiher, Maralms (Leptoptilus javalucus!
Horsf.) und Pelikane; einige weiter entfernt stehende Bäume waren von Silberreihern so
dicht besetzt, dass sie von weitem wie mit grossen weissen Blüthen geschmückt schienen. Im
Tümpel selbst schwammen zwei Krokodile, welche auf herabkommende Vögel lauerten. Als
wir näher herankamen, erhob sich der ganze Schwann mit grossem Geräusch in die Luft.
Pelikane sieht man öfters auf den Teichen und Lagunen schwimmen, aber meistens
vereinzelt; den Flamingo sahen wir nur einmal unfern Hanibantota an der Südostküste.
Wie die Oberfläche der Teiche von Wassergeflügel, so ist die Tiefe derselben von
Krokodilen (Crocodilus palustris, Lesson) reichlich bevölkert. Sie erreichen selten
zwölf Fuss und etwas nielir Länge und liegen Tags, über oft träge hingestreckt auf Sandbänken
oder auf dem Teichdamm und können dann leicht geschossen werden; über Nachts
kommen sie gerne aus dem Wasser heraus auf's Land und schleichen im Buschwerk auf
dem Waldboden umher; man sieht allenthalben ihren Koth liegen.
ßeichhch sind die Teiche von Schildkröten bevölkert, besonders von der überaus
gemeinen und übrigens hässlichen Nicoria trijuga, Schweigg. Seltener ist die gewandte
und bissige Weichschildkröte Emyda vittata, Peters. Auch an vielen Fischarten
fehlt es keineswegs; wir werden auf die weitere Thierwelt unten noch einmal zurückkommen.
Um die Teiche und Flüsse herum sammelt sich zur Trockenzeit die Säugethierwelt
an. Man kann sicher darauf rechnen, die vier in Ceylon lebenden Arten von Piothwild
anzutreften, die beiden mit scharfen kleinen Hauern versehenen, merkwürdigen
Formen Tragulus nieminna, Erxl., und Cervulus Muntjac, Zimm.; der erstere
steht an Grösse wenig über einem Hasen und wird von den Eingeborenen seines vortrefflichen
Fleisches wegen vielfach mit Hunden gehetzt oder mit Hilfe von Fallen gefangen,
in denen während der trockenen Zeit Wasser als Köder dient; der Muntjac ist
rostroth gefärbt und erreicht etwa die doppelte Grösse des Tragulus. Zuweilen stösst man
auf kleinere Heerden des weissgefleckten Axishirsches (Cervus axis, Erxl.); am Kumbukanoya
im Südosten waren diese Thiere wenig scheu, sie schauten uns erstaunt an und
liessen uns ganz nahe kommen. Mehr vereinzelt trifft man den grossen Aristoteleshirsch