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und hu „ächsten Mrunont lag der Wedda auf dem Boden nnt .einen Eingeweidon aussen
Wuckhd.u. wav ein liegleiter nut ¡Inn, welcher die Engeweide zurückplacierte und
.Im verband. Ich sah den Maun einige Jahre später: er war völlig wohl, hatte aber eine
schreckhche Geschwulst vonie am Baucli, welcher quer durchzogen war von einer breiten
blauen Narbe von ungefähr acht Zoll Länge."
Doi; gefalirhdrste Feind des AVedda ist der Lippenbär; nur dieses Raubthieres
wegen geht der Wedda nie, ohne mit der Axt bewaffnet zu sein, in den Wald. Es kommt
hauhg vor, ilass der Här einen einzelnen, ihm begegnenden Menschen sofort annimmt
indem er sich auf seine Huiterfüsse auflachtet und ihm entgegenläuft: am meisten sind
Weibc^ien zu drehten, welche Junge bei sich haben; diese bringt ein herannahender
Mensch leicht in schäumende Wuth. Es wurde dieser Umstand auch schon öfters für
durchziehende Europäer gefährlich und sehr häufig fiir die in jenen Districten lebenden
Emgeliornen; von Allen ist daher der P,är gleich sehr gefürchtet. Der Wedda leimpft
sich bei einer derartigen Begegnung mit seiner Axt durcli. Li solchen Zweikämpfen
zie t der Bär immer nach dem Gesicht, sowohl mit seinen Pranken, als mit seinem
Gebisse; er sucht vor aUem, den Gegner zu blenden. AVir haben uns den Schädel
eines Wedda verschaffen können, welcher eine solche Verwundung aufweist. Der Bär hatte
in diesem Falle vom Dickicht aus den vorbeischreitenden Mann mit einem Satze ano-e
Sprüngen und ihm gleich darauf ein Stück von der linken Augengegend weggerissen Da
noch andere Weddas nachfolgten, wurde der Bär durch das Geschrei derselben verscheuclit
An der auf der vorhergellenden Seite wiedergegehenen Abbildung des Schädels sieht man
deuthch, wie der eine Eckzahn des Oberkiefers des Bären in das Wangenbein eindraiiowahrend
der andere durch das Stirnbein hindurch in's Gehirn einschlug: die Schneidezähne
des ünterluefers schnitten den oberen Theil des Nasenrückens und den gesammten Super
ciharschirm weg. Am Stirnbein hinterliess der beim Verjagen des Bären abgleitende Zahn
eine tieie Furche. Der Mann, welcher sich dem Schädel „ach als ein Tamilmischling er
wies, starb am folgenden Tage, m Folge der Verletzung des Gehirnes. Auch ein anderer
Schädel in unserem Besitze zeigt die Spuren eines Bärenkampfes, indem das eine Wanden
bein vom St.rn- und Schläfenfortsatze losgerissen und nach unten verschoben ^v•urde'^ es
ist hernacli wieder festgewachsen und verheilt; die rechte Augenhöhle blieli aber o-ecen
aussen oline Knochenwandung. Also auch m diesem Falle hatte der Bär nach dem Auge
gebissen. So berichtet auch der Anonymus 1823, dass viele Weddas die Marken des
Kampfes mit dem Bären an sich trügen; doch siege der Wedda meist mit Hilfe seiner
Axt, wenn er auch oft ernstlich verwundet werde, zumal im Gesicht.
Der Leopard spielt liei den Eingebogen keine bedeutende liolle. ci- verhält sich
in Ceylon nur sehr selten gegen den Menschen aggi-essiv; wenn der Anonymus IS'^H
angiebt, er sei ähnlich gefahrlich wie der Bär, so ist dies unrichtig, wie wi,' von And.^n
und aus eigener Erfahrung wissen.
Die aufgeführten Beispiele beweisi^n zur Genüge, welch' gi'ossen Gefahren das Leben
des Wedda Tag für Tag ausgesetzt ist, und dieser Umstand mag wohl zum Theil die Ernsthaftigkeit
erklären, welche seinem Charakter zu Grunde liegt, worülier wir in einem späteren
Abschnitte eingehend handeln werden.
Das grössere Federwild wird wohl in der Regel mit dein Holzpfeile erlegt; oder
sie versuchen auch wohl, eui Wildluilin mit ihren Gralistöcken toiltzuschfagen (siehe oben
Seite 415). Kleinere Vögel nehmen sie nacli Bailey des Nachts vom Neste weg.
Die Talagoya (Varanus bengalensis) schiessen sie entweder mit den Ilolzpfeilen
oder hetzen sie mit Hunden matt, wie letzteres zuerst Davy l.)erichtet. So maclien es
auch die Tamilen und Singhalesen; denn in Kelaart (53, pag. 147) lesen wir: ..in Trinkoinali
werden die Talagoyas mit Hunden mattgehetzt und auf dem Markt für sechs Pence
das Stück verkauft." Nach Bailey werden von den Weddas die Mädchen schon frühe
darin geübt, die Talagoya mit einem spitzen Stocke (offenbar dem Gralistocke, siehe oben
Seite 405) zu erschlagen.
Der Fang der Fische geschieht in erster Linie dadurch, dass sie dieselben mit
ihren Pfeilen schiessen. Es scheint das vor uns noch von keinem Autor beobachtet worden
zu sein; denn nur Schmarda macht die Bemerkung: „Fische sollen sie mit Pfeilen
schiessen^ Als wir 1885 die im Nilgaladistrict am Patipalaru versammelten Weddas
darum angiengen, uns ein Paar Fische zu beschaffen, rannten sie lustig weg nach dem
Flussbette hin und brachten uns bald darauf zwölf schöne, grosse, mit ihren Pfeilen erlegte
Flussfische her. Jeder derselben war vom Pfeile durchbohrt. Sie rennen zuerst im Wasser
hin und wieder, stochern mit ihren Bogen am Ufer herum, um die Fische aus dem Wurzelwerk
hervorzutreiben nnd schiessen sie darauf sehr gewandt, und zwar, wie wir uns zu
erinnern glauben, mit den Holzpfeilen. An der Küste theihe uns der Wedda Pereman (Fig. 24,
Tai. XIV) mit, früher hätten sie die Fische mit dem Pfeil getödtet. Jetzt brauchen die Culturweddas
der Küste vielfach den tamilischen Fischbogen, womit grössere See- und
Lagunenfische geschossen werden. Da wir es aber liier mit einem ziemlich complicierten
von Tamilen und Indo-Arabern verwendeten Geräth zu thun haben, lassen wir uns auf
eine nähere Beschreibung desselben ebenso wenig ein, wie auf eine ebensolche des singh
a l e s i s c h e n Kugelbogens, womit Vögel mittelst Lehmkugelu und Steinchen erlegt
werden, und welchen auch die Culturweddas des Innern hie und da angenommen haben.
Neben der Sitte, Fische wie anderes Wild mit den Pfeilen zu schiessen, haben
die Weddas auch den Brauch, das Wasser von Tümpeln mit gewissen Pffanzenstoffen zu
vergiften. Wir fanden denselben auch bei ächten Natui'weddas des Danigalastockes. Die
Fische werden durch das (^uft betäubt, kommen zur Oberfläche und können nun bequem
gefangen worden (Nevill). Da auch alle anderen Eingebonien (Tamilen, Singhalesen und
Indo-Araber) diese Art Fischerei ausülien, haben sie die Weddas zweifellos von Jenen felernt.
Der Fischvergiftimg erwähnt zuerst Bailey; das (uft wird von folgenden Pflanzen
gewonnen:
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