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bcscliienciie Fläclio des liorahorawewa; darüber hinaus, hinter dem Waldgürtel, zeigt sich
ein Giieissdoni. Der Teich wui'de, der luschvift an der Säule zufolge, im Jahre 165 vor
Christus vom Könige Dutugaimunu erbaut. Den Singhalesen erschien er immer Ijcsonders
lieblich; es beziehen sich auf ihn zwei von De Zoysa (27, p. 102) allerdings nicht ganz
wörtlich, wie wir uns überzeugt zu haben glauben, in's englische übersetzte und fälschlich
den Weddas zugeschriebene, singhalesische Gedichtchen, von welchen das eine folgendermaassen
sich wiedergeben lässt;
?hoiogravure u. Kujferdrück H-RICFARÜI &, CD. Berlin.
Jiciis a,Tif dem künstlichen Da.minc des lIora.liora.teicKes.
„Dort, dort breitet sicli ans der HoraborateicL!
O Mahaweliganga, des-sen Wasser weinen, wie sie daliinströmen!
O Mahaweliganga, deine Wasser versiegen nie!
O Teicli, auf dessen Wassern -spielt der blauen Blumen Königin!"
Die Teiche des Mederlandes sind von den frischgrünen Lotosblätteru meistens
reichlich überdeckt, und hie und da leuchtet die blaue, rosige oder weisse Blume aus der
grünen Fläche (Nymphaea stellata, Willd., und N. Lotus L.). So stellt z.B. der Kauduluwewa
südwestlich von Trincomali geradezu einen Lotossumpf dar.
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Oft bemerkt man, an solchen Teichen oder an grösseren Grasflächen angekonrinen,
dass man beim Durchstreifen des Waldes an vielen Felshügeh. oder -ketten vorl,eigezogen
war, ohne dieselben zu Ijcmerken: dann eröffnet sich plötzlich (dn übcrrascliender Bück
auf die von Felsenzügeii und Gneissdomen ganz üljcrsäte Ebene.
Die V ege t a t io n des trockenen Niederlandes zeigt natürhch ein verschiedenes
Aussehen, je nachdem wir sie während der trockenen Periode oder während der Regenzeit
betrachten. Der Gesammteindruck, welchen dieser ungeheiu'e Naturpark während der trockenen
Zeit, da er allein ohne allzugrosse Beschwerden bereist werden kann, in uns hinterlässt, ist
keineswegs ein farbenbunter; vielmehr dürfte ein Graugrün den Grundton desselben bUden.
Die Blätter der Bäume und Sträucher sind in der Regel hart und glänzend und werfen eine
Fülle von Liclit zurück. In Folge der Trockenheit fällt viel todtes Laub hernieder, sodass es
zuweilen am Boden raschelt, wenn man darüber hingeht, wie bei uns im Spätherbste. Blüthen
sind nur vereinzelt anzutreffen, ja über grosse Strecken hin oft so spärlich, dass nacli
wochenlangem Wandern das Auge eine Art von Farbenhunger empfindet und von jeder
Blüthe, besonders von grell gefärbten, entzückt wird. So waren wir dankbar für das unermücUiche
Wiederkehren der zierlichen Lilie Gloriosa superba, L., sobald wir aus dem
Walde auf die Grasflächen traten. Da und dort überspann sie einen Strauch mit dichtem
Netze und schmückte ihn mit ihren Blüthen, die völlig wie flackernde Flammen gebildet
und gefärbt sind. Häufiger wird sie freilich erst gegen das Gebirge zu, wo schon etwas
mehr Feuchtigkeit waltet. Das düstere Grün des Waldes wird oft durch die scharlachrotheu
Blüthendolden der Ixora coccinea, L., unterbrochen, eines zu den Rubiaceen
gehörigen Strauches; wir nannten ihn den Djungeltrost, weil die kräftig rothe Farbe für
das Auge geradezu ercpickend war. Häufig stösst man im Parklande auf einen Strauch
mit Blättern, wie diejenigen unserer Haselnuss, mit blasscarminrothen Blüthen und mit
Früchten, die, merkwürdig gedreht, aussehen wie dicke, grüne Schrauben; es ist Helict
e r e s isora, L. (Sterculiaceae).
Die meisten Blumen finden sich an den Strassenräiidern; so begleiten dieselben
stets freundlich die beiden Hibiscusarten mit schwefelgelben Blüthentrichtern, deren
Grund prächtig purpurbraun gefärbt ist (Hibiscus surattensis, L., und vi t ifol ius, L.,
Malvaceae). Ebenso getreu lilühte längs den Strassen ein Strauch mit kleinen orangerothen
Blüthenbüscheln, welch' letztere schon von weitem durch je ein grosses, zungenförmig
herabhängendes, weiss wie Elfenbein gefärbtes Blatt gekennzeichnet waren. Dieses
stellt die seltsame Verlängerung und Verbreiterung eines Ivelchzipfels von einer der kleinen
Rohrenblüthen dar, welches sich dann zugleich weiss färbt. Der Strauch heisst Mussaenda
f r o n d o s a , L. (Rubiaceae).
Wie hellrosa gefärbter Flieder zierten die dichten Blüthentrauben der Liane Derris
p a r v i f l o r a , Benth., (Leguminosae), die von ihr übersponnenen Gebüsche, und die silberweiss
behaarte Winde Lettsomia aggregata, Rox., (var. osyrensis, Clarke) streckt da
und dort ihre kleinen carminrothen Blüthenköpfchen hervor. Zuweilen erhebt dieCaesali,