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l'olgendp Maasse wurden an den zusammengesetzten Fussskelette]i genommen:
1. Die Länge des Tarsus, von der Mitte dos Vorderrandes des zweiten K(nlheines
(l'unkt a auf neliensteheudem Holzschnitt, welcher zur Orientierung dienen soll)
zum entferntesten Punkte des Fersenbeines b.
2. Die Länge des zweiten Metatarsus, von demselben Punkte a zur entferntesten
Stelle des Köpfchens c.
3. Die Breite des Tarsus, wie auf dem nebenstehenden Orientierinigsbildo angemerkt.
von der Berührungsstelle d des medialen Randes des ersten Keilbeines mit dem
Kahnbein bis zum entferntesten Punkte des Würfelbeines o.
Vor allem kam es uns darauf an. die relativen Längenverhältnisse
von Tarsus nnd Metatarsus zu erfahren, indem bekanntlich bei
den Anthropoiden, besonders auffallend beinr Schimpanse und Orang,
die Fusswurzel, gegenüber dem Mittelfuss, an Länge zurückbleibt.
AMr bilden daher aus den beiden ersten Maassen, welche wir
als Ausdruck der Länge von Fusswurzel und Mittelfuss ansehen, einen
Tarsallängen-Index nach der Formel Tarsnslänge x 100
Länge des Metatarsus 11
Je höher die resultierende Lidexzahl ist, um so mehr dominiert
die Länge der Fusswurzel über die des Mittelfusses, je niedrige:', um so
mehr tritt die erstere an Bedeutung zurück.
Bei 7 Europäern beider Geschlechter erhielten wir als mittleren
Tarsallängen-Index 163.5, mit Schwankungen von 158.3 bis 178.6.
Mehrere der uns zur Verfügung stehenden Füsse waren unbestimmten
Geschlechtes und die Zahl der anderen zu Idein, nm eine Trennung
vorzunehmen.
Bei den Wedda s ergaben 6 Männer einen mittleren Lidex von 153.5, mit einem
Minimmn von 149.3 und einem Maxnnum von 159.9. 2 Frauen einen solchen von 148.5
(142.4 und 154.6), alle 8 Weddafüsse zusammen 152.2.
Gegenüber dem Europäer, wo dieser Index 163.5 betragen hatte, zeigt sich also
lieim Wedda ganz deutlich eine relative Abnahme dej- Fnsswurzellänge.
Noch weiter geht dieselbe bei den Anthropoiden, indem wir bei einem Gorilla
einen Index von 145.2, und bei einem Schimpanse einen solchen von 113 erhieUen.
Auch auf unseren Bildern ist die relative Abnalnne der Fusswurzellänge, vom Europäer
zum Wedda und von Diesem zu den Anthropoiden, zu ei'kennen.
Wie dre Länge des Tarsus, so nimmt beim Wedda auch seine relative Breite ab.
Dieses Piesultat erhaben wir durch einen zweiten Index, welchen wii- als Tarsalbreiten-
I n d e x bezeichnen wollen und nach der Formel berechnen Tarsus
Länge des Metatarsus II
Je höher der Index, um so breiter ist die Fusswurzel, im Verhältniss zur Läng(i
des Mittelfusses.
Unsere 7 Europäer beider Geschlechter lieferten einen mittleren Index von 80.8,
mit einem Minimum von 75.2 nnd einem Maximum von 90, unsere 8 Weddas einen solchen
von 72.1. mit Schwankungen von 66.4 bis 75.7. Nach den Gesclüechteru getrennt, erhalten
wir für 6 Männer 73.4 und für 2 Frauen 68.3.
Im Verhältniss zur Mittelfusslänge, ist also beim Wedda die Fusswurzel erheblich
schmäler als beim Europäer, und dies trägt wesentlich dazu bei, den Weddafuss so elegant
und schlank erscheinen zu lassen, wie er auf unseren Bildern sich darstellt.
Noch schmäler ist die Fusswurzel beim Schimpanse, wo wir einen Index von 58.9
erhielten, während unser Gorilla einen solchen von ungefähr 70 — ganz exact war er
nicht messbar — besass, sich also hierin, wie schon in der relativen Länge der Fusswurzel,
ähnlich wie gewisse Weddas, verhielt. Wir fassen auch diese Annäherung des
Gorilla als Convergenzerscheinung auf und betrachten auch hierin den Schimpanse als die
weit besser in die Reihe passende Form.
Auch aus der Schilderung, welche Lucae (37) von einem Negerfusse giebt, scheint
hervorzugehen, dass bei diesem der Tarsus, im Verhältniss zum Metatarsus, kürzer sei als
beim Europäer.
Ferner macht Lucae (p. 295) auf eine Eigenschaft des Negerfusses aufmerksam,
welche wir auch beim Wedda zu beobachten glauben, nämlich auf die grössere Flachh
e i t , gegenüber dem Europäer. Wir haben dieses ümstandes schon im Capitel über die
äussere Erscheinung des Weddas Erwähnung gethan (pp. 91 und 105).
üeber einzelne Knochen der Fusswurzel sei noch angemerkt, dass die rollenartige
Gelenkfläche des Talus bei mehreren der untersuchten Fussskelette mit ihrem äusseren Rande
deutlich höher zu stehen schien als mit ihrem medialen, während beim Europäer die Rolle
mehr horizontal liegt. Lucae (37. p. 295) hat dasselbe l)ei seinem Neger beobachtet.
Das Navicular e ist sehr breit und besitzt fast ausnahmslos eine ausserordentlich
starke Tulierositas, welche weit nach innen und unten über die Unterfläche der übrigen
Fusswurzelknochen vortritt, was auch auf einigen Bildern erkennbar ist. (Siehe z. P).
Fig. 183, Taf. LXXXIII.)
Ueber das Würfel bei n ist zu bemerken, dass der Theil, welcher den lateralen
Fussrand zwischen Fersenbein und fünftem Metatarsus bildet, in antero-posteriorer Richtung
küi'zer zu sein scheint als gewöhnlich beim Europäer, wie eine Vergleichung der
Bilder lehrt.
Von der Fusswurzel als ganzes ist noch zu erwähnen, dass, während beim Europäer
in der Hegel der mediale und der laterale Längsrand einander ziemlich parallel laufen
(siehe die Eigg. 184 u. 188), ))eim Wedda die ganze Fusswurzel eine mehr unregelmässige,
etwas an anthi'opoide Verhältnisse erinnernde Gestalt hat. Namentlich auffallend ist dies,