• 'J ,
i;
:Í
M
'y
T e n u e i i t zufolge lieben sie am meisten den Wandnra; ebenso fand es Deschainps in
AVewatte: Nevill (76. toui. 1. pag. 183) dagegen fand, falls hier nicht ein Missveiständiuss
vorliegt, eine Weddagruppo, welche auffallender Weise Affenfleisch versclunühte.
Wir bemerken hier, dass unseres Wissens nnr der Wandnra, nicht anch der
]\facacns pileatus, Sliaw, siughalesisch: rilawa, als geniessbares Jagdwihl angesehen wird.
Die wichtigsten Jagdthiere sind natürlich die beiden Hirscharten, Cervus nnicolo]
nnd V. axis. Von diesen wird anch das Knochenmark verzehii. wie wir einer
freimdlichen Mittheilung des Regierangsagenten der Ostprovinz, des Herrn AH a n s e n
H a i l e y entnehmen konnten, welcher uns folgendes mittheilte: Ein Herr stiess anf einen
von einem Wedda verwimdeteu Hirsch; der Wedda folgte selbst nach mit Bogen und
l'feil. Nachdem das Wild verendet war, brach der Wedda dessen Vorderhein entzw(>i nnd
bot den goln-ocheiien Knochen dem betreffenden Herrn und seinen Begleitern an. um das
Mark auszusaugen, was der Wedda auch selber that.
Nach Nevill (76, tom. 1, pag. 189) wird das Mark des Aristoteleshirsches als
.Salbe benutzt sowohl für das Haar, als für die Haut: sie soll den Nutzen haben, das Blut
kühl zu halten. Die Salbe werde etwa einmal in der AVoche für das Haar gebraucht: statt
ihrer werde auch Varanusfett verwendet, aber kein Pflanzenöl.
Sehr beliebt bei den Weddas. wie übrigens auch bei den Tamilen und Singhalesen,
ist das Fleisch der Talagoya, des Varanns bengalensis. Schon Tennent erwähnt
desselben als einer Lieblingsspeise: nach Nevill sind für die AVeddas kleine Stücke Varanus-
«eisch, m Fett gewickelt und so gebraten, ein Leckerbissen; man nenne diese Stückchen
pirnma; ein junges Liebespaar mache sich etwa einmal das Vergnügen, die Stückchen sich
gegenseitig in den Mund zu schieben (76, tom. 2, pag. 125).
Mit Voraatz nicht gegessen wird das Fleisch folgender Thiere:
F l e d e r m ä u s e ; .Vutor: Bailey.
M e l u r s u s nrsinus, Shaw, der Lippenbär; singhalesisch: walaha: Autor: Tennent.
C a n i s aurens, L., der Schakal; singhalesisch: nariya; Autor: Bailey.
F e l i s pardus, L.: singhalesisch: titdiwiya; Autor: Bailey.
E l e p h a s maximns, L.: singhalesisch: aliya; Autor: Tennent.
Bos bubalus, L.; singhalesisch: miharaka; Autor: Tennent. Ob von allen
• Weddas geschont, ¡st zweifelhaft (siehe unten).
Das Zebu; Autor: Anonymus 1823.
Mit Ausnahme des Büffels und des Buckelochsen sind alle die hier aufgezählten
Arten auch für uns ungeniessbar; Fledermaus, Schakal und T.eopard als Fleischfresser; der
Lippenbär nährt sich zwar zum grossen Theil von Pflanzenstoffen, in Bre hm' s Th ¡erleben
aber lesen wir (15, tom. 2. pag. 263): „Forsyth betrachtet das Fleisch des Lippenbären
nicht als Nahrungsmittel". Das Fleisch des Elephanten ¡st zwar nicht ungeniessbar;
aber die Muskelfasern sind so zähe wie Taue, wie wir das selbst erfahren haben; nur
die Zunge lässt sich einigermaassen bewältigen. Was flas Zebu betrifft, so haben
wir es in der Vermeidung seines Fleisches mit einer, von den indischcíii (lultnrvölkei'n
zu den Weddas herabgesickerten religiösen Scheu zu tliun. Dieselbe schlägt rasch tiete
Wurzel. So weigerten sich die Weddas von Omuna den von unserem Ivocli gesottenen
lieis zu essen, weil wir einen jungen Ochsen hatten schlachten lassen, und sie nun
fürchteten , davon zu essen zu bekommen. Sie nahmen darauf den rohen lieis ¡n
Empfang und kochten ¡hu auswärts. Dass liüffeltleisch nicht gegessen wird, trifft liir
manche Distilctc gewiss zu; ol) aber auch fiu' die Naturweddas, ist niclit wahrscheinlich.
weil Diese sich nicht scheuen, den Büffel zu erlegen (siehe unten den Abschnitt
über die Jagd). Sollten sie dann das Fleisch doch nicht gemessen, so würde diese
Abneigung jedenfalls nicht in irgend einer religiösen Vorstellung zu suchen sein. Die
Frage ist eine noch offene. In Brehm' s Thierleben lieisst es (15. tom. 3, pag. 327):
..Das Fleisch des Büffels wird seiner Zähigkeit nnd des ihm anhaftenden Moschusgernches
halber wenigstens von Europäern nicht gegessen, das der Ih'iffelkälber dagegen soll gut
sein". Das Fleisch der von luis selbst erlegten Büffel wurde aucli von unseren Dienern
nicht benutzt.
Wenn der Anonymus 1876 (4, tom. 1. pag. 407) erzählt, dass ein Sportsmann
iiuAVald von Nuvvaraeliya auf zwei Weddas gestossen sei, welche in einer rollen Hütte Ratten
übei' einem Feuer trockneten, so handelt es sicli hier um einen Irrthum; AVeddas lehen nicht
im Wald von Nuwaraeliya; wir werden es in jenen beiden sogenannten AVeddas wohl mit
Kulis aus einer Kaffeepflanzung zu thun haben, welche vielleicht aus irgend einem Grunde
flüchtig waren. Diese verzehren gerne die dort häufige Bandikotratte, Nesocia bandicota.
Beeilst.
Nach Bailey verschmähen die AA'eddas das zahme und das wilde Huhn; aber
diese Angabe hat nicht allgemeine Geltung; denn Stevens bemerkt von seinen Nilgalaweddas
ausdrücklich, dass sie sowohl Hühner als Eier ässen. wenn sie ilinen geboten
würden. „Zuweilen gab ich den anwesenden AA^eddas ein Stück geröstetes oder gesottenes
Huhn, was sie assen. und sie wussten gewiss, was es war." Stevens sah auch zwei
AA'eddas versutlien. ein AA'ildhuhn mit Störken (den Grabstücken, wie wir vermuthen. siehe
oben Seite 406) todtzuschlagen. Das AA^ildliuhn als Nahrung nennt auch der Anonymus
1823. Der uns zum Führer dienende, auf Figur 4 der Tafel W und Figur 48 Tafel
XXVI abgebildete Nilgalawedda dagegen wies sowohl Huhn als Ei von sich. Die eventuell
Aorhandene Scheu, das Huhn zu tödten und zu essen, hat religiöse Basis und ist cultur-
¡ndisclien Ursprungs; Nevill fand diese Abneigung bei einer mit Tamilen vermiscliten AVeddagru|
i|)e (siehe unten den Abschnitt über die Religion).
Die Weddas tragen kein liedenkeii. das Fleisch gefallener Thiere zu verzehren,
sofern dieselben zu lliren Nährthieren gehören (Bailey). Sie sagten uns an der Küste,
dass, wenn sie einen todten Hirsch fänden, sie ihn anfassen. Dagegen ist Teiiiient's
Angabe, es sei ihnen kein Aas oder Ungeziefer zu ekelhaft, unrichtig, wie es sich überhaupt
bei der von diesem Autor gegebeneu Darstellung ihrer Fleischnahrung nicht um