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sich ziciiilich häuiig im feuchten Theile mit Ausschluss des Hochlandes, darunter eine
sehr grosso Form mit hamirrerförmigem Kopf läppen (Bipalium).
Nun sei noch der beständigen Begleiter des Wanderers im Niederlande, welche
ihn in der Geduld und im Ertragen kleiner Leiden üljen, speciell gedacht, nänrlich clet'
Moskitos, der Zecken und der Landblutegel. Die Moskitos verfolgen den B,eisenden
fast durch die ganze Insel; doch zeigen sie sich nicht allenthalben in gleich grossa
Menge; liesonders lästig werden sie beispielsweise zwischen Mahaoya und Erawur im östliehen
Niederland; der durch jenen District strömende Maduruoya heisst übersetzt Moskitofluss;
aber auch sonst fehlen sie fast nirgends. Ohne Moskitonetze niitzunehnrcn, sollte
kein Europäer jene Gegenden bereisen; denn ein ruhiger Schlaf ist im Niederland von:
Ceylon zur Erhaltung der Gesundheit, zum Widerstand gegen das Fieber unbedingt notliwendig.
Zecken spielen eine grosse Rolle im trockenen Niederlande; sie machen viele
Pein, liesonders eine Art von nur etwa 1 mm Länge, welche oft in grösserer Anzahl lieim
Durchstreifen der Gebüsche den Reisenden befäUt. Grössere stechen wie glühende Nadeln:
doch lässt der Schmerz bald nach. Während die Zecken im trockenen Niederland ihre
eigentliche Herrschaft haben, nehmen im feuchten Gebiete die Landblutegel den Wanderer
in Empfang. Im Grase und feuchten Buschwerk kann man sich vor ihnen nicht
retten; man merkt sie oft erst dann an sich, wenn das Blut von der Haut herabläuft
und das Hemde oder die Beinkleider roth färbt. Sie sind so zähe und dehnbar wie
Kautschukbändchen und saugen sich sehr fest an der Haut an: man braucht nicht lauge
im feuchten Grase zu stehen, um zwei Dutzend an sich zu haben.
Für den Reisenden spielen die genannten Thierchen eine grosse Rolle; wir spracliei
immer nur, statt vom feuchten und trockenen Gebiete, vom Zecken- und BlutegeUand:
die allabendliche Musik nach Sonnenuntergang lieferten die Moskitos.
Um encUich noch der P r o t o z o e n zu gedenken, so übt überall im Niederland TOB
Ceylon das Sumpffieber, welches bekanntlich durch eine Amöbe verursacht wird, seine
Herrschaft aus; doch sind gewisse Districte viel verrufener als Andere. Sehr sclilimni
fanden wir es beispielsweise in der Gegend von Mahaoya im östlichen Niederland bis zur
Küste; Ende April Avurden von unseren vierzig Leuten neun vom Fieber befallen und
dienstunfähig. Wir selbst liekämpften unsere Fieberanfälle stets sorgfältig und erfolgreicli
mit Chinin. Wo viele Moskitos leben, scheint auch die Malaria am liesten fortzukommen.
Wir möchten nun aber betonen, dass man sich an all die genannten Leiden
gewöhnen lernt, und niemals kam uns der Gedanke, durch dergleichen uns von einer Bereisung
des Niederlandes abhalten zu lassen.
Im Gegensatz zu den thierreichen Gras- und Parklandschaften des Niederlaudcs
sind die mit zusammenhängendem Hochwalde bedeckten Districte, sowohl des
Niederlandes, als des Gebirges, äusserst arm an thieriscliem Leben; selbst Moskitos fehlen
im Hochwald zum Entzücken des Wanderers. Rothwild und Elephanten nreiden den zusammenhängenden
Forst ganz; selten nur trifft man auf eine kleine Heerde WandoruS:
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deren Warnruf weit über den schweigenden Wald hintönt; dann bemerkt man aucli die
Spuren des Leoparden. Hie und da zeigt sich ein Vogclpärchen, oft gerade dieses in
schönen Farben prangend; doch klingen die vereinzelten Stimmen der wenigen Vögel wie
verloren unter dem dichten Dache der hohen Baumkronen. Die grossen Schmetterlinge
Iliades und Ornithoptera schweben scliweren Fluges duvcli die feierliche Stille. Ueber den
düsteren Wipfeln des Gebirgswaldes zieht ein Falke oder ein Adler einsam seine grossen
Kreise.
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