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Wodda niclit beoliachtet; bei den Anthropoiden ist es, den Scliiideln unserer Saminlmi„
nacli zu nrtheilen, schwankend. Dem Orang scheint es zu fehlen, beim Schimpanse
äusserst varialiel und nur beim Gorilla, soviel wir an drei Schädeln, bei denen noch nicJit
völlige Nahtverwachsnng die Sachlage unklar machte, sehen konnten, constant zu sein
Es liegt darin eine gewisse Analogie zum Stirnfortsatz der Schläfenschuppe.
T u r n e r (46, I, p. 117) erwähnt bei den von ihm beschriebenen Schädeln der
Challenger-Sammhmg hänfig die Sutur, welche vom Infraorbitalloche zur Augenhöhle
zieht; er w^eist selbst in den Tafelerklärungen darauf hin und sagt, die Anatomen hätteu
oljschon diese Sutur ein durchaus nicht ungewöhnliches Yorkommniss am menschlichen
Schädel sei, sehr wenig darauf geachtet. Die gerügte MissacJitmig dieses Verhältnisses
hat aber nur darin ihren Grund, dass diese Sutur eine durchaus normale Erscheinmio
ist. Heule schreibt in seiner Anatomie (27. 1, p. 173): „Das Foramen infraorbitale
ist am oberen Rande scharf; von dem medialen Theile seiner Peripherie geht mehr oclei
minder schräg medianwärts, seltener schräg laterahvärts hijiauf zum Infraorbitalrande eine
feinzackige oder einfache Naht, w^elche häufig bis auf eine sehr feine Linie oder Furche
geschwunden, zuweilen auch ganz verwischt ist."
Anch bei den erwachsenen Anthropoiden ist diese Sutur theilweise erhaben mid
theihveise obliteriert, wie gerade die beiden auf Taf. LXXVIll abgebildeten Schimpanse-
Schädel zeigen.
Die Int e rorbi t a lbr e i t e ist, wie auch schon erwähnt, beim Wedda gering: 22.2.mm
rm Durchschnitt bei 21 Männern; an der Küste ist sie et\vas grösser als im Inneren (231
gegen 22). Bei 10 Frauen beträgt sie im Mittel 21.7 (an der Ivüste 23.6, im Innern 19.75|,
V i r c h ow (57, p. 116) giebt bei seinem auf Taf, I dargestellten, weiblichen Schädel,
als untere Breite des Processus nasalis Ossis Froutis 23 mm an, also mehr, als unser
Gesammtmittel betrug, aber mit dem Mittel der Frauen von der Küste, 23.6, übereinstimmend.
V i r c h o w ' s Schädel stammt, wie schon gesagt, von Devilani, au dem gegen die Küste
hinziehenden Ostabfall des Friarshood-Stockes gelegen, üntypisch ist an diesem Schädel
dass, wie Virchow (ibid.) erwähnt, die Sutura nasofrontalis stark nach oben in das
Stirnbein in die Höhe springen und daher sehr hoch liegen soll, während das Gegenthei l
unserer Ansicht nach für die Weddas charakteristisch ist. Auf Virchow's Bilde (Fig. 1,
Taf. I) erscheint übrigens dieses Verhältniss nicht so auffallend, wie es der Text hätte
erwarten lassen.
Für die Europäer giebt Weiss (63) als Gesammtmittel für die Breite der Aagcnscheidewand
26.74 inin an (p. 74), an einer anderen Stelle 27 mm (p. 78). Das Mittel
bei den leptoprosopen ist nach ihm 26.63, bei den chainaeprosopen 26.94 (p. 73); es
sind dies alles sehr viel höhere Werthe als die bei den Weddas constatierten.
Wir haben versucht, einen Index zu berechnen aus der Interorbitalbreite einerseits
und der grössten, horizontalen Lichtungsweite beider Augenhöhlen zusammen andererseits
(siehe darüber p. 177), indem wir das letztere Maass —100 setzten. P.ei 17 Wcdda-
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Männern, bei denen diese beiden Maasse genommen wurden, ei'hieltcn wii' als mittleren
lutcrorbitalbreiten-lndex 23.5, bei 16 männlichen Europäern 26.5.
Es geht daraus hervor, dass die Interor))italbreite beim Europäoi- nicht nur absolut,
sondern auch im Verhältniss zur Liclitungsbreite der Augenhöhlen, grösser ist als beim Wedda.
Nimmt man statt ausgewachsener Europäer-Schädel, solche von Kindern im Zahnweclisel
oder noch jüngere, mit erst theihveise durchgebrochenen Milchzähnen, so wird das
Resultat verändert. Der mittleri^ Interorbitalbreiten-Index von 5 kindlichen Schädeln betrug
23.7. also ziemlich genau die bei den Weddas erhaltene Zahl. Interessant wäre es, zu erfahren,
wie sich Wedda-Kinder in dieser Beziehung verhalten.
An der knöchernen Nase wurden Hohe und Breite auf die oben (p, 178) angegebene
Weise gemessen und ein Index berechnet, indem die Höhe = 100 gesetzt wurde.
Als mittleren Nasalindex erhielten wir für 21 Männer 52.5, für 8 Frauen 52. Nach
der Eintheilung von Broca und Flow^er gehört demnach die Wedda-Nase an die obere
Grenze der mesorrhinen, nach der Frankfurter Verständigung an die untere Grenze der
c h a i n a e r r h i n e n Gruppe. Die Schwankungen des Index nach beiden Seiten sind indessen
uiidit niibeträchtlich.
Nach der Broca'schen Eintheilung sind 2 männliche und 2 w-eibliche Schädel
leptorrhin, darunter derjenige der Fig. 101, Taf. LH, 10 männliche und 3 weibliche
mesorrhin, darunter diejenigen der Taff. XLVHI, L. LI, Fig. 98, LV, endlich 9 männliche
und 3 weibliche chamaerrhin, hieher die der Tafeln XLIX, LI, Fig. 99, LH,
Fig. 100, LHI, LIV, Fig. 105. Aus den Bildern erkennt man aber, dass es sich nicht
um extreme Chamaerrhinie handelt, indem der Unterschied von den mesorrhinen Formen
nicht bedeutend ist.
Wenn man bei den Männern um die Mittelzahl 52.5 eine Gruppe bildet, indem
man 5 Index-Einheiten nach oben und 5 nach unten hinzuniinmt, so fallen von den 21
männlichen Schädeln 18 in diese Gruppe; nur 1 Schädel gehl mit dem Index 62.2 nach
der chamaerrhinen, 2 mit den Indices 43.3 und 40.7 nach der leptorrhinen Seite darüber
hinaus. Der erstere, hyperchamaerrhine, ist derselbe, welcher wegen seiner enormen Capacität,
1502, unserer Ansicht nach nicht als normal zu gelten hat (XVH); von den beiden
letzteren, stark leptorrhinen, ist der eine (XII) zweifellos ein Siughalesen-Mischling, der
andere ein Mesocephalus von der Küste,
Bei den Frauen geht nur ein einziger Scliädel (XXVII) mit dem Index 44,6 über
eine solche, um die Mittelzahl aufgestellte Gruppe merklich hinaus; es ist dies ein auch
in anderen Beziehungen abweichender Schädel.
Im allgemeiuen kann man daher sagen, dass der Wedda mesorrhin oder
leicht chamaerrhin sei.
V i r c h ow giebt als Nasalindex einer Wedda-Frau 50 (57, p. 140) an, also ein
inesorihines Maass, später (58) für 2 weitere Schädel, einen männlichen und einen weib-
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SAKASIN, Coylonm.