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Den L a n g e n li Ü lie 11 - I n d cx des Schädels bevocluieteii wir nach der FonncI
— f o l g t e n in der Eintlieilung der Frankfurter V grosste Lange ® ° erstäiidigini°g :
r l i a m a e e e p h a l e Schädel (Flachscliädel) bis 70.
0 rtliü c e p h a l e 70,1—75,
h y p s i c e p h a l e (Hochschädel) 75,1 und mein-.
T u r n e r hat in seiner grossen kraniologischen Abliandhnig (18, p. 5), wie viele
englische und französische Forscher, die Höhe etwas anders gemessen, indoui er als oberen
Puukt das Bregma wählte; auch hat er eine etwas abweichende Eintheilung des Iudex
adoiitiert (unter 72, 72—77, über 77) und andere Namen: tapeinoceiihal, metriocephal
und akrocephal gebraucht; wir schliessen uns an die ersteren an.
Der Sagi t talumfang des Hirnschädels wurde von der llitte der Sutura iiasofrontalis
(Nasion) der I'feilnaht entlang bis zur Mitte des hinteren liandes des Hiuterhauptsloches
(Opisthion) mit dem Stahlbandmaass gemessen. Häufig wurde auch der Antlioil,
den die drei Knochen: Stirnbein, Scheitelbein und Hinterhauptsbein an der Sagittalcurve
nehmen, bestimmt.
Der F rontalumfang oder verticale Querumfang des Hirnscliädels geht von einem
oberen Eande der OhrOffnung zum anderen, senkrecht zur Horizontalebene.
Am St irnbei n wurde gemessen:
1. seine kleinst e Breite (oder der geringste Abstand der Schläfenlinien am Stirnbein.
dicht über der Wurzel der Jochbeinfortsätze des Stirnbeins) nach der Frankfurter
Verständigung mit dem Schiebezirkel;
2. seine grosste Breite, welche in der Eegel auf der Kranznaht liegt;
3. die Länge des Nasenfortsatzes (Pars nasalis) des Stirnbeins (nobis).
Bei den Schädeln verschiedener Varietäten ist bekanntlich der Ansatz der Nasenbeine an
das Stirnbein, also die Stirn-Nasenlieinsutur, bald sehr hoch, fast im Niveau der oberen Augciiränder
gelegen, bald aber sehr tief lierabgeriickt, so dass dann in diesem letzteren Falk'
das Stirnbein zwischen den beiden Augenhöhlen fast bis zur Mitte ihrer Höhe herabsteigen
kann. Es kam uns nun darauf an, die Länge dieses Nasenzapfens des Stirnbeins zwischen
den beiden Augenhöhlen zu messen. Die Schädel wurden zu diesem Zwecke mit iliier
Basis in ein bis oben gefülltes Gefäss mit Hirse gestellt und dieses auf die Mitte eiuer
völlig planen ]\Iarmorplatte gebracht. Mit Hilfe des später zu Ijeschreibenden Pi,iegei''sclieii
Parallelographen wurde der Schädel ganz exact in die Frankfurter Horizontale eingestellt:
mit demsell)en Instrumente wurde der in dei- Medianebene gelegene Vei'bindungspunkt der
höchsten Stellen der beiden oberen Augerniinder bestimmt und dann als Läng(^ der Pars
nasalis des Stirnbeins die Distanz dieses Punktes von der Mitte der Nasofrontalsutur (Nasioii)
genommen. E.s hat uns dieses Maass, wie wir später sehen werden, charakteristische ünterschiede,
sowohl zwischen den einzelnen ceylonesischen Varietäten, als auch zwischen diesen
imd europäischen Schädeln ergeben. Selbstverständlich kann statt des Fixierens in llii's»
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jeder beliebige Kraniostat zur Einstellung des Schädels in die Horizontale gewählt werden;
indessen haben wir gefunden, dass, wenn es sich darum handelt, unr irgend (>ines Maasscs
willen eine grosse Schädelserie auf einem Kraniostaten zu fixieren, dies ausserordentlich
viel '/'Cif erfordert, während wir mit Hirse viel rascher zum Ziele kamen.
Die Gesichtsmaasse wurden fast ausnahmslos mit einem ausserordentlich feine
Spitzen tragenden und mit einer in halbe Millimeter eingetheilten Scala verselienen
Schiebezirkel ausgeführt, welchen wir nach dem Muster des von Broca (4. p. 57) angegebenen
Instrumentes mit einigen kleinen Verbesserungen bei Thamrn in Berlin haben
coustnüeren lassen.
Die Gesicl i tshühe wurde nach der Frankfurter Verständigung vom Nasion 1)is zur
Mitte des unteren Pfandes des Unterkiefers gemessen; sie war selbstverständlich mu' bei
denjenigen Schädeln exact zu nehmen, bei welchen die Alveolarränder der beiden Kiefer
und die Zähne erhalten waren.
Die Jochbrei t e ist der grösste Abstand der beiden Joclibogen von einander.
Der Jochbrei ten-Gesichts- lndex (Kollmann) wurde berechnet nach der
, 100 X Gesichtshühe , „ r, i
iormel Jochbreite ' Grund dieses Index werden unterschieden:
c h a m a e p r o s o p e (niedriggesichtige) Gesichtsschädel bis 90 und
l e p t o p r o s o p e (hodigesichtige) Gesichtsschädel 90,1 und mehr.
Es wüi'de sich empfehlen, zwischen den beiden Extremen eine Mittelgruppe aufzustellen.
Die Gesichtsbrei t e nach Virchow ist die Distanz der beiden Oberkiefer-Jochbeiunälite
am unteren Ende derselben. Die Messung geschieht vom unteren, voi'deren
Rande des einen Wangenbeins bis zu demselben Punkte des anderen.
Aus der Gesichtsbi'eite und der Jochbreite haben wir einen Index gebildet
, 1 , 100 X Gesichtsbreite , , . . ,,
nach der lormel Jochbreite ' einige Lnterschiede zwischen den ceylonesischen
Varietäten aufdeckte: doch haben wir denselben nicht für die einzelnen Individuen,
sondern nur aus den Mittelzahlen bereclniet (Indice des moyeinies, Broca).
Zur Messung des Grades der P rogna thi e bedienten wir uns des ausserordentlich
praktischen, von Flower ((3, p. XVlll) eingeführten A lveol a r - oder besser Kiefer-Index,
zu dessen Berechnung folgende 2 Maassc nothwendig sind:
1. Die basinasale Länge oder die Distanz vom Mittelpunkt des vorderen Randes
des Huiterhauptsloches (Basion) zum Mittelpunkt der Stirn-Nasenbeinsutur (Nasion) und
2. die basi a l v e o l a r e Länge oder die Distanz vom Basion zum Alveolarpunkt, d.h.
<ler Mitte des Alveolarrandes des Oberkiefers zwischen den beiden mittleren Schneidezähnen.
Der Kiefer- (gnathic) Index wird nach der Formel berechnet
100 X basialveolare Länge
basinasale Länge