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frcilich G a l a b a n d a r a ; da aber dieses Wort, übersetzt einfach Felsenherr heisst, spriclit dies
noch nicht gegen unsere obige Deutung. Von der weiterhin erwähnten Maha Yakini sagten
die VVeddas selbst zu Bailey, sie wüssten nichts von ihr und hätten die Verehrung derselben
von den Singhalesen angenommen. Falls sie mit der gleich zu besprechenden Mahakiriamma
nicht idontiscli ist, stellt sie vielleicht die Kuweni dar (siehe über diese unten, Abschnitt; Oescliichte).
Noch ein Wort über die ebenfalls von Bailey als Weddagottheit angegebene
M a l i a k i r i a m m a ; er übersetzt das Wort mit Urgrossmutter und sagt: „Sie scheinen sie auszuzeichnen:
aber ich kann keine Ursache finden für ihre Vorliebe für die alte Dame." Sie werde
besonders in Krankheitsfällen angerufen. Die Uebersetzung Bailey's in Urgrossmutter ist
indessen nicht richtig. Mahakiriamma heisst wörtlich: Grosse Milchmuttor, während Grossmutter
atsclii oder atta heisst (siehe Alwis, 1). Wii- vermuthen, dass mit der genannten
Bezeichnung <lie weilsliche Gottheit Namens ^Valli gemeint sei, welche im Kataragamatempel
zusammen mit Skanda, dem indischen Mars, verehrt wird (Bailey). Es sagt schon
Davy (24, pag. 228): ..Von allen Göttern ist der Katragamgott am meisten gefürchtet:
zu seinem Tempel wandern Pilgrime nicht nur von allen Theilen von Ceylon, sondern von
vielen Theilen des indischen Continentes; und so gross ist die Furcht vor diesem Wesen,
dass ich nie im Stande war, einen eingeborenen Künstler dazu zu bringen, ein Bild von
ilim zu zeichnen." Ferner weist Bailey darauf hin, dass sehr viele Weddamänner Skanda
und viele Weddaweiber Walli heissen, was wir bestätigen können; statt Skanda trifft nian
meistens Kanda. Dann wissen wir durch Nevill. dass dem Kataragamatempel Weddas
als Tempelhüter lieigegeben sind, die Kowilwarge (siehe ol)en Seite 483). Wir halten somit
für sehr wahrscheinlich, dass zu vielen Weddas eine unbestimmte Kunde von einem
besonders heiligen Wesen gedrungen sei, und dass dieselbe auf den Kataragamatempel sich
bezieht, wohin viele I,(mte durch das ^Veddaland hindurchzupilgern pflegen. Auf dieses weibliche
Wesen ist in unzweideutiger Weise die Aussage des f ; amp r e y sehen Weddas zu beziehen,
welcher, wie schon erwähnt, sagte, ei- habe Einige von einem höhei'n Wesen, Namens
Walliharni, reden hören (siehe oben Seite 499). Diese Wallihami identificieren wir also
mit der ^Mahakiriamma und endlich mit der Göttin Walli des Kataraganiatempels. Unsere
Auflassung findet noch eine weitere Stütze in folgender Bemerkung 11 a r t s l i o r n e ' s :
..Wallihami ist die Gattin von Skanda. dem Hindu Ares, in Ceylon als Kandaswami bekainit,
welcher nach singhalesischem Mythus eine Wedda])i'i)icessin, Namens Walliannna,
heirathete, unter deren specieller Fürsorge die Weddas stehend gedaclit werden." So gilt
denn die Walliamma den mit diesem .Mytiius vertrauten Weddas als ihre Eiiia))en<i Mutter
oder jMahakiriamma.
Dem Gott Skauda ist ferner derliahii heilig, und so finden wir bei vielen Weddas
eine Scheu davor, dieses Thier zu tödten (siehe ol)cn Seite 415). Wn' haben es hi<M'
mit cnltur-indischem Einflüsse zu thun, ebenso wie bei dei' Enthaittmg von Kuhfleisch,
welche wir bei Culturweddas fanden (siehe oben Seit«- 414). Wenn also Bailey trotzdem
sagt (6. [)ag. 304). die Enthaltung von Ochs und Huhn hätten die Weddas (es sollt(i
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heissen: diejenigen Weddas, welche diese Thiere scheuen) nicht von ihren Nachbarn angenommen,
so befindet er sich ohne Frage in einem Irrthum.
Die eigenthümliche und völlig alleinstehende Angabe des Tami l , die Hauptgottheit
der Weddas sei die Schi ldkröte, und es werde dieser für Kranke und für kreissende
Frauen geopfert, ist für den Natnrwedda unrichtig; es ist aber gar nicht unmöglich, dass
einige Culturweddas der Küste eine solche Verehrung der Seeschildkröte weihen; denn es
scheint dies ein alter tamilischer Brauch zu sein, wonach dann diese Sitte von den tamilischen
Fischern auf tamilisierte und ebenfalls die Seefischerei betreibende Culturweddas
übergegangen wäre. Es schreibt nämlich Shortt (104, pag. 199): „Man sagt, dass die
Fischerleute von Südindien die Seeschildkröte längs der Küste verehren, welche sie Kuti
Andaven oder den Jungen Gott nennen." Dass ausserdem der Bericht des Tamil sich
gutontlieils anf tamilisierte Küstenculturweddas bezieht, geht auch aus seiner Angabe hervor,
ihre Sprache sei altes Singhalesisch, gemischt mit Telugu." (Telugu ist Tamil.)
Bei Nevi l l vermissen wir eine kritische Unterscheidung zwischen acht weddaischen
religiösen Anschauungen, sofern solche überhaupt nachweisbar sind, und fremden Einflüssen
vollständig. So werthvoll viele Beobachtungen dieses P'orschers sind, so ungeheuerlich
sind seine philosophischen und auch seine etymologischen Speculationen. Zwei Beispiele
mögen dies darthun. Auf Seite 197 (76, tom. 1) lesen wir folgendes: „Der volle Mythus
mag möglicherweise einer von personificierten Elementen sein, Mahakiriamma wäre Stickstofl',
Mahayakini Sauerstoff, Alutyakini Wasserstoff und Unapana Kohlenstoß'." Als etymologisches
l^eispiel möge dienen, dass unser Autor das Wort Bilinda Yaka vom Gotte Indra
ableitet; thatsächlich heisst aber das singhalesische Wort bilinda nichts anderes als kleines
Kmd, bilinda yaka Kindergeist. So übergehen wir denn die langathmigen Auseinandersetzungen
dieses Autors über die Religion der Weddas gänzlich und verweisen den Leser,
welcher etwa darnach begierig sein sollte, auf das Original.
Stevens ist ebenfalls der fremden Elemente in der Religion seiner Weddas nicht
gewahr geworden; auch der Ort, wo er seine diesbezüglichen Angaben sammelte, ist von
ihm dunkel gelassen. Wenn er sagt, die Religion der Weddas sei Kapuismus, so bemerken
wir für den nicht kundigen Leser, dass dieses Wort, für welches Stevens keine Quelle
angiebt, vom Mudaliar De Silva gebildet ist, welcher in seiner schon öfters citierten
Abhandlung (105, pag. 3) die singhalesische Dämonologie in folgende Gruppen abtheilt:
in 1. Dämonismus oder Verehrung der Dämonen oder Übeln Geister. 2. Kapuismus oder
Verehrung der Götter. Halbgötter oder vergötterter Heroen; das Wort Kapuismus ist von
der Bezeichnung des Priesters Kapuwa hergenommen; die verehrten Götter selbst heissen
dewiyo. 3. Grahaisnnis oder Verehrung der Gestirne (siehe oben das Wort Gerehah bei
Knox fi'ir Stern, Seite 502). Ha wir nun also wissen, dass unter Kapuismus eine Verehrung
von eigentlichen Gi')ttern verstanden wird, so müssen wir die Ansicht von Stevens,
die lleligion der Naturweddas sei Kapuismus, als unrichtig zurückweisen; denn, wie oben
dargelegt, wissen die Naturweddas nichts von Göttern. Wenn derselbe Autor noch weiter