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( i o e i i s von Sdlchcii, die wir als Culturwoddas betrachten müssen: „Sie zeigen Abiieigung
gegen scluiuitzigo und unreine Arbeit, und dagegen, Jemanden im Palankin auf der Sclinlter
zu tragen; aber sie machen keine Scliwierigkeit, andere Dinge zu tragen, ob mit oder
ohne Tragstock." Letztere« liaben wir aiich an unserem, allerdings scliou etwas singhalisierten
Weddawidane vom Danigala (Figur 4 Tafel IV) beobachtet; er trag ans, was wir
wollten. T(-nnent zufolge würden die Weddas keine Speise berühren, welche von einem
Singlialesen niederer Kaste zubereitet wäre. Nach Bailey besteht bei den Nilgalaweddas
eine Tradition, si(> stanniiten von einem singhalesischen Könige al): desgleichen nach De
Z o y s a hei Denen des lünteiniedistrictes. lieber den Stolz im Charakter des Wedda äusserst
sich Virchow folgendermaassen (.115, pag. 25): ..Es sieht wie ein Widersprach aus, dass
sie sich, wie ITr. H a r t s h o r n e berichtet, als idier ihre Nachbarn erhaben betrachten. Indess
hndet sich dieser AViderspruch auch sonst: beschrankte Personen überschätzen ihre Fähigkeiten
nicht selten." (Vergleiche hiezu auch die über das Fehlen der Kasten bei den
Weddas von nns genrachten Aeusserungen. oben Seite 485). Dass die Singlialesen von
tler socialen Stellung der ^Veddas eine hohe Meinung haben und sie als der ersten oder
(loyiyakaste angehörig betrachten, werden wir unten besprechen (siehe Abschnitt: Schätzu
n g der Weddas durch die sie umgebenden Culturvölker).
Eine fernere Seite des Weddacharakters ist Eeizbarkeit und Jähzorn. Derb
anfassen oder gar schlagen lassen sich Naturweddas um keinen Preis. Schon van (joens
machte diese Beoliachtung, wie ^vir oben (Seite 532) hervorgehoben haben. Sie lassen
sicli auch nichts aus der Hand nehmen, wie -wir selber erfuhren, als wir. wie ebendaselbst
geschildert, jenem Wewattewedda die Axt abnehmen wollten. Unserem Dolmetscher
ergieng es nicht besser als nns. Der in Kolonggala schreiend am Boden Liegende (siehe
oben S(ntc 531) war durch keinen Befehl zum Aufstehen zu bringen; er gieng nachher
freiwillig weg; er hatte sich also benommen wie ein trotziges Kiiid. Ein Beispiel vom
plötzlichen Aufflannneii ihres Zornes, wenn ihnen (^ewalt angethan wird, berichtet der
Anonymus 1823, indem er folgenden Vorfall erzählt (2, pag. 345): „Es ist gefährlich,
sie zu beleidigen, und im Battikaloadistrict sind Beispiele bekannt, wo sie eine Injurie
mit überlegtem Mord rächten. In der Expedition des 31ajor Johnstone von Battikaloa
nach Kandy im Jahi'e 1804 war die erste Person, welche hei, din'ch den l'feil eines
Wedda niedergebracht woi'den. Beinr Marschieren der Abtlieilung dui'cli die Weddawälder
zwischen der Nadakaduprovinz des Battikaloadistrictes imd der (Frenze von Wellasse war
ein kleiner freier Platz gewählt worden, mir für die Nacht zu cauipieren. Es war seitlich
von einem Gehölz, welches eine Abtheiiung Pioniere in der Absicht betrat. Hrennliolz zu
Ijeschaften. Zufällig hatten hier ein paai- Weddas ihre temporär(> Wohnruig aufgeschlagen.
Sie flohen, als sie von den Pionieren entdeckt wurden, welche sofort sich daran niacliten,
das bischen Eigenthnm, das sie in ihren Hütten gidassen hatten, zu pliuidern, von dem
der werthvollste Theil in zwei oder drei Hühnern bestand, welche, wie ihre Eigenthi'uner
im Buschwerk Rettung suchten (über Hühner als ausnahmsweise llaustliiere dei' Weddas
siehe oben Seite 451). Während einer der Pioniei'e ein llulm verfolgte, schoss ihn ein
im Buschwerk versteckter Wedda durch die Lenden. Dies geschah nur ein paar Ellen
vom Lagerplatz. Der verwundete Mann wurde lebend hereingebracht; dei-Pfeil ward durch
den Militärarzt herausgezogen; aber er starb in ein jiaar Stunden. Die Weddas entkamen."
Desch.amps erzäldt von einem Wewattewedda (25, pag. 319) folgendes: „Der Eine
von ihnen, Milalana, (nn Dämon, welcher mir durch seinen heftigen Charakter mehr als
einen Faden zu entwirren gab, erlaubte sich, zuweilen, auf seine Weise sciji S])iel zu
treiben, indem er mit seinem Pfeil auf mich zielte, während ich. ¡hm seine Waffe in
Sclmsslage halten liess; indem er sich, ferner in ananständigen (k^lierden bewegte oder
seiiK^ Beine auf die meinigeji legte, weini ich niedergebeugt versuchte, ihn zum Niedeisitzeu
zu veranlassen, die Beine auf dem Hoden ausgestreckt."
Das Benehmen dieses Wedda erklärt sich wohl daraus, dass ¡lim Dinge l)ofohl(Mi
WLU-dcn, die seinen Stolz verletzten. Dazu kommt, dass, wie wir unten noch näher
betracliten werden, die \Vewatteweddas sonderlich schlechter l.aune sind. Dass der
D e s c h a n i p s ' s c h e Wedda in gereizter Stimmung war. geht noch aus folgenden Bemerkungen
unseres Autors hervor: „Aber diese für ihn vielleicht belustigenden Ideenbewegungen
wai'en weder vonr Bücke gefolgt, noch durch die Ziige des Gesichtes verrathen; die Augen
immer in Bewegung von rechts nach links und umgekehrt, unemphndlich. streng, offenbarte
er seinen Ueberdruss mn; durch schwache, murrende Töne, welche die Bewegungen
seines Betelkauens begleiteten."
D e s c h a m p s berichtet ferner, dass, als er sich eines Abends der Stelle, wo seine
Weddas beieinander waren, mit seinen singhalesischen Dienern zu sehr näherte, der Alte
eiu Cieheul ansgc^stossen und in demonstrativ.ster Art nach seiner Axt gegriffen habe, sodass
mau sich habe zurückziehen müssen. Die Weddas wollten wohl die ilmen verhassten
Singhalesen des Abends nicht mir sich dulden.
Aeusserst gereizt werden Naturweddas, wenn sie sich ausgelacht sehen. Di(>s
geschieht ihnen immer seitens der Singhalesen, und darum hassen, ja verachten sie die-
S(dben so sehr. Wir kannten diese Eigenschaft der Weddas wohl und befahlen unseren
Di(mern, welche bei der Untersuchung der uns zugeführten Individuen anwesend sein
mnssten, immer aufs strengste, si.di des Lachens zu enthalten. Wir werden nnteii erfahren,
dass, mit Ausnahme der Wewattegruppe, die AVeddas heiter lachen können und es gerne
sehen, wenn man mitlaclit: aber man muss sorgfältig darauf a(diten, nur in solchen Fällen
zu lachen, durch welche auch die AVeddas selbst in lieitere Stinnnung versetzt werden;
lacht man bei einer (ielegenlieit. wo sie ernsthaft bleiben, so kann es geradezu gefährlich
worden, indem irgend Einer plötzlich aufbrausen und zur Axt odei^ zum Bo^n
greifen kann.
Diese EnipHiidlichkcit gegen das Ansgelachtwerden ist auch von anderen Autoren
deutlich gemig beobachtet worden. Nach Nevill hasst und fürchtet der Wedda nichts
so sehr, als verachtet und ausgelacht zu werden, und Stevens berichtet Folgendes: „Es
SARASIN, CeyloH HJ. ^^