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xtark iiadi voi'uc scluiueiid und die Pars basilaris Ossis occipitis weniger nach aufwärts
sti-eljcnd als beim Europäer.
Am weiblic-lien Wedda-Schädel zeigen sich alle die charakteristischen Merkmale,
durcli wclche auch dio Form des weiblichen, europäischen Schädels von der des männlichen
abweicht.
Die Capacität der Schädelcapsel ist sehr gering, bei den Männern, mit Einschluss
d(>r Mischlinge, bei 1280 liegend, während wir für die Männer reineren Blutes höch.stcns
-1250 als iMittelzahl annehmen' dürfen. Die Capacität der Frauen ist ungefähr 1140 im
Mittel, die Differenz voni Manu also 140.
Der mittlere Längenbreiten-Index der Männer beträgt 71.5. der der Frauen
71.4. Von 79 Schädebi waren 84.8 Procente dolichocephal, 13.9 mesocephal und
1.3 bi'achycephal. Die mesoccphalen Schädel hnden sich hauptsächlich an der Küste;
doch liewirkt auch Mischung mit Singhalesen-Blut öfters einen volleren, seitlichen Ausliau
des von Haus aus laugen und schnullen, also stark dolichocephaleu Wedda-Schädels.
Die Schädelhöhe ist durchschnittlich grösser als die Breite. Der mittlere Läugenhöhen
Index der Männer ist 74.1, der der Frauen etwas niedriger. Die Schädel sind
also ort ho cephal.
Das St i rnb ein ist Ijeim Manne öfters fliehend, mit häufig, wenn auch nicht immer
kräftigen Superciliarbogen, bei der Frau dagegen schön gewölbt: seine Breite ist geling
und sein Nasentheil von auffallender Länge, 8.5 mm im Mittel l^ei Männern und Frauen
messend.
Das Schläfenbein zeigt einen um- mässig gewölbten, öfters fast geraden oberen
Band der Schuppe und in 10.5 Procenten der in unserer Sammlung enthaltenen Schädel
einen Processus frontalis. Bei weiteren 21.1 Procenten fand sich an dieser Stelle ein die
Ala vom Parietale trennender Schaltknochen und bei 13.2 Procenten ein nicht vollkommen
trennendes Epiptericum: Abweichungen vom Normalen .sind daher bei 44.8 Procenten
unserer Scliädel vorhanden. Die Gelenkgrube für den Unterkiefer ist durch schwache Ausbildung,
seltener durch vollkommenes Fehlen des Tuberculum articulare und der Jochfortsatz
der Schläfenschuppe beim männlichen Geschlechte öfters durch henkeiförmige Gestalt
ausgezeichnet.
Die Scheitelbeine sind leicht dachförmig abgeplattet.
Der mittlere Obergesichts-Index der Männer ist 50.9, der der Frauen 51.4, der
ganze Gesichts-Index 88.4 und 89.5. Charakteristisch für typische Weddas ist eine Gesichtsform,
welche zwischen den Extremen von Hocli- und Breitgesichtigkeit die Mitte hält.
Der Kiefer-Index der männlichen Schächd (95.2) mid noch mehr der der weibliclien
(94.1) zeigt ausgesprochene Orthognathie an. Dagegen ist in doi' Regel ziemlich
starke Prodentie damit verbunden.
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Die Augenhöhlen sind von imponioronder Grösse und flöhe; der mittlere Index
der männlichen Schädel unserer Sammlung ist 89.2, der dei- weiblichen 89.4. Niedergedrückte
Augenhöhlen dürften stets auf Mischung deuten.
Am Aufbau der medialen Augenhöhlenwand betheiligt sich das Stiridiein stärker
als bei uns; dagegen ist die Lamina papyracea des Siebl)einos inejlvlich schmälei-, und
die Interorbital brei t e ist gering, 22.2 mm im Mittel bei den Männern, 21.7 bei den
Frauen messend.
Nach dem Nasalindex erscheinen die meisten und reinsten Weddas mesoiThin
oder leicht chamaerrhin (mittlerer Index von 37 Männern 52.7, von 15 Frauen 51.7),
während stark leptorrhine oder extrem chamärrhino Formen selten und nicht typisch sind.
Der untere Piand der knöcliernen Nasenöffnung ist öfters in zwei Lippen gespalten, von
denen entweder beide, oder nur die hijitere ausgerundet erscheinen, Ofler er ist einfach
und dann zuweilen ausgerundet, zuweilen eine kleine, scharfe Kaute darstellend, welche
im Niveau des knöchernen Nasenhöhlenbodens liegt, aber nicht über denselben gesimsartig
sich erhebt.
Die Choanen sind durchschnittlich um 'ja cm niedriger als beim Europäer.
Die Nasenbeine erheben sich nur schwach gegen einander; ihre Wurzel liegt
tief eingesattelt, und im Profil bilden sie einen nach vorne leicht concaven Bogeji; der
Nasenrücken springt demgcm.äss iiicht stark vor. Die beiden Nasenbeine zusammen bilden
beim Manne meist sehr deutlich die Form einer Sanduhr (mittlerer Nasenbein breiten-Index
von 19 Männern 51). viel weniger bei der Frau (Index 60.2).
Der Gaumen ist mässig breit und ziemlich kurz; sein mittlerer Palatomaxillarindex
beträgt bei 12 Männern 116.5, bei 6 Frauen 115.6, er steht somit an der unteren
Grenze der brachyuranischen Formen. Die Zahncurve ist leicht hufeisenförmig oder wie
eine schwach divergierende Parabel gebildet. Die Gebissentwicklung ist nicht stark (Dentallänge
des Oberkiefers bei den Männern 41.1, die entsprechende des Unterkiefers 43.3.
Die verhältnissmässig kurze und breite Form des U n t e r k i e f e r s entspricht der
eben vom Gaumen geschilderten; das Kinn ist vorhanden, aber nicht stark entwickelt.
Der Brustkorb scheint uns in antero-posteriorer Richtung tiefer als der europäische
zu sein und das Brustbein eine geneigtere Lage zu besitzen.
Die fünf Lendenwii'bel bilden beim Manne einen nach vorne concaven Bogen;
die knöcherne L e u d e n Wirbelsäul e des Mannes ist also koilorach (mittlerer Lumbovertebralindex
von 8 Männern 103.6), bei den Frauen dagegen orthorach (Index von 2
Frauen 99.9). Beim Manne ist nur der letzte Lendenwirbel, bei der Frau sind die beiden
letzten vorne höher als hinten; alle anderen sind umgekehrt gebildet.
Das Becken ist relativ höher und schmäler als das europäische; es beträgt nämlicli
der mittlere Breitenhöhen-ludex von 8 männlichen Becken 80.9, von 3 weiblichen
78.3, der eines fünfzehnjährigen Mädchens 86. Auch der Eingang zum kleinen Becken
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