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glattes oder eiufacli wolliges, zuweilen leicht gekräuseltes und durch Länge ausgezeiclinetes
Ihiai-: von Wolihaar sei indessen keine Tiede.
Kbenso nannten wir 1887 (31. p. 217) die Haare wellig und rauh, aber nicht
kraus, und ähnlich wendet sich Nevill p. 33) gegen eine Ucbcreiiistinnnung mit der
Papua-Wolle.
Deschanips (!i, p. 329) bezeichnet das Wedda-llaar ebenfalls als wellig oder
gerade und hart; nur einmal unter 8 Fällen habe er es in krausen Büscheln angeordnet
g(-sehen. Es wird damit wohl eine Kräuselung des Ilaares gemeint sein, wie es mehrere
unserer Bilder zeigen. Fernei- sei das Wedda-Haar weniger lang als das der Singhalesen,
was durchschnittlich gewiss richtig ist. Indessen kommt, wde unsere Tafeln lehren, sehr
verschiedene üeppigkeit des Haai'wuchses bei den Weddas vor.
Ziemlich ungenau sind ini Ganzen die Angaljen über den Bartwuchs der Weddas.
Nur Lanrprey (21, p. 31) scliildert hei seinem Wedda einen Bart, der dem von uns als
typisch erkanntmi Verhähniss entspricht: Einige wenige Haare am Kinn, spärlicher Schnurrhart,
kein Backevd)art; der von ihm abgebildete Wedda dagegen zeigt üppigen Vollbart.
Dann nennt Bailey (4, p. 283) den Bart kurz und spärlich und Deschanips
(9. p. 329) macht mit Fiecht auf den Unterschied von den Singhalesen aufmerksam, welch'
Letztere sicli durch reichliche Behaarung dos Gesiclites auszeichnen.
Sonst wird im Gegentheil — und fih- äclite Weddas gewiss mit Unrecht — Reichlichkoit
des Piartwuchses betont. Schon auf dem Phantasie-Bild von Knox (20, p. 61")
trägt der Wedda einen schönen Singhaleson-Bart, ebenso, wie erwähnt, Lamproy's (21.
Taf. 3) Wedda. Ferner sprechen Percival (25, p. 283) und Tonuent (36, 11, p. 449)
übereinstimmend von langen Barten, und Bennett (6, p. 254) lässt das Gesicht seinei'
Weddas von einem grossen liuschigen Barte fast liedeckt sein. Es scheinen demnach,
wenn nicht manche dieser Angaben blos aus der Erinnerung niedergeschrieben sind, in
welchem Falle nur allzu leicht eine falsche Vorstellung s'ich einschleichen kann, iifters
stark bärtige Mischlinge zur Beobachtung gekommen zu sein.
Den Körper nennt Hartshorne (17, p. 408) in keiner Weise behaart, während
Deschamps (9, p. 329) über die Brusthaare äussert, sie seien relativ abuudanter als der
Bart, was, wie wir glauben, für ächte Weddas keine Geltung hat.
Der mächtige, ungepflegte Haarbusch hat, wie schon erwähnt, manchc Beobachter
verführt, den Wedda-Kopf als besonders gross zu beschreiben. Mr/aXoxthprda (Grossköpfe)
nennt Pal ladius nach einer Lesart seine ßiOaad'fs (Weddas). Die andere Lesart: MürwoyJtpaXa
(Schwarzköpfe) ist wohl eine Corruption, weil die J^ezoichmmg ,,Schwarzköpfe" keinen
Unterschied von irgend einem anderen indischen Stamme bedeuten würde und überhaupt im
(irunde keinen Sinn hat. Und merkwürdig genug, fast 1500 Jahre nacli Pal ladius wtn'deu
S i r Emerson Tennent (36, Ii, p. 449) und der Anonymus von 1876 (2, I, p. 114)
wiederum verleitet, den Weddas grosse Köpfe zuzuschreiben. Bailey (4, p. 283) ist es
rreweseu, welcher richtig erkannt hat, dass es blos der üppige Haarwuchs ist, welcher
den sonst kleinen Kopf ganz proportionslos gross erscheinen lässt.
Lamprey (21, p. 31) beschreibt die Stirne seines Wedda als schmal, aber nicht
fliehend, Deschamps (9, p. 327) die der Weddas von Wewatte als breit, gerade, hoch
und nach vorne prominent, was für viele Leute dieser Gruppe ganz richtig ist, aber nicht
verallgemeinert werden darf. Wir kommen darauf bei der Beschreibung der Schädel
zurück.
Ueber das Gesicht als Ganzes wird wenig angegeben. Lamprey (21, p. dl)
sagt, es sei klein mit ruhigem, stupidem Aussehen. Bailey (4, pp. 283 und 284) nennt
dil Züge erträglich regelmässig und betont die Aehnlichkeit der Weddas unter ohiander,
besondCTs in der Nilgala-Gegend. Bailey (p. 295) denkt sich dieselbe durch Inzucht
entstanden. Eine Betrachtung unserer Tafeln wird lehren, dass wohl sämmtlichen Weddas
aewisse Charaktere gemeinsam sind, dass aber die individuellen Abweichungen ebenso
¡tark hervortreten wie in irgend einer anderen Gruppe von Menschen. Deschamps (9,
p. 299) nennt das Gesicht eher rund als oval und die Backenknochen vorspringend;
letzteres ist nicht gerade auffallend, wenn auch das Gesicht ziemlich breit erscheint.
Reichlicher fliessen die Mittheilungen über einzelne Theile des Gesichtes. Die
Augen werden von Bennett (6, p. 254) klein, von Lamprey (21, p. 31) von gewöhnlicher
Grösse, von Bailey (4, p. 283) gut und mit Eecht oft voll genannt. Die Grösse
der Augen haben wir schon in unserem Vorbericlite betont, und sehr richtig bemerkt Vi rcho w
(4.0. p. 44)^ dass sie scheinbar tief liegen, während Lamprey (ibid.) angiebt, sie seien
, nicht tief gesetzt, obschon das Bild, mit welchem er selber seine Arbeit begleitet, tiefliegende
i Augen zeigt; es rührt dies, wie wir oben sahen, von der oft starken Entwickelung der
knöchernen Brauenbogen her.
Sonst findet sich über die Augen in der Literatur blos die oft wiederholte Angabe
ihres Glanzes — brennend nannte sie schon Valentyn (39, p. 49) —J:und vor Allem
ihrer beständigen Unruhe (Bennett, 6, p. 254, Hoffmeister, 18, p. 164, Tennent,
3(i, II, p. 449, Worthington, 43, p. 78, Deschamps, 9, p. 299). Dieses Unstete im
Auge, das häufige Hin- und Herblicken ist in den erwähnten Fällen eine Folge der Angst,
welche alle Weddas durchmachen, wenn sie in ungewohnte Verhältnisse gebracht werden.
B e n n e t t fügt hinzu, ihre Ohren schienen fast ebenso ruhelos wie ihre Augen. Da
einer von uns die Fähigkeit hat, seine Ohren willkürlich zu bewegen, machte er dies
einer Omppe von Weddas vor und wurde dafür mit schallendem Gelächter belohnt und
nach mehrfachen Versuchen, dies nachzumachen, mit der Versicherung, dass ihnen das
nicht möglich sei, womit Bennett's Bemerkung als widerlegt gelten kann, sofern sie
etwas anderes als nur ein unruhiges Hin- und Herhewegen des Kopfes bezeichnen soUte.
Die Nase nennen Tennent (36, II, p. 450) und Hartshorne (17, p. 409) flach,
l i a i l cy (4, p. 283) gewöhnlich wohlgeformt, obschon zum Flachen neigend; Virchow (40,
p. 44) beschreibt sie als verliältnissmässig kurz, unten breit und am Rücken tief, wir
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