! • I
Po hnhen die beiden Natur-Weddas der Tat III die linmtfavheii 111 and II, ein Wedda der
näehs+en Tafel am domsclhou (Gebiete (Fig. 4) zeigt die rotbhranno Brnstfarbe VI! u. 8. w.
Nur soviel wird uiau sageu können, ilass die Weddas der centralen (lebiete durcliselniittlich
mehr zn beileren Tonen neigen als die fieniisebteren an den Hreiizen des
Wedda-Landes. Vorderband wird es indessen am besten sein, .Ue Scalen (U-r Wedda-Farben
/n nehmen, wie sie sind, und als Ganzes mit denen der an.leren ceylonesiscben Variotäteu
/.n verglei.-lien, woliei sich, wie der erste HHck zeigt, betrachtliche lTnters(diiede lierausstell(>
n, welche dann im vergleichenden Abschnitte weiter besprochen wenlen sollen.
F a r b e der Augen. Die Farbe der Augen ist eine sehr viel gleichmassigere als
die der Haut; wir bestinnuten sie bei 43 Männern mid 19 Frauen nnd fanden, dass sie
bei Beiden blos zwischen Nr. 1 und 2 der Broca'schen Irisfarben-Tabelle schwankt. Einzig
bei zwei Jlännem und euier Frau wurde notiert, dass die Farbe etwas heller als Broca' s ,
sei. und man kann daher allgemein sagen,'dass das \Ye(hla-Ange schwarzljraun oder dnnkelbrann
sei. Es ist noch zu erwähnen, dass die ganz (hmkelii Augen, welche Broca's 1
entsprechen, bei den Frauen etwas seltener sind als bei <len Männern; Bei Letzteren fanden
wir dieselben in 27.9, bei den Frauen nur in 15.8 l'rocenten der nntersuchten Fälle. Das
Frauen-Auge ist also dnrchschnittlicli etwas heller als das mäindiclie, wie ja auch die
dunkelsten Nuancen der Hautfarben den Frauen gefehlt hatten.
Bei einer beträchtlichen Zahl von Individuen wurde die .Vnwesenheit eines hellblauen
Fiinges von etwa 1 mm oder etwas mehr l^reite in der Umgebung der dunkeln Iris
angemerkt und bei Einigen auch eine bräunliche Färbung des Weissen im Aug(\
Far))e der Haare. Das Kopfhaar ist durchweg schwarz gefärbt; hellere Nuancen
haben wii- keine gefunden. Dasselbe gilt für den Pjart.
B e s c h a f f e n h e i t des Kopfhaares. Das Haar der Männer bildet bei den von
Cultur noch nicht oder nur wenig beeinflnssten Weddas einen mäditigen, unoi-dentlicheii
Busch, welcher den in Wirklichkeit kleinen Kopf im Verliältniss zum Körper proportionslos
gross erschenien lässt. Wir werden später liei dei' /usammenstellnng iler Literatur sehen,
dass eine Eeihe von Beobachtern sich durch diesen Umstand haben verleiten lassen, den Weddas
grosse Köpfe zuzuschreiben. Einige unserer P^ilder, nainentlicli rrofilansichten, lassen diese
scheinliare, durcli den starken und ungezähmten Haarwuchs vorgetäuschte Grossköpfigkeit
ganz gut erkennen, so besonders der Wedda vom Danigala (Taf. III, Fig. 2) oder dei'
Mann von Kolongl^edda (Taf. V, Fig. 6) und maiudie Andere.
Die Länge des Haares ist bei den einzelnen Männern verschie(h'n ; hei den Einen
fällt es als mächtige Mähne tief über den Rücken herunter, wie bei Fig. 2, Taf. Hl, l^'igg. o
nnd 6, Taf. V. Fig. 22, Taf. XIII. Fig. 44-, Taf. XXV etc.; bei Anderen reicht es nur bis
auf die Schulter, so bei Fig. 1, Taf. 111, Fig. 3, Taf. IV, Fig. 7, Taf. VI etc.; bei wieder
Anderen kaum so weit, so bei Fig. 12, Taf.VllI nnd Fig. 13, Taf. IX. Dabei sei bemei'kt,
dass von einem Schneiden des Haares weder bei den Natur-, noch den Cultui'-Weddas jemals
die Eede ist.
Von B,eschaffeidieit ist das Haar gTob nnd derb wie Pferdehaar;, es ist weder straff,
„och wollia-, sondern entschieden wellig zu nennen. Imme,T,in zeigen sich bei den verrecht
beträchtliche Schwankmigen; Bei den Einen fällt das Haar in
i.il'aen wenig undulierenden Zügen vom Kopfe nieder (siehe z. B,. Fig. 2, Taf. III, Fig. 4,
Taf'IV Taf. V, Fig. 8, Taf. Viete.); bei anderen, namentlich kurzhaarigen Formen folgen
H,'Wellen' si.'h rascher aufeinander, und die Haare verfilzen sich oft zn wirren Massen
z. B. Fig. 1. Taf. III, Fig. 7, Taf. VI, Fig. 12, Taf.VllI und Taf. XVI). Dies kann so
,mt o-ehen daL das Haar einen eigentlich krausen Eindruck macht, wie bei Fig. 9, Taf. VII
,„„1 Fi- 21, Taf. XllL Diese letztere Tafel (XIll) zeigt an zwei Leuten aus <le,'selben
Niederkssnno- im Friarshood-Stocke recht deutlich die beiden Extreme der Haarbilduiig;
doch möchten wir glauben, dass es sich blos um ein Mel.r oder Weniger von Wellenbil-
,kmg handelt, ohne dass man darum genöthigt wäre, an die Einwirkung irgend eines unbekannten
wollhaarigeu Stammes zu denken.
Viele Weddas, namentlich ein Theil der wilden Wald- und Felsbewohner, auch
„manche der Angesiedelten, verwenden auf das Haar gar keine Pflege; gekämmt wird es nie,
„ur "eleoentlich mit den Händen auf dem Kopfe etwas gescheitelt, so dass es von der Mitte,
aus reclits nnd links hernuterfällt. Andererseits haben viele Weddas von ihren Nachbarn
die Sitte angenommen, ihr Haar hinten in einen Knoten zusammenzubinden. Beispiele
findet man dafür selbst bei Natur-Weddas. In einzelnen Ansiedelungen ist es allgemein
angenommen, wie in der Gegend von Wewatte (Taff. XI und XII) und an der Küste (Fig. 24,
Taf. XIV, Taf. XV etc.).
Das Haar der Frauen ist von dem der Männer nicht verschieden, wie ein Blick
auf die Tafeln XVIll l)is XXIV lehrt; es hat dasselbe wellige Aussehen, ist al)er in der
Hegel besser gepflegt un<l daher nicht so wirr. In der Länge zeigt es bei den verschiedenen
Individuen Differenzen, wenn vielleicht auch nicht so starke, wie wir sie bei den Männern
constatiert haben. Gegenwärtig scheint es von den Frauen fast iimner hinten in einen
Knoten geschlungen zu werden. Bei den Frauen der Tafel XXU wurde das Haar, wenn
wh' uns wenigstens recht erinnei'u, erst zum Photographieren gelöst, um die Länge zu zeigen.
Bei den Kindern scheint das Haar eher glätter zu sein als bei den Erwachsenen,
während es ja bei europäischen Kindern umgekehrt mehr znm Lockigen neigt. Die beiden
.hingen auf Tafel X sind gute Pxdspiele dafür und zeigen, wenigstens der Eine flavon, ein
sehr schönes und reines Haar.
Kahlköpfe haben wir keine beobachtet, wohl aber viele grauhaarige, seltener weisshaarige
ältere Leute.
Der Bartwuchs. Zu den am meisten charakteristischen Zügen des äiLiten We(hla-
(iesichtes gehört die Art seines Bartes. Derselbe ist spärlich und besteht blos aus einem
liiisch von welligen Haaren am Kinn, einem eigentlichen Bocksbart, zuweilen verbunden
mit Schnurrbart, seltener mit einem kleinen Haarbüschel unter der Unterlippe. Irgend eine
künstliche Procediir, Schneiden oder Basieren , wird mit dem Bart, so wenig wie mit dem
13
SARASI.V, Coyloii III.
• ' t
lll^'t :
P!.