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Spraclic ist iler siiiglialcsisclicu viel näliev als der inalabarischeii." In diesem Satze liegt
mm abei' auch schon die AiKleutung, dass die Weddaspraclie nicht ganz und gar mit der
Singlialesischon zusammenfällt, dass sie doch nicht ohne Weiteres als reines Singhalesisch
aufgefasst werden kann. Man nannte sie deshalb schon früh einen Dialect des Singhalesischen,
so zuerst Cordiner und Andere nach ihm.
Unsere singlialesisclien Diener haben die Weddas in der Hauptsache jeweilen wohl
verstanden: verschiedene Worte aber erschienen ihnen völlig fremd, und zwar dienten dieselben
öfters gerade zur Bezeichnung von solchen Gegenständen, welche dem Wedda als
die wichtigsten immer zur Hand waren, wie Axt, liogen, Pfeil u. a. m. Nicht geleitet
von dem A^orsatze. das uns durchaus fremde philologische (lebiet zu betreten, als vielmehr,
uns ein eigenes Urtheil über die Art der Abweichung des Weddadialectes vom Singhalesischen
zu bilden, halben wir ein kleines Vocabular zusammengestellt, in welches wir nur
solche AVorte aufnahmen, welche für den Wedda ganz gewöhnliche Gegenstände bezeichnen.
In den verschiedenen Districten erfragten wir dann immer wieder dieselben Worte
und machten dabei zunächst die merkwürdige Wahrnehmung, dass die Bezeichnungen für
die dem Wedda wichtigsten Geräthe, wie Axt, Bogen und Pfeil, in Niederlassungen, welche
kaum fünf Wegstunden von einander entfernt waren, durchaus verschieden erschienen; ja
wir erfuhren nicht ohne A^erwunderuug, dass die Weddas des einen Districtes die betreffenden
Bezeiclinungen der in gewisser Entfernung gelegenen Nachbarniederlassung gar nicht
verstanden. Dieser Beobachtung zufolge trifl't die Angabe des Tamil, die Sprache einer
bestimmteu Weddagruppe sei für andere Weddas, welche von ihr entfernt lebten, nicht
verständlich, wenigstens in Beziehung auf bestinnate Worte das Richtige.
Schon Bailey und Nevill (71) haben grössere Vocabularien, als wir selbst, von
der Weddasprache angelegt. Später hat auch Deschamps einige Worte aus Wewatte
zusannuengestellt. Indessen ist von Keinem dieser Autoren deutlich bemerkt worden, dass
die vom Singhalesischen aliweichenden Worte in den verschiedenen Districten andere sind.
Wir halten elien nicht einen einzigen, sondern melirere Woddadialecte, und zwar vielleicht
el)pn so viele, als es ursprünglich Clans oder Warges gab (siehe oben Abschnitt: Sociol
o g i e Seite 475 ff.). Wohl bemerkte Nevill, die Sprache des Uruwaclans enthalte mehrere
eigene Worte; allein, da die von ilnn untersuchten Weddas das Wort galrekke für Axt
nicht anwandten, glaubte er doch zunächst, dass Hartshoi-ne. welcher dieses Wortes
als Bezeichnung für die Axt erwähnt, sich geij-rt habe, und dass es sich Iriei- vielleicht
um ein Bodiyawort handle; vielleicht sei es, setzt er hinzu, ein sehr locales Wort (71,
pag. 28). Naditräglich fand er es dann im Bintennedistrict auf (7(5, pag. 189).
Wir lassen nun zunächst das von uns aufgenommene Vocabular von 22 Wörtern
in Form einer Tabelle folgen und bemerken noch Folgendes zu derselben : Es wurde zu
jedem der Weddawörter der Ort, wo es gebraucht wird, abgekürzt beigemerkt; es iHuleutet:
Ng den Ni lgaladist r ict , das heisst jenes Gebiet, in welchem der Danigalastock gelegen
ist; Ww l)edeutet Wewat te, Pg Pallegama, Üp Cnapani, Bgw Balanggalawela,
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letztere beide im Pallegamadistricte; Kk bedeutet Kaluwangkeni, einen Ort an der
Küste, Dw Dewilane am Friarshood- oder Degalastock. Den von uns aufgenoimnenen
Wörtern wurden die den gleichen Gegenstand bezeichnenden anderer Autoren beigesetzt.
In der letzten Colonne finden sich die singlialesisclien Wörter aufgeführt, soweit wir sie
mit Hilfe des unvollständigen Wörterbuches von Alwis ausfindig machen konnten. Ein
l'unkt unter einem e bedeutet, dass dasselbe auszusprechen ist, wie ein abgescliwäclites ä
(siehe oben Seite 567).
n o b i s Bailey Nevill Deschamps . Singhalesisch
Axt tambala (Ng)
galrekki (Ww, 15gw) galrekke golraki
malakodde (l'g)
kcteriye (Up)
])Oi-owa (Kk; Dw)
tliariyaiiketsclia
keteriya
porowa
Bogen welkobbewel (Ng)
nialaliya (Ww)
walilie (Bgw)
walga (Up)
(lumia (Pg; Kk; Dw) ! diinga
malalie
dunna
Pfeil seinba (Ng)
niorianketje (Ww)
motanketje (Bgw)
welenga (Pg; Up)
itale (Kk; Dw)
inoriankettia moriyanketscha
itala
morianketsche
italaya
Mann pirimi (Ng)
minilia (Pg; Kk)
lun-a (Ng; Bgw; Up)
minna
' hnra hnra j
])irimiya
miniha
Inu'a, Vetter, Herr
(siebe Seite 535).
Frau •
(
meli (Ng)
nena (Ww; Pg; Bgw; üp; Kk)
geni (Kk; Dw)
mebli
nana
mebeli, alte Frau
(nach Bailey)
nena, Base
geni
Kind J |)enfadia (Ngj
4 kekula (Ww; Pg; Bgw; U)i) ; kekula
I ¥ kokiili (ibidem) |
lamaya (Kk)
petji
bilinda
S poteolia
9 petschi
bilinda
l)entscha, Knabe
lanuiya
petiya |
petiyi /
bilinda i; if } 1 • i