sind küiistUch gefasst, mit Mauerwerk umgeben, und werden von den Eingeljorenen, im
Glauben an iln'e Heilwirkung, zum Baden und zu Waschungen benutzt. Um. die Quellen
herum ist die Vegetation reich entwickelt.
Unweit Mahaoya im östlichen Niederland sahen wir eine warme Quelle einfach
in das Gras auslaufeir; der Boden ist flach, wo sie hervorbricht. Sie hat 52° C. und treibt
Blasen von Schwefelwasserstoff, wie der Geruch vcrmuthen lässt. Wo die Temperatur des
Wassers am Abflüsse auf 32° C. fiel, leliten viele Fische, Krebse und Ivrablien darin, ebenso
eine Schildkröte, Nicoria trijuga, Schweigg. var. thermalis, Lesson. Wir legten sie in
die wärmste Stelle, sie blieb ruhig unter Wasser liegen: ein ebendahin gebrachter Ophiocephalus
suchte dagegen rasch deir Ausfluss. Das Wasser hatte eiiren faden Geschmack.
Eine auffallend reiche und recht warme Quelle sahen wir beim Dorfe K i t u l zwischen
dem Omunafelsen und dem Eukamteich im östlichen Niederland. Schon Tennent
hatte von ihr gehört, sie aber nicht aufgesucht. Sie ont(piillt dem Boden mitten in einer
Graseljene nnd bildet ein ziemlich grosses, etwa sechs Fuss tiefes Becken, an dessen Grunde
aus drei trichterförmigen Gruben das Wasser emporströmt. Zugleich entsteigen Blasen
den Trichtern. Die Temperatur des Wassers beträgt 62° C. Der Abfluss ist reichhch und
soll in gleicher Fülle das ganze Jahr hindurch andauern. Um die Quelle herum wuchs
in reichem Bestand der schöne Farn Acrosticlium aureum, L., mit Blattfiedern ähnlich
den Blättern unserer Hirschzungc.
Weiter kommen Davy zufolge warme Quellen noch vor bei Alupota (südöstlich
von Badulla) und bei Kotabowa am Patipalaru. Wir halten es für möglich, dass die Dorfnamen
Bibile und Bubule (dieses ist in der Mitte zwischen Bibile und der SteUe gelegen,
wo der Mahaweliganga in scharfem Winkel nach Norden umbiegt, auf der Karte nicht
angegeben) von warmen Quellen ihren Narnerr haben; denn bubule heisst soviel als Sprudel
(„bubble", Alwis, 1).
Im Ganzen kann man wohl sagen, dass das östliche Mederland Ceylons an warmen
Quellen reich ist.
Ausserdem glauben wir bei Wellawaya am Südfusse des Gebirges südlich von
13aduUa eine Mofette gefunden zu hallen. Nicht weit von da, sagton uns die dortigen
Singhalesen, sei eine tiefe Höhle, und so Hessen wir uns hhigeleiten. Der Wog führte von
Wellawaya einige englische Meilen weit nordwestlich gegen das Gebirge; wir haben ilui
auf der Karte mit Kreuzehen angemerkt. Er zog sich zuej'st durch prächtigen, sehr
feuchten Hochwald stark aufwärts. Nach einiger Zeit Wanderns kamen wir an eine ti'ichterförmige
Oeffnung, den Eingang der Höhle. Im Iiniern erweiterte und crliöhte sich dieselbe,
so dass wir aufrecht etwa fünfzig Schritt weit darin gehen konnten. Die Wände
waren allenthalben mit Kalksinter überkrustet, aber zur Bildung grösserer Stalaktiten war
es nicht gekommen. Em Ende des langen Ganges senkte sich der Boden in die Tiefe,
und die Höhle verlor sich in eine tiefer nach unten führende enge Oeffnung, nui- noch
weit genug, dass sich ein Mann hiimntorlassen konnte. Als wir mit der Laterne, die wir
bei uns hatten, hinunterleuchten wollten, erlosch sie sofort, so oft wir auch den Versuch
wiederholten; offenbar entströmten nicht athembare Gase dem finsteren Loche. Die uns
begleitenden Singhalesen lispelten uns zu, die Höhle werde da unten geräumiger, und man
komme dann an eine verschlossene Thüre; hinter dieser lägen sieben singhalesische Könige
begraben, deren Geister jetzt die Höhle bewohnten; diese seien es gewesen, welche uns
das Licht ausgeblasen hätten, um uns am Eindringen zu verhindern.
Davy erwähnt ebenfalls einer Höhle in der Nähe von Wellawaya; doch kann
diese seiner Beschreibung nach nicht dieselbe sein, wie die von uns besuchte.
Das Klima ist keineswegs dasselbe auf der ganzen Insel. Abgesehen von den
starken Temperaturdifferenzen im Hoch- und Niederland können wir die gesammte Insel
in zwei Gebiete theilen, ein feuchteres und ein trockeneres, von denen das erstere den
Südwesten derselben mit Einschluss des Centraigebirges, das letztere den gesammten übrigen
Theil in sich schliesst. Diese Erscheinung hängt ab von der Wirkungsweise der beiden
Monsune, des Südwest- und des Nordostmonsuns. Der erstere beginnt in der Regel
im Monat April; aus der warmen, dampfgesättigten, von Südwesten her gegen das Hochland
aufsteigenden Luft wird durch das in der Mitte der Insel sich erhebende Gebirge
fast alle Feuchtigkeit niedergeschlagen, so dass im Südwesten während der Monate April,
Mai und Juni eine ausserordentlich grosse Wassermenge niederfällt; jenseits des Gebirges
kommt der Südwestmonsun nur noch sehr schwach zur Geltung; es herrscht in diesen
Gebieten während seiner Dauer starke Trockenheit; seine Einwirkung macht sich nur
durch das bedeutende Anschwellen der vom Gebirge durch das trockene Niederland herabströmenden
Flüsse bemerkbar.
DerNordostmonsun weht während der Monate October, November und December
über die Insel hin. Er bringt dem trockenen Gebiete die jährlich einmal wiederkehrende
Regenzeit; zugleich aber setzt er auch neuerdings den feuchten Südwesten unter Wasser,
sodass dieser letztere während des Jahres zwei Regenzeiten durchmacht, wogegen dem
östlichen, nördlichen und nordwestlichen Gebiete nur eine einzige solche zu Theil wird.
Im doppelten Besitze der Frühjahr- und der Herbstregen besteht das Uebergewicht an
Feuchtigkeit dos Südwestens gegenüber den anderen Gebieten der Insel.
Um das Gesagte anschaulich zu machen, haben wir aus den von der Regierung
publicierten graphischen Darstellungen der Regenmengen verschiedener Orte für Colombo
im feuchten und T r i n c oma l i im trockenen Gebiete Linien construiert, aus welchen ausser
dem schon Bemerkten noch des weiteren hervorgeht, dass in Colombo im Monat Mai fast
genau soviel Regen fällt wie im October und November, und dass die in Colombo während
eines Monsunes gefallene Regenmenge fast genau ebenso gross ist wie in Trincomali im
November nnd December. In Colombo beginnen die Nordostmonsunregen einen Monat
früher und höi'en desgleichen einen Monat früher auf als in Trincomali. Zwischen den