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Ivopl'hnar. vor-ioiiouinuMi, so dftss diese auffallciidc Art des liartwuclises als eine ächte Yarietäts-
Kigentluinilichkeit aiigeselieu werden innss. Der clmraktevistische Wedda-Iiart ist auf vielen
unserer lüldei' zu erkennen, so auf Fig. 2, Taf. III. Taf. lY, iMg. 6, Taf. Y, Taff. VI, Yll.
IX. XI, Xlll. XYl.
P,ei den Weddas von ^Ye^vatte wird der Bart nmnclnnal voller, indem /u einem
reichlicheren Kiindiart noch ein liackenhart hinzutritt (Hoispiele auf Taf. XII), und dies
ist sicherlich aus singhalesischer lieiiuischung zu erklären. Wir besitzen noch nielirere
unpuhlicierte l'liotographieen von AYewatte. welche denselben Charakter zeigen; einer dei'
dortigen Weddas besass sogar einen Yollhart, der völlig siughalesisch aussah. Anderei'seits
wird öfters an Küste dei- Bart zu einem düiiueu Vollbart (Taf. XV), und auch hier
dürfte fremdes, jetzt Tmnil- oder vielleicht sogar gelegentlich Indo-Araher-Rlut daran Schuld
tragen. Sehr wahrscheinlich ist dies bei den sogenannten Mauel Kadu-(Näheres über diesen
Namen später) Weddas aus der Nähe von Batticaloa (Taf. XYIl), welcho zweifellos TamiljMischlinge
sind.
Die r>ehaarung des Körpers ist im Claiizeu bei den ächten Weddas sehr spärlich:
nur an den Beinen ha))en wir öfters eine stärkei'c Behaarung gosc-hen. Wie haarlos die
Brust seihst der älteren Männer ist, erkennt nwu aus den Tafeln lY, YII und IX, Fig. 13.
Der Mann der Figur 14 dersolbi'n Tafel zeigt eine leichte Behaarung auf der Ih'ust, wie
er auch etwas Backenliart besitzt, woraus, wie noch aus einem anderen, später zu erörternden
IMerkmale auf etwas fremdes Blut unserer Ansicht nach geschlossen wei'den darf.
In Wewatte ist mehrmals stärkerer Haarwuchs der Brust zur Beobachtung gekommen :
auf unseren Tafeln ist sie nur an unserem alten Freunde Kaiida (Fig. 20, Taf. XII) zu
sehen, und ebenso tritt au der Küste eine reichlichere P)ehaai'ung dei' Brust auf (Fig. 24.
Taf. XIV, Taff. XY und XYII). Für beide Gruppen gilt das oben über deu Bart Gesagte.
F o r m des Schädels und Gesichtes. AVir haben am Kopfe des Lebenden eine
grosse Zahl von Jlessungen ausgeführt, werdeu aber alle diejenigeu hier au.sser Betracht lassen,
welche am skelettierten Schädel mit grösserer Genauigkeit gewonnen werden können und
nur einiger weniger Erwühuung thun, bei denen dies nicht der Fall ist. Sonst beschränken
wir uns an dieser Stelle auf eine Beschreibung der Eigeutliümlichkeiten, welche dem Beschauer
auffallend entgegentreten und versparen eine genauere Analyse auf den osteologischen Theil.
Am Kopfe fällt zuerst seine grosse Länge auf, wie ein Blick auf einige unserer
Profilhilder sofort zeigen wird. Im Verhältniss zur Länge ei'scheint von vorne die Sidiädelkapsel
schmal, und es wird dieser Eindruck noch wesentlich durch die von beiden Seiten
in die Stirne hiueinwallenden Jlaare verstärkt (vergl. z. B. die Tafeln III und IV).
Im Profil erscheint die Stirne beim erwachsenen Wedda-Manne leicht Hieheml
(Tafi. III. lY. V. VI. VII, XIII, XIY, XY): bei jüngeren Formen ist sie mehr gei'undet
(siehe z. B. die Taff. VI 11, X, XYI), und bei Mi.schlingen, speziell bei solchen mit singlialesischen
Elementen, nimmt sie zuweilen eine ganz imponiei-ende Wölbung und Höhe an:
Fig. 14. Taf. I.X
von vorne erscheint sie dann breit. lAIan vergleiche zum ISeisiiiel Fig. 14. Taf.
anci
nn.l Fig. 20,
Donunieren der Stirne, wie es der letztgenannte, aus der Wewatte-iiegend stamnarndt^
.,lte Mann zeigt, uicht als ganz normal ansehen. Wir werden hierauf im osteologischen
Theile wo der Schädel seines Bruders l)esclnieben werden soll, weiter ei'örtern.
Taf. XII. Wir uiöcliten freilich bemerken, dass wir das so sehr starke.
Bei den Frauen erscheint. wi(> überall im weiblichen (ieschlechte, die Stirne von
gernudeter Form.
liei Mäniu'rn entwickeln sich sehr häufig die Snperciliarbogen des Stirnbeins recht
beträchtlich: sie könneu sich daini in der Mittellinie vereinigeu und einen continuierlichen
Schirm über deu Augen und der Nasenwurzid bilden, so z. B. Ijei den Weddas der Tafeln
III IV. VI und Yll. Kleist sieht man schon hei Betrachtung von vorne diesen Wulst durch
Falten^der Haut und daraus resultierende Schatten augedeutet, merklicher aber hu Profilbilde.
Bei jungen Leuten ist dieser Schirm noch uicht ausgeprägt (sielre die Tatf. Y, Vlll
und XIII): doch ist er auch liei Aelteren durchaus uicht constant, wie er auch meistens bei
den unt singlialesischeu Eleuieuteu durchsetzten Weihlas fehlt. Am mächtigsten entwickelt
er sich bei den Küstenformen, welche überhaupt, wie wir später zeigen werden, diirch eine
viel stärkere Kuochenhilduug von den zarteren Gestalten dos Innereu sich unterscheiden,
liei älteren Küsteji-Weddas sieht uian oft, sowohl liei der Vorderansicht, als imPi'ofil einen
o-ewaltigen Knocheuwulst über den Augen und der Naseuwurzel hiuziehen, der fast au
australische Verhältnisse erimiert (siehe Fig. 24, Taf. XIV und Taf. XY). Im weiblichen
Geschlechte fehleu natürlich die Brauenbogen.
Das Gesicht erscheint in der Regel ziendich breit und durchschnittlich nicht hoch.
Die grösste Distanz der beiden Jochbeine betrug hei IG Mäuneru im Mittel 134 nun, die
Gesichtshöhi-, d. h. die Distanz von der Naseuwurzel zum Kinn, 108.1. Wenn man die
Jochbreite — 1(K) setzt und deu sogenannten Jochbreiten-Gesiclits-Index l)erechnet, nach
der Formel X «o erhält man als Mittelzahl 80.7, wonadi das Wedda-
Jochbreite
(iesidit in (he Kat(-gorie der niedrigen odei' chamaeprosoiien F^'ormeu geliört. Au den skelettierten
Schädeln erhält uian eine höhere Indexzahl (88,4), was davon herrühren mag, dass
ilas Maass der Jochbreite am Lebeudeu durch die seitlich didv aufgelegte Schwarte relativ
stärker vergrössert wird als das der Gesichtshöhe, wo mau durch die au deu Messpunkten
nur dünn aufgelegte Haut hindurch mit den Spitzen des Instrumentes näher auf deu Knochen
gelangen kann. Wir werden erst im osteologischen Abschnitte auf eine Analyse dei' gewonnenen
Jlittelzahl eintreten. Beim VVeilie scheint sich die Gesichtsfoi'm etwas mehr einem
Oval zu nähern als heim Planne.
Zuweilen zeigt sich im männlichen Wedda-(iesicht eine eigenthündiche. i'asche
Zuspitzimg gegen das Kinn hin, so dass der Gontoui' des Gesichtes nach unten mit einem
deutlichen Winkel abschliesst. ^Man vergleiche zum Beisiiiel Fig. 2, Taf. III. Es hängt
dies wahrscheinlich mit dei- s]iät(>r zu bes]irechen(len. relativ grossen Breite des Unterkiefers
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