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Vordergrund auf einige scharf umschriebene, die Vorberge der Adamspikkette krönende
Felsenkegel hinab; die ferneren, weiter unten liegenden Thäler waren mit weissem Nebel
erfüllt, welcher wie Schnee aussah (siehe die Abbildung). Die fernste Ebene lag im
Slorgendufte. Nordöstlich erhob sich der Peduru und seine Nachbarn scharf und blau.
Die reine Luft war von köstlicher Frische.
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welcher ein kleines, etwas chinesich aussehendes Tempelchen steht: wir haben dasselbe
photographiert und fügen hier die Al)bildung bei, auf welcher man auch die schalenförmige
Verwitterung der Pikspitze sieht. Das Tempelchen ül^erdeckt die heilige Fussspur, eine
sichtlich natürliche, künstlich wenig veränderte leichte Einsenkung des Felsens, welche
durch Verwitterung und darauffolgende Abwaschung entstanden ist. Mittelst dreier Treppen,
zuerst einer aufgebauten, dann einer Art Leiter aus Eisen, endlich einer in Stein gehauenen
kommt man hinauf. Die Pilger hatten sich, wie wir jetzt noch, mehr in's einzelne gehend, beifügen,
vor Sonnenaufgang unten an der Treppe versammelt, ein auf dem Pik wohnender Priester
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Der .Sdiatten des Adamspik: bei aufgellender .Soime von der Spitze aus gesehm.
Der Pik ist von Südwesten bis Norden von dichtestem Urwald umkleidet, welcher
sich auch nach dem Felsenkegel selbst hinaufzieht; entsprechend der schlechten Unterlage
ist aber der Wald auf diesem armselig. Mit Freuden begrüssten wir auf der Spitze
einige mit einzelnen Blüthen gezierte Pihododendronbäume.
Um die Spitze des Adamspik ist eine ringförmige Terrasse gebaut mit becpiemer
Brüstung. Auf einer Seite derselben steht eine kleine Hütte; einige andei'e sind weiter
unten, als die Terrasse liegt, für den Priester und für Pilger errichtet. Inmitten der Terrasse
erhebt sich in der Höhe von etwa fünfzehn Fuss' die oberste Kuppe des Berges, auf
Oberste Spitze des Adaiiispik mit tleiii Tempelclieii, welelies die heilige Fussmarke überdeckt.
leitete vom Tempelchen heralj die Andacht; daini gab er noch vor Sonnenaufgang ein
Zeichen mit einer Glocke; die Pilger erstiegen die letzte Spitze und gruppierten sich um
das Tempelchen; der Priester stellte sich in dasselbe. Die Leute brachten Opferblumen
und legten sie in eine an der Fussspur in den Felsen gehauene Rinne, mit Sorgfalt die
Farben vertheilend. Sie brachten Blüthenbüschel der Arecapahne, rothc Hibiscusblumen,
weisse, stark duftende Blüthen des Tempelbaumes und andere mehr. Als dann die Sonne
emporstieg, schlug der Priester die am Tempelchen hängende Glocke an und sang mit
den Pilgern ein mässig andauerndes Gebet; die 'Worte trug er jeweilen vor; zum
Schluss folgte das dreifache sadu. Unterdessen war die Sonne über dem Horizonte, der
Priester stieg hinab, die Pilgrime verneigten sich noch einige Male vor der Fussspur und