Ii ir'
Ii II!
II i!l '
2 3 2
einen in neclniiuig bringen, so erimlten wir 7.9 Procente von Stirnfortsätzen, iimnerliin
noch bedentenil mehr als bei em-opüisclicn Schädeln. In seinem osteologischen Katalo»
erwähnt Flower 16) bei zwei (vielleicht bei drei) von acht Wedda-Schadeln Berühnini,
von Schläfenschnppe und Stirnl)ein.
An derselben Stelle des Schädels kommen hänhg anch S cha l t kno che n vor, welclio
den Raum zwischen Scheitel-, Schläfen-, Stirnbein und grossem Keilbeinflügel einnohmen
an<l letzteren vom Scheitelbein trennen. Solche freie Knochen finden sich zum lieispicl
auf Taf. Llll. Fig. 103, und Taf. LV, Fig. 107. abgebildet. ^Vir hal)eu bei unseren 38 Weddas
Epipterica dieser Art. welche das Scheitellieiii -von der Ala major trennen, ein- oder beidseitig,
liei 8 weiteren Schädeln, also bei 21,1 l'rocenteu, beobachtet.
Auch Virchow erwähnt Ijei dem von ihm abgebildeten Wedda-Frauenscluidel
rechts einen trennenden Schaltknochen (57. p. 46) und el)enso 2 Epipterica bei dem in
einer späteren Arbeit von ihm beschriebenen, weiblichen Schädel (58, p. 301). Feriira
gedenkt Thoms o n (44) bei drei Wedda-Schädeln der Oxforder Sammlung des Vorkommens
epipterischer Knochen: er giebt niclit ausdrücklich an. ob dieselben das Sclieitelbein völlij
vom Keilbeinflügcl trennen, doch scheint es aus seinen Beschreibungen herYorzugelien.
Es giebt nämlich neben den Scliahknoclien. welche Keil- und Scheitelbein völli»
0
von einander trennen, anch solche, welche dies nur tlieilweise thun: ein Beispiel lüefiir
giebt Fig. 104, Taf. LIV. Schaltknoclien dieser Art, ein- oder beidseitig, finden wir bei
weiteren 5 Schädeln unserer Sammlang, also 13,2 Procenten. Es sei hier bemerkt, dass
wenn ein Scliädel einen Stii-nfortsatz auf einer, einen Schaltknoclien auf der anderen l)esass,
er nur bei der Aufzählung und Procentbereclinung der er.steren in Rechnung kam, und
elienso wurde es gehalten, wenn ein Scliädel auf der einen Seite einen die Ala vom Sdieitclbein
ganz abtrennenden, auf der anderen einen nur unvollständigen Schaltknochen besass,
Alles zusammen genommen, findet sich ein Stirnfortsatz oder ein Schaltknoclien bei
4 4 , 8 Procenten, also fast bei der Hälfte unserer Wedda-Schädel. Es liestätigt dies den
V i r c h o w ' s c h e n Satz (52. pag. 48), dass diejenigen Stämme, liei denen der Stirnfortsatz
häufiger als liei anderen vorkommt, auch eine grosse Neigung zur ßildang von Sdilüfeii-
Schaltknochen besitzen.
Wenn man Bilder wie Fig. 107, Tafel LV, betraditet und mit Stirnfortsatzdarstellungen,
wie denen der Tafeln L und LI, vergleicht, so ist es schwer, sich des Gedankens
zu erweliren, den Stirufortsatz durch Verwachsmig der Schläfenschuppe mit einem
so gestalteten, freien Knochenstüdi entstehen zu lassen, and es ist aiicli m(du' als
wahrscheinlich, dass dies gelegentHch vorkommt. Indessen glauben wii- doch, dass in der
liegel. wie es Virchow (56, p. 24) aimimmt, der Stirnfortsatz durch eiji Vorsclii(d)eii der
Sclrläfenschuppe selbst und nicht durch Verwadisung mit einem Sclialtknoclien entstellt,
V i r c h o w verwerthctc in diesem Sinne, und wolil mit Redit, das Vorkonniion iinvollstäiidigi't
Stirnfortsätze.
233
Nun ist aber docli ein Zusammenhang der beiden Erscheinungen insofei-n constatiert,
dass, wie wir olien schon erwähnten, die A^arietäten mit häufigem Stirnfortsatz anch durcli
reiidüiches Vorkomnien von Schaltknochen an dieser Stelle sich aaszeiclinen. Wir hallen
uns darüber folgende Hypothese gcdjildet.
Die üntersachung einiger junger Anthropoiden-, namentlicli Scdiimpanse-Schädcd,
schien uns zu zeigen —ganz junge Stadien fehlten uns tVeilicdi—, dass in der Regel die
zwisidicii Stirn-, Sclicitid-, Sdiläfen- und Keilbein gelegene Fontanelle (Fonticulus splienoidalis)
sidir friUie vom Scdiläfenbein überwachsen wird, so dass dieses dann an das Stirnbein
anstüsst, dass aber audi zuweilen diese Fontanelle längere Zeit unbedecdvt verharrt,
sodass sich ein Schaltknodien darin liilden kann. Beim Ein.-opäer wird, nach jungen
Schädehi zu urtheiien. die FontancUe in selir friilier Zeit vom KeilbeiiiHügel oder dem
miteieu. vorderen Winkel des Sclieitidbeins oder vielleicht audi von beiden zugleich ülierwaidiseii
: das Schläfenbein betheiligt sidi daran nicht mehr, wenigstens nur in den seltensten
Füllen, und die üelierwachsung durch die anderi'n, genannten Knochen erfolgt so früh, dass
in der Regel kein Fontancllknoclien zur Ausbildung kommen kann.
niese Wachsthumsenei-gie des Scheitelbeins oder des Keillieinflügels scheint nun
ein Erwerb der höheren Jienschen-Varietäten zu sein; je tiefer wir herabsteigen, um so
häufiger wechseln sie in der Bedeckung der Fontanelle mit dem Schläfenliein ab. Allein,
da auch dieses nicht mehr die Wachstinnnsenergie besitzt, wie sie ihm beim Goiilla oder
(lern Schimpanse eigen ist. und die anderen beiden in Frage kommenden Knochen diese
noch nicht in gleichem Maasse wie bei höheren Varietäten erworben haben, so bleibt die
Fontanelle öfters längere Zeit offen, wodurch die Bildung eines Schaltknochens ermöglicht
wird. Es wäre also, wenn dies richtig, ein gewisser Zusammenhang zwischen Stirnfortsatz
mid Schahknochen insofern constatierbar. dass der letztere da am häufigsten auftritt,
wo die Schläfenscluippe die Bedeckung der Eontaiielle aufzugeben beginnt und die bei.len
anderen Knochen, welche bei höheren Varietäten fast ausschliesslich den Schhiss der Fontanelle
besorgen, nocli nicht die nöthige Wachsthumsenergie erworben liaben.
Rei den Weddas haben wir. wie erwähnt, den Stirnfortsatz bei 10.5 (7.9?) Procenten
der Schädel und Flower noch häufiger beobaditet. Schaltknochen fanden sich
bei 34.3 Procenten, beides zusammen also bei 44,8 Procent der untersuchten Fälle. Sehen
mi' mis nun nach diesen Veritältnissen bei anderen Varietäten um.
^Für die A n d ama n e s e n giebt F l owe r (17, pp. 116 und 117) an, dass in 46 Fällen
(ljei<lo Schiidelseiten gerechnet) Ginal, also in 13 Procenten. Schläfen- und Stirnbein
aneuiaiidei'stiessen, dass fernei' 8mal oder in 17.4 Procenten Epipterica vorkamen. Bei
J™ '^"sti'aliern nennt Virchow (56. p. 20), die Resultate verschiedener Forscher an
Schädoln zusaninienstellen.l. 16.9 als Procentzahl der Stirnfortsätze. Dieses ist aber
zu hohe I)archschnitt.szahl, indem Anoutcliine (1, p. 330) bei 101 Schädeln mir
'""I 'l'urner (46. I. p. 34) bei seinen 35 Schädehi n.n- drei Fälle, also nur 8.6 Procente
Es .lürfte also etwa 10 bis 12 Procent für- ,lie Australier <lie richtige Ziffer
SiKiSIX, Cojlon III.
30