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Schädel die Ori)itae, soweit ihre Form erkennbar, als sehr gross (p. 47), bei einem dritten
(p. 4:8) als gross und leicht gerundet. An einer anderen Stelle (p. 115) sagt er vollkommen
richtig, dass l)eim AVedda die Augenhöhlen, gegenüber dem Tamilen und Sint;-
halesen, am grössten seien.
üeber die beiden später von Virchow (58) beschriebenen Schädel erfahren \Yir
(p. 301), dass der eine, weibliche, weite, holie, schwach eckige, fast hypsikonclic
(hypsophthahne) Augenhöhlen, der andere, mämüiche, dagegen (p. 302) breite, niedrige
cliamaekonche (platophthahne) besessen habe, welch' letztere mehr an die singhalesischen
erinnert hätten; vermuthhch gehörte derselbe auch einem Singhalesen-Mischling an.
Die von Virchow angegebenen Indexzahlen können wir wegen abweicliemicr
Messungsniethode nicht direct mit den unsrigen vergleichen: sie sind erheblich niedriger
als unsere, vermuthlich. w-eil Vi rchow die Thränengrube mitmisst, welche wir mit ISroca
ausschliessen, und dadurch wird elien die Orbitalbreite vermehrt und folglich der Index
verringert.
Aus Flower's Katalog (16) berechnen wir für 4 Männer einen mittleren Iudex
von 85.2, für 2 Frauen von 88.9; ein Wedda unbekannten Geschlechtes zeigt den sehr
abweichenden Index von 78.9.
Thomson (44, p. 155) nennt die Augenhöhlen meist von vierseitiger Form; ans
seinen Angalien ergiebt sich für die 6 männlichen Schädel der Oxforder Sammhmg ein
Jlittel von 85, für die beiden weiblichen von ebenda 84.7.
Ganz anders verhalten sich dagegen die Schädel des College of surgeons, welche
Thomson untersuchte. Hier liefern 5 männliche Schädel ein Mittel von 91.5, und ein
weiblicher zeigt einen Index von 89.2. Diese letztere Zahl ist zugleich die niedrigste der
ganzen Reihe. Da man annehmen darf, dass Thomson bei den beiden Schädelserien, dcf
Oxforder und der aus dem College of surgeons, dieselbe Messmethode angewandt hat und
die Resultate doch so sehr von einander differieren, indem die Londoner Serie viel hölievc
Indices zeigt als die andere, so erblicken wir hierin einen neuen Beweis für das. was
schon ol.ien (pp. 218 und 219) bemerkt worden ist, näirdich dass die Oxforder Schädel
grösstentheils aus Districten stammen, wo der singhalesiscJie EinHuss sehr stark ist. Da»
die Singhalesen sich im ganzen durch niedergedrückte Augenhöhlen auszeicinien, werden
wir später zeigen.
Es sei hier no(di nebenbei Iiernerkt, dass bei so kleinen Maassen, wie den Durclimessern
der Augenhölile, halbe Millimeter nicht dürfen vernachlässigt werden, liat doch
schon Broca (7, p. 346) darauf hingewiesen, dass Fehler von 1 mm die Oibitalindexzahl
um mehr als 2 Einheiten können variieren machen; in Wirklichkeit macht der Unterschied
von 1 mm sogar fa.st 3 Einheiten aus.
Wenn wir unsere Maasse mit denen Flower's und Thomson's combinieren, so
erhalten wir als mittleren Orbitalindex von 36 Männern 88.4, eine von unserem fi-iiheren
Mittel, 89.2, wenig abweichende Zahl, als solchen von 15 Frauen 88.7; wir selber
hatten 89.4.
Als Resultat bleibt daher bestehen, dass die Wedda-Augenhöhlen im
Durclischnitt au der Grenze der mesophthalmen und hypsophthalrnen Gruppe
stehen, und wir fügen hinzu, dass We d d a - S c h ä d e l reiirer H e r k u n f t durch grosse
oiid hohe Augen sich auszeichnen.
Ueber die Knochen, welche die Orbita bilden, haben wir oben schon angemerkt,
dass das Stirnbein, dessen Pars nasahs zwischen den beiden Augenhöhlen weit hinabsteigt,
einen grösseren Antheil am Aufbau ihrer medialen Wand nimmt, als dies l)eini
Europäer der Fall ist, und dass damit Hand in Hand eine schwache Entwicklung der
I.amina papyracea des Siebbeines geht. Wir haben die Breite dieser Lamina in senkrechter
Richtung gemessen und zwar stets an derjenigen Stelle, wo sie die grösste Breite
ihres ganzen Verlaufes erreichte. Bei 16 Wedda-Männern erhielten wir als Mittel dieser
grössten Breite 13 mm; bei einzelner Individuen überstieg die Breite dieser Platte arr
keiner Stelle 10 oder- 11 mm, und nach vorne gegen das Thräneirbeirr hin verschmäler'te
sie sich zuweilen bis auf 6—7 mm.
Wir zogen zum Vergleich 12 männliche Europäer-Schädel bei und fanden, dieselbe
Messungsmethode anwendend, für die grösste Breite der Siebbeinplatte ein Mittel
von 15.2 mm. Nur ein einziger von diesen 12 Schädeln besass eine Lamina papyracea,
deren Breite dem Wedda-Mittel entsprach; alle anderen waren durch In-eitere Siebbeinplatteu
ausgezeichnet.
Ein Unterschied von etwas mehr als 2 mm in der Breite eines so winzigen
Knochens, wie die Lamina papyracea des Siebbeines einer ist, scheint uns sehr bemerkenswerth
zu sein, indem die Grösse der Augenhöhlen bei den beiden Formen nicht wesentlich
drfferiert. Auch Thomsorr (44, p. 155) bemerkt von den Weddas ganz richtig, die
Lannna papyracea (Os planum) sei vorne ziemlich schmal; irr zwei Fällen fand er sie nur
5 urrd ß mm in verticaler Riclituug messend.
Die starke Betheihgung des Stirnbeins am Aufbau der medialen Augenhöhleuwaiid
und die Schmalheit der Siebbeinplatte sind wir. wie oberr (p. 230) bemerkt, geneigt, als
Merkmale nredei'en, anatomischen Baues anzusehen, indem dies Charaktere der Anthropoiden
siird.
Schrnalheit der Siebbeinplatte kommt auch bei anderen, niedererr Stämmen vor.
hat Turner (46, I, p. 35) von den Australierir berichtet, dass er mehrmals den vertikalen
Durchmesser der Siebbeirrplatte von germger Grösse gefunden halre; bei einigen
&'liadehr sah er sie sogar rrach vonie in eiire Spitze auslaufen, so dass sie kaum an das
lliräneubein anstiess; ja bei zwei Buschmann-Schädeln, welche Turner (46, I. p. 12)
"iiter'snchte, war das Siebbein gänzlich vom Thr'änenbein durch einen Fortsatz abgetrennt,
welchen die Orbitalplatte des Oberkiefers zum Stirnbein sandte. Dieses Verhältniss,
wclches von T'urner als eirre Reversiorr zum Pithekoiden aufgefasst wird, haben wir beim
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