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(M'stcn (lehurtcn. die ja selir triih erfolgen, ist (las Waclistlium jeilenfalls noch iiiclit abgeschlossen.
Die Männer der Küsten-rrovinzeii hatten ein Urösscumittel von 1628 nnn ergeben,
die Frauen (U>rselhen Gegenden ein solches von 1494-; darnach ei-scheinen die Frauen
durchschnittlich um etwas mehr als 18 cm kleiner als die Männer, während hei flen Woddas
nnd Tanulen der Unterschied nur c. 10 cm betragen hatte; doch ist. wie hervorgeliobeii,
nicht unmöglich, dass das Grössenmittel der Singhalesiunen l)ei kritischerer Auswahl noch
etwas steigen wird.
Der Körper und seine Proportionen. Der Körper der suighalesischen Mäniior
zeichnet sich durch enie ))esondere Eleganz und Zartheit der Foiinen aus; junge Leute
kiiunen sogar eine fast weibliche Weichheit des Gliederbaues zeigen. Man sehe zum Heispiel
den jungen Kandier (Fig. 74. Taf. X.\XIX) und vergleiche damit die Bilder der kandy'-
schim Frauen (Taf. XLIV). Den Frauen ist öfters eine ausseronh-ntlich starke Fettentwickhnig
eigen, so dass alle ilire Formen stailv gei-undet erscheinen.
Die liewohner der lierge scheinen sich im Allgemeinen durch einen, wie wir wissen,
zwar nicht grösseren, abei- kraftvolleren und geihungeren Körperbau von denen (h-r Ebc'iic
zu unterscheiden.
Die Zahl der :\Iaasse, welche wir an lebenden Singhalesen genonnnen haben, ist.
weil misere Zeit zu Ende gieug. etwas kleiner ausgefallen als bei den früher besprochenen
Varietäten. Auch liesitzen wir keine ganzen Skelett(-, um die nöthige Controlle auszuführen,
Wir hes(diränken uns daher auf die iiittheiluug eines einzigen Messungsresultates am Körper.
Bei der Schilderung der tamilischen Varietät ist erwähnt worden, dass ihr Unterarm
im Verhältniss zum Oberarm dem Wedda gegenüber sich etwas verkürze; sein Iudex
betrug 90.4. beim Wedda 91.9. Noch weiter geht nun diese Verkürzung beim Singhalesen.
wo die Länge des Unterarmes, wenn man den Oberarm -- 100 setzt, unseren Messungen
nach nui' 88.(3 erreicht.
r i a u t f a r l ) e (hiezn die Scalen Taf. Ii. Figg. 5 — 8). 44 Männer und 21 Frauen
wurden auf ihre Gesichts- und Bru.stfarbe untersucht und aus den Notizen wiederum Scalen
zusammengestellt. Leider sind in diesen Scalen auch eine kleine Zahl von Rodiyas (6 Mänuev
nnd 5 Frauen) eingeschlossen, welche besser für sich behandelt worden wären, da trotz der
Beimischung von sehr viel singhalesiscliem Blute Dieselben eine Eeihe eigener Charaktere
zeigen.
Von den über den Scalen (Figg. 5 und 7) angebrachten Ihichstaben l)ezi(dit sich
je die obere lieihe auf die Kaste, die untei'e auf die Herkunft des Individuums, dessen
Hautfarbe das betreffende Facdi ausfüllt. Von den auf die Provenienz sich beziehenden
Zeichen bedeutet B Badidla. Co Colombo, G Point de Gallo und K Kandy nebst Umgebung,
von den Kastenzeichen V (Wellala oder Goyiya), S Sntra und Ii, Rodiya.
Schon bei der Besprechung der tanrilischen llautfarbenscalen wurde zunächst
ihre grössere din-chschnittliche Helligkeit gegenüber denjenigen der Weddas betont, Nocli
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mehr si'ih dies für die Singhale.sen. wie ein Vergleich der Gesiclits- und lii'ustfarbenscalen
der sinahalesischen Männer mit den entsprechenden Scalen dei' Weddas dem ersten Blicke
aufs Schlagendste zeigt. Man kann im Allgemeinen sagen, dass unsere singhalesisclien
;icalen niit denjenigen Tönen beginnen, mit welchen die der W'eddas aufhören, so dass
iie fast als ihre Fortsetzungen könnten angesehen werden. Es hat uns l)ei der Zusammenstellung
unserer Scalen die grosse Helligkeit der Farben selbst überrascht; doch da die
nntersuchten Individuen in keiner Weise ausgewählt worden sind, haben wii'keinen Gi'und,
an der ßichtigkeit des Durchschnittsbildes zu zweifeln, obschon wir gerne zugelien, dass
unter einer grösseren Pieihe no(di dunklerere Specimina sich finden werden. Namentlich
slauhen wir, uns zu erinnern, solche in den Gebieten, wo mit den Weddas eine lebhafte
A'ermischung vor sich geht oder unlängst vor sich gieng, wie z. B. in dei- Mahaweddarata,
gesehen zu haben.
Beginnend mit den CTesichtstönen der Männer zeigt sicli, dass kein Einziger eine
dunkelbraune (Ton I und II) Farbe, nur Einer eine mittelbraune (III—VI) und mir Vier
ein Piodiya fällt hier ausser Betracht) eine rothbraune (VII und VIII) aufweisen. Die erdriickende
Mehrheit der Männer ist dagegen durch hellbraune, in's gelliliche spielende
Gesiclitsfarbe ausgezeichnet, ja bei Manchen wird ein Ton erreicht, der direct als gelb bezeichnet
werden muss und gewiss auch bei vielen Süd-Europäern sich "wiederfindet. Oefters
wurde auch bei den Singhalesen ein noch hellerer gelblicher Schimmer auf Nase und
A\'angeu bemerkt, als er dem übrigen Gesichte eigen war.
Die Brustfarben der Singhalesen-Männer sind wiederum durchschnittlich etwas dunkler
als die des Gesichtes; doch fehlen auch hier die dunkelbraunen Töne ganz, die mitteliraunen
fast ganz, und ein beträchtlicher Theil der Scala (nach Wegiassung der Rodiyas
etwa ein Drittheil) wird von schönen, ausserordentlicli kleidsamen rothbraunen oder hell
kastanienbraunen Tönen (VII und VIII) eingenommen, der übrige grösste Theil von hellbraunen
bis gelben Nuancen.
A'on den untersuchten Männern sind nach Weglassung der Eodiyas 21 Bewohner
:les Küstenlandes und 17 Kandier. Zur Prüfung der Frage, wie sich die Farben dieser
jLi'ute verschiedener Herkunft vei'theilen, wählen wir die Brustfarbenscala. Wie oben
jip, 92. 93) auseinandergesetzt, geben die über derselben befindlichen Zahlen an, welche
rn.stfarbe zu jedem in der (jesichtsfarbenreihe dieselbe Ziffer tragenden Individuum gehört.
Mit Hilfe dies(>r Zahlen ergiebt sich, dass die 9 Männer, denen die hellsten Tön(>
vi und XII angehören, sämmtlich Tiefländer sind, dass auf den Ton IX 7 Tiefländer und
Kandier, auf den Ton VIII 3 Tiefländer und 7 Kandiei-, auf den Ton VH 1 Tiefländer
iuiil 2 Kandier (die übrigen sind liodiyas) kommen, während die dunkelste Farbe III einem
amie aus (ialle angehört. Es folgt also hieraus, dass die Bergbewohner durchschnittlich
was stärker pigmentiei't sind als die Leute dei' heissen Küstenländer, und wenn man dies
iit ihrem uusei'en Maassen luich auch etwas kleineren Köi'perbau zusammenhält, so spricht
lif's, wie uns dünkt, füi' unsere Vermuthuug, dass walirscheinlich elieii doch in den Adern
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