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lieber die Grösse der Fraueii erfalireii wir von Percival (26, p. 188). sie seien
„uiclit so gross'\ von Maiioiivrier (22. p. 714). sie seien .,viel kleiner^" als die meisten
Männer. Vircliow (4-1, p. 49) gie])t 2 Frauen zu 1425 und 1451 nun an; Letztere wäre,
da sie erst l()jäin-ip ist, wohl noch nielir gewacliseii. Naeli Serrurier und Ten Kate
(86, p. 5) l)eträgt das ]\[ittel von 4 Fraueu 1453; das Alter derselben schwankt zwisclicn
15 und 22. so dass anzunehmen ist. dass sie durchseluiittlich noch nicht ganz ausgewachsen
waren. Chudzinski (7, p. 146) bestimmte ein 18jäliriges Mädchen zu 1490 mm, miil
endlich gie))t Deschamps (10. p. 334) für 7 Frauen ein Mittel von 1448 an, eine Ziffer,
die in ihrer Niedrigkeit für AVeddas nichts ausserordentliches an sich hätte. Wir selber
hatten aus 26 l\Iessungen 1494 erhalten, also eine ganz beträchtlich höhere Zahl, und auch
von dieser haben wir angemerkt, dass es nicht nnmöglich wäre, dass noch sorgfältigerer
Ausschluss zu junger und zu aher Individuen sie noch erhöhen könnte. Es werden, um diese
Controverse zu entscheiden, weitere Alessungsreihen nothwendig werden, wobei, wie schon
oben bemerkt. Alter. Kaste und Herkunft der gemessenen Individuen aufs genaueste zu
beriicksiclitigen wären.
Den Körperbau der Singhalesen Ijetreftend, wird von den meisten Autoren eine
besondere Schlankheit un<l Zartheit der Formen hervorgehoben, so von Cordiner (8, 1,
p. 94), r i i i lalcthes (27. p. 231). Hoffmeister (16. p. 95). Tennent (38, 11, p. 107)
und dem Anonymus 187(5 (1. 1. p. 383).
Ferner wird in der Hegel, und gewiss mit Recht, den Bergbewohnern ein durchschnittlich
kräftigerer und gedrungenei-er Körperbau und eine männlichere Art als den
Lenteu der Ebene zugeschrieben (Cordiner, 8, 1, p. 131, Davy, 9, p. 110, de Butts,
6, p. 138. Bennett, 4, p. 423. Marshall, 23. p. 19. Sirr. 37, 11, p. 39, Lamprey,
19. p. 28, Schmarda. 33. p. 462. Anonymus 1876. 1, 1, 383).
Doch ist dabei nicht zu vergessen, dass das weibliche Aussehen, welches so viele
Autoren den Küsten-Singhalesen vorwerfen, wohl zum Theil durch den zarten und fast
weichlichen Körperbau bedingt ist, aber doch wahrscheinlich gar manchem Beobachter
nicht aufgefallen sein würde, wenn nicht die an unsere Frauenkleider erinnernde Tracht
und namentlich der Schildpattkamm in dem nach weiblicher Art geschlungenen Haare,
also rein äusserliche Dinge, diesen Eindruck so wesentlich verstärken würden.
Weiteiiiin wird Alännern und Frauen — wir selbst haben leider bei den Singhalesen
vergessen, genauer darauf zu achten — Wadenmangel zugesclirieben von Manouvrier
(22, p. 714) und Cdiudzinski (7, p. 148), während Valentia (39, p. 380) sie Waden
besitzen lässt. und zwar aus dem Grunde, weil sie selten mit untergeschlagenen Beinen ruhen.
Besondere Zartheit. Kleinlieit und Eleganz der Hände und Füsse rühmen Davy
(9, p. 110). Schmarda (33, p. 461). Virchow (41, p. 45), Chudzinski (7, p, 147) n. A.
Namentlich von Vircliow (41. p. 46) ist auf die starke l'.ewegliclikeit, besonders
Spreizbarkeit der Zehen aufmerksam gemacht woi'den, woraus die Sicherheit im Klettern
und die Fähigkeit, Gegenstände mit den Zehen zu ergreifen, sich erkläre. Virchow bc-
merkte ferner, dass die drei mittleren Zehen eine Gi'uppe für sich bilden, verhältnissmässig
l^u"' und fast fingerförmig gestreckt seien. Sodann giebt Manouvrier (22, p. 722) an, bei
f-ist allen Singhalesen sei die grosse Zehe von den anderen um 1 bis 10 mm abstiebend,
mul Deschamps (10, pp. 321 und 334) lietont ihre Stärke und ihre Verwendung beim
Klettern.
(22, p.
Von den Armen der Singhalesen haben wii- schon in unserem Vorberichte (31,
p 994) ang(>geben, dass der Unterarm relativ etwas kürzer sei als beim Wedda und Tamil; wir
fanden als mittleren Antebrachial-Index 88,6. Serrurier und Ten Kate (36, p. 5) geben
:fiiv die Männer 83,1, für die Frauen 87,4 an. Daraus würde, wenn diese Zahlen correct
i hervorgehen, dass den Frauen ein relativ längerer Unterarm zukäme als den Männern,
Eine Vergleichung der von Sei'rurier und Ten Kate gewonnenen Zahlen mit den unseren
Mässt sich nicht anstellen, da ihre Messmethoden jedenfalls andere waren als die unseren,
wie denn ülierhaupt bei so vielen am lebenden Körper angestellten Messungen in Folge
dei' üiisicheilieit der Ausgangspunkte und des daraus resultierenden verschiedenen Vorgehens
der einzelnen Beobachter die Zahlen eines Autors wohl unter sich verglichen, aber nicht
lohne weiteres mit fremden Ergebnissen in Parallele gesetzt werden dürfen.
P,esondere Schmalheit des Beckens bei Männern und Frauen wird von Manouvrier
714) betont; wir haben uns darüber kein ürtheil gebildet.
üeber den Körperbau der singhalesischen Frau finden sich in der Literatur meist
i nur Redensarten wie „wohlgeformt" etc. Virchow (41, p. 45) machte auf die starke
Fettentwicklung einer Frau aufmerksam, wodurch ihre Formen völlig gerundet erschienen.
Ebenso fand es Chudzinski (7, p. 146) bei einem 18jährigen Mädchen; wir haben das-
I selbe, wie erwähnt, ebenfalls öfters beobachtet.
Deber die Hautfarbe der Bergbewohner haben wir angegeben, dass sie durchschnittllicli
etwas dunkler als die der Singhalesen des westlichen Niederlandes erscheine; ebenso
iinssern sich de Butt s (6, p. 138) mid Sirr (37. II. p. 39), während sonst öfters die
Kandier als die helleren geschildert werden, so von P e r c iva l (26, p. 258), Cordiner (8, 1.
p. 131) und L amp r e y (19, p. 28). wenn anders der englische Ausdruck „fair" sich überall
lauf die Farbe bezieht. Weitere Untersutdnmgen sind dringend erwünscht.
Die Angal)en über die Hautfarben selbst sind sehr schwankend. Im Allgemeinen
I lässt sich erkennen, dass, je weniger gescliult im Beobachten und je subjectiver ein euro-
Ipäischer Autor ist, um so eher er dazu neigt, die Haut farbiger Stämme einfach als schwarz
zu bezeichnen. So nennt B,alph Fi tch (12, p. 39) die Singhalesen alle schwarz, Pyrard
1 ( 2 8 , p. 88) sogar sehr schwarz, Wolfs (42, p. 158) schwarz, Valentia (39, p. 381) fast
Iseliwarz und Selkirk (35. p. 59) mit Ausnahme der Innenseite der Hände und der Fuss-
|sohlen schwarz.
L a m p r e y (19, p. 28) bezeichnet die Leute der Ebene und Küsten als dunkel;
[ r i i i l a l c t h e s (27, 231) nennt als Singhalesen-Farbe ein tiefes Kastanienbraun, mit
einem gelben Ton übergössen; nach Salmón (30, p. 588) ist die Farbe braun, ebenso
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