erleidet eine Uuteiiirechuiig an der Apertnra piriformis der kiii'iclieruen Nase, zuweilon
ancli an den Joclibogen. Weim letzteres der Fall war, so wurd(> die Strecke blos pun];.
tiert, wie auch defecte Stellen auf diese Weise bezeichuet wurden.
Die zweite Horizoutalcurve wurde der ersten parallel durch die Mitte dor
Höhe der Augeuhühlenlichtuug gelegt. Mit dem Parallelographen wui'de die grösste senkrechte
Lichtinigweite des rechten Auges bestimmt, dann diese Strecke halbiert und der
gesuchte Mittelpunkt der Orbitalhohe auf dem äusseren Augenrand markiert. Durch diesen
l'nnkt wurde dann der Basalcurve parallel die zweite Horizontalebene gelegt. Diese dureli
die Mitte der senkrechten Augenlichtung gehende Cnrve nennen w'ir die An g enrnittenh
o r i z o n t a l e .
Auf dem umstehenden Holzschnitt ist sie mit rother Farbe bezeichnet und
ebenso auf den Tafehi. Bei nicht defecten Schädeln erleidet sie blos eine Unterbreclmug
in der Tiefe der Augenhöhlen an der Fissura orbitalis superior und dem Foramen opticnni.
Die dritte Horizoutalcnrve wurde, wiedernm der lksalehene parallel, durcli
den höchsten Punkt des rechten oberen Augenrandes, bei ganz symmetrischen Scliädelii
der beiden oberen Augenränder, geführt; sie erleidet öfters eine Unterbrechung an der
Incisura (Foramen) supraorbitalis; wir nennen sie die Glabel larhor izontal e uu<l bezeichnen
sie überall mit blauer Farbe.
Endlich wurde die senkrechte Distanz zwischen der Glabellarhorizontale nnd dem
höchsten Punkte des Schädels mit Hilfe des Parallelographen halbiert und eine letzte
Horizontalcurve durch die Mitte dieser Entfernung gelegt: sie wurde mit grüner Farbe
bezeichnet und möge Scheitel hor izontal e heissen.
Die Auswahl dieser Horizontalcurveu mag, da sie nicht in regelmässigen Abständen
von einander liegen, sondern durcli bestimmte Punkte des Schädels gehen, etwas willkürlich
erscheinen. Indessen haben wir uns durch Versuche mit anderen Ebenen überzeugt,
dass die gewählten recht gut die charakteristischen Merkmale im Bau eines Schädel?
aufdecken.
Zum Yerständniss der Horizontalcurven-Bilder auf unseren Tafeln (sielie z. B. Tai.
LXV) ist noch zu bemerken, dass die ausgezogene braune Horizoirtallinie c—c die Sagittalebene
des Schädels bezeichnen soll. Die darauf senkrecht stehende, el)enfalls ausgezogene
braune Linie b—b verbindet die l)eiden oberen Ohrrandpunkte, von denen die FrankfLirter
Horizontalebene ausgeht; sie bezeichnet also die quere oder frontale Ohrebene. Ocfters
liegen indessen die beiden Ohröfl'nungen im Yerhältniss zur Sagittalel)ene nicht goiiaii
symmetrisch am Schädel, indem sie gegen einander etwas verschoben sein können. 1"
diesem Falle wurde der liidie Ohrpunkt als Ausgang für die auf die Sagittah^ c—c soiikrecht
stehende Linie b—Ii gewählt. Die pmditierte Linie d—d endlich bezeichnet Jio
]\Iitte zwischen den in sagittaler Michtnng am weitesten von einander entfemten l'inikten
der dargestellten Horizontalcurveu; zuweilen liegt diese grösste Entf(u-ninig nicht in fl"
medianen Sagittalebene, sondern einige Millimeter seitlich von derselben. Endlich ist uod
•irr
zu erwähnen, dass die Suturen zwischen den Knocireu auf den Cin'ven mit kleineu Ki'euzfheu
bezeichnet worden sind.
2. Die Sagittalcurven. Während der Schädel in der Frankfurter Horizontalen
aufgestellt war, wurden mittelst des Parallelogi'aplien drei Pindvte der auf diese letztei-e
Ebene senkrecht stehenden medianen Sagittalebene bestimmt. Hierauf wurde der Schädel
abgenommen, seitlicli auf denr sogenannten Messtisch des Pi,i ege r ' s ehen Apparates mit
Wachs befestigt, und dann mit Hilfe des Parallelographen so eingestellt, dass die drei vorhin
markierten Punkte in eine Horizontalebene zu liegen kamen. Darnach konnte dann
ohne weiteres die mediane Sagittalcurve des Schädels aufgezeiclniet werden. Wir bezeichneten
diese Mediansagittale sowohl auf der Orientierungsfigur (pag. 188), als auf den
Tafeln mit brauner Farbe. So weit es nröglich war, wurde sie um den ganzen Schädel
herumgeführt, so dass auch Nasenbein, Oberkiefer, Gaunren- und Keilbein auf unseren
Bildern verfolgbar sind (vergl. z. B. Fig. 124, Tafel LXIV). Die Unterbrechung am Hijitcrhanptsloch
wurde durch eine punktierte Linie angedeutet.
In dersell)en Stellung w^urden noch zwei weitere Sagittalcurven aufgenommen: die
eine wurde durch die Mitte des queren grössten Augenhöhlendurchmessers gelegt. Die
Mitte der queren Augenlichtung wurde bei der a'wähnten seitlichen Lage des Schädels
auf dem Uieger'schen Messtisch mit dem Parallelographen bestimmt. Wir nennen die
durch die Augenmitte gelegte, der Mediansagittalen parallele Curve die Au g e nmi t t e n-
Sagittale und halten sie überall in rother Farbe. Bei unverletzten Schädeln (siehe z. B.
Fig. 128. Taf. LXVl) erleidet sie blos eine ünterlirechung in der Augenhöhle an der
Fissura orbitalis inferior und ferner an einigen höchst schwierigen Stellen der Schädelbasis;
sie durchschneidet den Körper des Oberkiefers. Die Distanz zwischen der Orbitalfläche
des Oberkiefers und dem oberen Augenrand zeigt ziemlich genau die grösste senkrechte Höhe
der Augenhöhle an.
Die dritte Sagittalcurve endlich wurde durch den äusseren Augenrand gelegt, genau
an der ümschlagsstelle der inneren Augenhöhlen- in die äussere Wangenbeinfläche. Wir
hielten sie überall hlau und nennen sie Augenrand-Sagittale.
Ihre Form ist oft i-echt unregelmässig (siehe z. B. Fig. 130. Taf. LXVH) ; die
vorne von ihr zuweilen ziemlich weit abgetrennte Partie (siehe z. B. Fig. 124, Taf. LXIV)
geht durch das Wangenbein und manchmal ein Stück Oberkiefer.
Die Grenzen der Knochen wurden auf allen Sagittalcnrvenbildern wiedoi'um mit
hrcuzchen bezeichnet. Die horizontale braune Linie a—a (siehe z. B. Fig. 124. Taf. LXIV)
^eigt die Lage der Frankfurter Oi-ientierungsebene, unserer Basalhorizontalcurve, an; die
senkrecht darauf stehende Linie b—b bedeutet die von einem oberen Ohrrande zum anderen
ziehende Querebene des Schädels und die punktierte, übrigens nicht auf allen Sagittalcui'venbjidern
eingetragene Linie d—d die Mitte zwischen den anr weitesten von einander
i'lwtohonden Puirkten der- Mediansagittale.
S A B A S I S , Coylon II.