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sein.
10.7
12.8 giel)t Aiioutcliii (il.)id.) für die aiVikanisclien Neg(M- (367 SclUulol) an
für die Neu-Caledoniei' (103 Seliädel). Aus vcrschipdenen Quollen com1)iiuci.t
V i r c l i ow (56. p. 22) für die Papuas (375 Schädel) 7.4 rroceut; die Malayen (Kjß
Schüdel) zeigejL iliu nach Anoutcliine in 4.8 l'rocent, die Polynesier (180 Schüflel)
bei 3.3 Procent. Aui Ende der Reihe stehen die Europaer, bei welchen, wie erwähnt
etwa 1.5 Procent der Schädel von den andern in dieser Beziehung alnveichend sich verhalten
Andererseits hnden wir die Verbindung von Schläfen- und Stirnbein im Kreise der
Atien nach Anoutcliine (1, pp. 331 und 332) bei den JEakaken und Cynocephalen in
80 Procenten der Schiädel, beim Scliimpause (sielie aucli unsere Tafel LXXVIll) in 88.9
und beim Gorilla constant. während merkwürdiger Weise der Orang nur 29.2, die
Gibl)ous sogar nin- 12.5 Procente aufweisen.
Nacli dieser wunderlichen Reihe wüi'de, wenn man den Stirnfortsatz schlechthiii
als ein niederes Merkmal auft'asst. dei-Oorilla den tiefsten, der Gibbon den höchsten Platz
in der Scala einnehmen. Das ist jedoch selbstverständlicli ein Unding, und wir müssen
vielmehr scliliessen, dass sow-ohl das Coustantvverden des Stirnfortsatzes beim Gorilhi. als
sein häufiges Fehh'ii bei (jilibon und Orang, selbstständig von diesen Formen erworhene
Eigenscliaften sind, vou einem Zastande aus, wie ilm Makaken, Cynocephalen und der
Schimpanse zeigen. Das Verliahen des Stirnfortsatzes bei diesem letzteren, nämlich sein
gelegentliches, aber seltenes Fehlen, sclieint uns wiederum für unsere Ansicht zu sprechen,
dass der Schimpanse von den lebenden Anthropoiden der Stammform des Menschen am
nächsten stehen dürfte, w-älii'end der Gorilla und noch mehr der Orang selbstständig und
eigenartig entwickelte Seitenzweige darstellen.
In de)- ßeilie der Menschen-Varietäten habeir wir gesehen, dass der Stirnfort.satz
nn allgemeinen, von nuten nach oben immer mehr verschwindet, von 10 und mein- Procenten
bei den Weddas. Andamanesen. Australiern, Negern bis endhch zu 1.5 Proeeiit
bei den europäischen Formen. Doch ist nacli den Erfahrungen, die bei den mensclienähnhchen
Affen gemacht worden sind, a pi'iori schon zu erwarten, dass von einem ganz
schematischen Verlialten dieses Merkmals bei den verschiedenen Menschen-Varietäten kaum
wu-d die Rede sein können, sondern dass es sowohl niedei-e Stämme geben wrrd, bei denen
dei- Stirnfortsatz verloren odei^fast vei-loren gegangen ist, als auch höhere, liei denen er
wieder secinrdär sich erl)lich festgesetzt hat.
Unter den erstei-en wären die liuschleute namhaft zu machen, bei denen -
wenigstens unter 7 Schädeln — Turnei- (46. 1, p. 12) keinen Fall von Stirnfortsatz rnnstatieren
konnte, ferner die Tasmanier, bei denen weder Anoutchine (l,p. 330), nocli
Vircliow- (56. p. 22) einen wahren Processus frontalis bemerkten, obschon Schaltknochcii
an die.ser Stelle bei ilnien häufig sind.
Als lieispiel andererseits, dass in einer durchaus nicht besonders fiefstehcndcn
der Insel Mallicollo in der Neu-Hehrideugrnppe nennen. Von 8 Schädeln im Katalog
des Museums of surgeons (16, p. 213) zeigen 6, also 75 Proeent, den Fortsatz der
Schläfenschuppe, eine Zahl, welche sich nur durch die Annahme erklären lässt, dass sicli
dieses Mei-kmal dort wiederum zufällig erl)lich fixiert, also in scinei- Häufigkeit neu erworben
worden ist. Auch Virchow (60, p. 158) hat auf diese Eigentliümlichkeit der
lallicollo-Leute Inngewiesen und Alles, was er in der Literatur über diesen Stamm finden
konnte, combinierend, das Vorkommen des Stirnfortsatzes bei 51.5 Procenten constatiert.
Eine ähiiliclieZahl (50 Procent) fand Virchow (62, p. 759) bei den P.aluba-Negern. Ja
es würde uns selbst durchaus nicht wundern, wenn gelegentlich mitten in Europa, in irgend
einer kleineren Gruppe von Menschen, ein ganz ähnh(-hes Veiliältniss sich finden sollte.
Gänzlich unri(-htig aber wäre es, aus einer solchen Ersdieinung den Schluss zu
ziehen, es liabe nun auch bei niederen Varietäten dieser Charakter keinen phylogenetisclien
Werth. Aus einem einzelnen Merkmal lässt sich eben niemals ein Schluss auf die Ilölie
oder Tiefe einer Varietät ziehen, sondern nur aus dem Zusammentreffen einer ganzen Reihe
von Eigenschaften; denn es können sowohl tiefe Varietäten einzelne anatondsche Cliaraktere,
weiclie man sonst nur bei weiter entwickelten zu finden gewohnt ist, selbstständig erwerben,
als au(-li andererseits Irei höheren Formen wieder Merkmale, die sonst eine tiefe
Entwicklungsstufe bedeuten, aufs neue erblich sich fixieren. Wir werden im Laufe dieser
üntersuchmig noch mehrere Beispiele dieser Art vorbringen und glauben, dass es gerade
die von höheren Formen secundär wieder erworbenen pithekoiden Merkmale sind, welche,
da sie siclr für eine schematische Anschauungsweise hinderlich erwiesen, den Fortscln-itt
der Anthropologie so sehr erschwert haben.
Am Schläfenbein ist noch weiter zu bemerken, dass die Gelenkgrnbe für den
Unterkiefer sich in der Regel durch schwache Ausbildung, seltener durch gänzliches
Felden, des Tubercnlum articulare auszeichnet. Beim Europäer stellt das letztere meist
einen deutlich erhabenen Wulst dar, welcher die Gelenkgrube nach vorne begrenzt; vor
diesem Wulst liegt die kleine Facies infratemporalis der Schup[)e.
Renn Wedda ist nun dieser Wulst entweder überhaupt nicht entwickelt, so ilass
<lie üelenkgr-ube einfach als eine Aushöhlung der Facies infratemporalis erscheint, oder er
tritt nur leise über diese Fläche vor. Starke Ausbildung dos Tuberculum articulare haben
wu- hei typischen W(>dda-Schädeln nie bemerkt. Auf den Tafeln XLVllI—L ist an den
Ansichten der Schädel von der Basalfiäche - freilich nrc-ht sehr deutlich - die schwache
W i c k l u n g des \Vulst.<.s vor der Gelenkgrulie zu sehen. Es scheint uns dies ebenfalls
an auatounsch tiefes Merkmal zu sein, da bei den Anthropoiden keine S,3u,- eines Tuber-
'•"luins sieh findet.
. Joclifortsatz der S(-hL-Heuschuppe zeigt beim Manne öfters die Eigenthiunic
ii-it, sich von seinem Ursprung an zuerst nach oben zu wenden und dann inehr oder
womger s(-harf entweder direct nai-li vorne oder selbst nach unten umzuknicken, um mit
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