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1'/, cm Lliihe zng'othcilt und dieses mit der ihm zukommenden Faii)e bedeclvt. Dann
wurden die Fächer so aneinander geordnet, dass wir links mit den dunkeisten jeder Varietät
)egainien und successive die lielleren folgen liessen, und auf diese Weise vorgehend er-
.lidten wir die Scalen der Tafelll. Da jedes untersuchte Individuum nun in diesen Scalen
mit derselben Breite vertreten ist, erkennt man sofort, in welchen Farlientönen bei jeder
Varietät der Schwerpunkt liegt.
Die von uns angewandte Darstellungsniethode der Hautfarben lässt sich natürlich
auf beliebige Zahlen von Individueu ausdehnen; je mehr Leute untersucht werden, je meinlässt
sich der jedem Einzelnen zukommende Antheil an der Scala verringern, und mn so
correcter wird dann das Durchschnittsbild der Hautfarbe einer Varietät werden.
Unterhalb der Scalen wurden die einzelnen Töne mit Klammern umschlossen und
mit einer lateinischen Ziffer verseilen, deren Bezug auf die Broca'sche Tabelle bereits
angegeben worden ist. Die oben erwähnten Zwischenfarben zwischen den Broca'schen
Tr.nen sind von Maler Mützel mit grosser Sorgfalt unter unseren Augen hergestellt worden,
und nicht minder gebührt der trefflichen Firma Werner & W i n t e r in Frankfurt alles Lob
für die Ausführung dieser schwierigen Arljeit.
Was nun die einzelnen Farben selbst angeht, so glauljen wir, dass sie in ihrer
Hohe oder Tiefe correct sind, dass sie aber etwas zu rein und leuchtend erscheinen, wozu
freilich der schwarze Hintergrund viel beitragen mag. Es dürften die Töne in dersell:)eii
Hölie, wie sie sind, etwas matter, wir möchten sagen, etwas schmutziger sein als auf
unserer Tafel. Em Versuch der Herren Werner und Winter in dieser Iiiclitung ergab aber
doch nicht das gewünschte Resultat, und so mussten wir es bei dem gegebenen belassen.
Eine correcte Vorstellung der Hautfärbung wird unseres Erachtens aucli auf diese Weise
erzielt, und mehr wollten wir nicht erreichen.
Es sei auch nicht unerwähnt, dass vielleicht schon l)ei der Aufnahme der Farben
hin und wieder Fehler mit untergelaufen sein mögen, da bald im Schatten, bald an der
Sonne, bald an rein gewaschenen und bald an schmutzigen Individuen, ))ald mit ermüdeten
Augeii und bald mit frischer Kraft, wie es die Untersuchung von Völkern ausserhalb des
Laboratoriums eben mit sich bringt, musste gearbeitet werden.
Bei der nachfolgenden Beschreibung der Haiitfärbung dürfte es sich empfehlen,
um nicht immer die Zahlen der Farben nennen zu mtisseii, gewisse Gruppen von Tönen
unter bestimmten Bezeichnungen zusammenzufassen. So wollen wir die Töne I und 11
miteinander als „dmikelbraunS Hl, IV, V und VI zusammen als „mittelbraim", VlluiulVl"
als „rothbraun'-, IX, X uml XI als „hidlbraun" und endlich XII als „gvlb" bezeichnen.
44 Wedda-Männer wurden auf ihre (lesichts- imd Brustfarbe untersucht und Scalen
in der oben angegebenen Weise zusammengestellt. Die oberste auf imserer Tafel (Taf. II.
Flg. 1) ist die der Gesichtsfarben; die darin vertretenen Individuen wm'den der lleihe nach
mit Nummer 1—44 bezeichnet, und die zu Jedeiu gehöi'ig(Hlrustlarb(! trägt auf dei'darunter
I f„l,r,nden Brustfarbenscala (Fig. 2) dieselbe Zahl. Dass die Nummern über der zweiten
I Scila nicht ganz in derselben Reihenfolge stehen wie über der ei'sten, kommt daher, dass
hiicht stets dieselben Individuen, welche in der Gesichtsfarbe übereinstimmen, dies auch in
der Pirustfarbe thun,
Aufiallend ist zunächst <lie Thatsaclie, dass die Scala der Drustfarben erlieblich
dmiklei' ist als die des Gesiclites. Man vergleiche zum Beispiel die Strecke, welche die
.lunkelbrannen Töne 1 und II auf der Gesichtsscala einnehmen, mit der Strecke, die sie auf
,l,.r Hi-ustscala bedecken. Noch duidder als die Brust ist durchschnittlich der Bauch pigìi,,.,
itiert; doch haben wir dafür nicht noch eine weitere Scala zusanmienstelleu wollen.
Ferner ei'giebt sich, dass sowohl die Gesichts-, als die Brustfarbe der Wedda-Männer
beträchtlichen Schwankungen unterworfen ist, indem beide von tief braunen Tönen l)is zu
I ziemlich hellbraunen Nuancen ansteigen. Ein reines Schwarz haben wir nie gefunden ; auch
die. von einiger Entfernung betrachtet, fast schwarz aussehenden Individuen stellten sich
immer noch bei näherer Untersuchung als deutlich braun heraus, wie es ähnlich auch
Yirchow (41. p. 409) Ix'i den Australiern fand.
T'rotz der starken Schwankungen aber wird sofort klar, dass der Schwei'punkt iler
Farbe für das Gesicht in den mittelbraunen Tönen liegt, welche weit mehr als die Hälfte
der ganzen Scala einnehmen, während die dunkelbraunen s(dtener sind, die roth-und hellbraunen,
in's Gelbliche schimmernden endlich eine ganz geringe Rolle spielen. Es sei l)emeikt,
dass wir uns bestrebt haben, als Gesichtsfarbe den Grundton des Gesichtes herauszufinden,
wobei wir öfters notierten, dass ein hellerer gelblicher Schimmer über Nase und Wangen
verbreitet war. den wir indessen nicht berücksichtigt haben.
Anders ist es mit den Brustfarben. Hier treten die dunkelbraunen Töne viel mehr
vor; sie nehmen eine ganze Hälfte der Scala ein. während in die andere Hälfte mittelbraune
nufl rothbraime Farben sich theilen. Der hellbraune Ton am Ende der Scala geliörte
einem Individuum an. das einen etwas kränklich veränderten Teint zu halben schien,
dürfte daher nicht ganz normal sein.
Uelier den Zahlen 1 bis 44 auf der Gesichtsfarbenscala sind Buchstaben angebracht,
welche auf die Herkunft der einzelnen Individuen sich beziehen. N bedeutet den Distnct.
worin Nilgala liegt mit dem Danigala-Gebirge, U Unapana (dieses liegt ungefähr da, wo
auf unserer Karte l'allegama steht) und das umliegende Gebiet, also Ost-P.intenne, D Devilana
und die fdirigen W^^lda-Orte am Friarshood-Stocke, W Wewatte und Umgebung, also
West-Hintenne und K Küste.
Es entsteht nun di(- Frage, ob sich vielleicht ähnlich wie die Kö)'pergri)ssen, auch
die Hautfarben ungleich auf die einzelnen Wedda-Gruppen vertheilon, ob verschieden pigmentiei'te
locale Varietäten existieren, und ob irgend ein bestimmter Ton den ächten Wedda
charakterisiere. Wir wählen für diese Untersuchung die Scala der Brustfarben, weil diese im
Ganzen viel reiuei' und l(>ichtei' bestimndiar sind als die des Gesichtes, dessen Farbe oft
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