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ist. Die iingehcuivii Capacitiitsziffern von 1614, 1673 und 1693 bei Männern und die
von 1355, 1474 und 1494 bei Frauen beweisen, dass Welcker jedenfalls mit der Angabe
Hecht hat (13, p. 36), die Bestimmungen von Davis seien reichlich um 100 ccm zu hoch.
Das Mittel der 5 männlichen Singhalesen-Schädel bei Davis, 1498.5, steht sogar um mehr
als 150 ccm über dem unsvigen.
Welcker (13, p. 101) hat für 5 Singhalesen-Männer ein Capacitätsmittel voji
1331 ocm, mit Schwankungen von 1294—1369, angegeben. Diese Zahl gewann Welcker
niclit durch (lirecte Cubierung, sondern durch Berechnung aus äusseren Maasscn des Schädels;
sie schliesst sich noch etwas näher an das von uns für die Ceylon-Tamilen als an das
singhalesisclie Mittel an.
Der von Zuckerkandl als Singhalese beschriebene (14, p. 24), abweicliende
Schädel weist eine Ga.pacität von 1505 ccm auf.
V i r c h o w (9, p. 69) giebt für einen männlichen Schädel das für einen Singhalesen
entschieden ungewöhnlich niedrige Maass von 1110 ccm an und für einen zweiten, „wahrscheinlich
männlichen'^ 1200 (p. 70). Dieser letztere scheint uns nach der Detailbesclireibung,
welche Virchow von der Flachheit der Scheitelcurve, der Form der Augenhöhlen und
anderen Merkmalen beifügt, eher weiblichen Geschlechtes zu sein; auch beim ersteren ist
die Bestimmung wohl niclit ganz sicher. Der dritte, von Virchow bearbeitete Schädel,
cm kindlicher, mit noch nicht gewechselten Milchzähnen, besass bereits eine Capacität
von 1250 ccm (p. 72).
S e r r u r i e r und Ten Kate fanden für die beiden männlichen, früher von Sandif
o r t und Dusseau beschriebenen Schädel Capacitäten von 1345 und 1445 (8, p. 12),
für zwei unsicheren Geschlechtes 1300 und 1475. Der letztere ist, wie wir weiter sehen
werden, kein normaler singhalesischer Schädel.
Bei der, theils in Folge schwankender Geschlechts- und Herkunftsbestimmung, theils
auch al)weicheuder Messungsmethode, herrschenden, beträchtlichen Unsicherheit der meisten
dieser Capacitätsangabeu, verzichten wir darauf, dieselben mit den unsrigen zu einem Gesamnitmittel
zu vereinigen. Nur soviel lässt sich aus dem Mitgetlieilten ablesen, dass, wie
wir es für die Männer unserer eigenen Sammlung feststellen konnten, die Singhalesen
zweifellos deutlich euencephal .sind.
Die grösste Schädellänge beträgt bei den Männern im Mittel 183 min, mit
Schwankungen von 176 bis 191. und die grösste Schädelbreite 132.6 mm, mit einem
Minimum von 126 und einem Maximum von 140 mm. Die grösste Scliädelhänge steht
daher zwischen der weddaischen und tamilischen; die Breite dagegen übertriftt sowohl die
der Tamilen, als noch mehr die der Weddas, wie wir ja schon oben auf den mehr ausladenden
Aufbau der Seitenwändc und die kräftige Entwicklung der Paiietalpartie am
Singhalesen-Schädel aufmerksam gemacht haben.
Der mittlere Längenbreiten-Index der Männer, 72.5, ist höher als bei den
zwei genannten Stämmen. Der niederste, bei Singhalesen-Männern coiistatierte Index war
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66; dieser steht ganz isoliert da, indem der nächst folgende schon 71 beträgt; dei' höchste
war 75.9, also leicht mesocephal.
Die Längenbi'eiten-Indices der Frauen waren 72, 73.3. 73.8 und 79.1, liegen also
durchschnittlich hölier als die männliclien; die beiden allophysen. wahrscheinlich ebenfalls
weiblichen Schädel ergal)en 72.2 und 73.6.
Wie bei den Tamilen die jugendliclien Schädel, in Folge von relativ stärkerer Ausbildung
dei' ParietaIparti.e, darchschnittlich höhere Indices als die erwachsenen aufwiesen,
zeigt auch unser Singlialeseii-Kiud einen solchen von 78.7. Der oben erwähnto weibliche
Schädel mit dem Inde.v 79.1 hat in seiner Form vollkommen kindliclie Verhältnisse anf-
1)ewahrt. ist auch, wie oben schon angemerkt wurde, noch relativ jung.
Von unseren 15 erwachsenen Schädeln waren 13, also 86.7 Procente, d(jlichoc
e p h a l , 2 od(n; 13.3 Procente, mesocephal (75.9 und 79.1). keiner b racl i y ceplial.
Bei Davis finden wir füi' 5 Männer Indices von 72. 72, 73, 75 und 76, für 5
Frauen solche von 65, 70, 72, 74 und 75. W(»Icker gielit für seine 5 Singhalesen in einer
älteroni Arbeit als mittleren Längenbreiten-Index 73.4 (12, p. 154) an, später, mit Benütznng
der grössten Breite statt der temporalen, für dieselben Schädel (13. p. 101) 76.3. Welcker
gewann diese Indices (p. 61) mit dem intertulieralen Längsmesser und nicht mit der
grössten Länge, so dass seine Zahlen nicht stricte mit den iinsrigen vergleichbar sind; die
Einzelindices werden nicht angeführt. Auch verweisen wir auf das oben über die Bestimmung
dieser Schädel Gesagte.
Hei Virchow (9, pp. 69 und 70) finden wir für seine beiden, von ihm als männlich
bezeichneten Schädel 71.3 und 70.2. Uebereinstimmend mit unseren oben angeführtiui
Ergebnissen, zeigt der kindliche Schädel, welcher nach der Beschreibung, welche Virchow
von ihnr entwirft, mit dem unsrigen sehr viele Aehnlichkeit haben muss, elienfalls einen
mesocephalen Index, 76.7 (p. 72).
S e r r u r i e r und Ten Kate (8, p. 12) geben für die beiden sicher männlichen
Schädel Indices von 71.97 und 70.08 an, für die beiden zweifelhaften (.ieschlechtes 75.71
und 90.18. Der letztere, ultra-brachycephale Schädel ist nicht als normal anzusehen; er
hat nach den genannten Autoren Pressionen von oben und gegen das Hinterhaupt erlitten,
von denen es zwivifelhaft sei. ol) man sie als pathologisch oder als künstlich anzusehen
habe (p. 9).
Ganz ähnlich verhält sich der Novara-Schädel mit dem Index 86.1. Auch dieser
hat nach der Beschreibung Zuckerkandi s (14, p. 24) Pressionen erduldet. Von beiden
Schädeln ist' es übrigens durchaus zweifelhaft, ob sie wirklich singhalesische sind; der von
S e r r u r i e r und T(mi K a t e beschriebene war nach seiner Etikette blos als „Cijloimees" bezeichnet,
und beim anderen hdilt überhaupt jeder Heikunftsnachweis. Virchow dachte
bei letzterem Schädel an eine Verwechslung mit einem malayischen (9, p. 68) und hat
vielleicht Hecht damit; doch liefert die an diesem Schädel beschriebene und von Virchow
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