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Eiuei'der ältesten Boviclitoi-statter, der Portugiese Ribeyr o 1685, ueiiut die Weddas
sogar weiss wie die Europäer (28. p. 178) und sagt, es gebe selbst rothliaarigo unter ihueii.
Diese mcrkwitaUgc Angabe hat sich, wie es oft mit solchen abcntcuerUchen Bericlitcn geht,
lange in der Literatur geliahen ; sie findet sich noch in Buffon's Naturgeschichte (7, pp. 181
ini(ri82), woselbst daran (He Theorie geknüpft wird, dass diese weissen und l)londen Bedas
nu-.glicherweise scliiftbrüchige Europäer seien, die sich aus Angst vor den Eingeborenen in
die Wälder gefliiditet hätten.
1805 berichtet Percival (25, p. 283), dass Weddas, die er 1798 gefangen in
Coloinbo gesehen, heller gewesen seien als die anderen Ceylonesen und zu einer kupferfarbe
neigend, älndicb vom Ilürensagen Selkirk (32. p. 81).
Andererseits nennt schon Eyklof van Goens (1(5, p. 209) die Farbe ganz lirauii.
Y a l e n t y n (39. p. 49) schwarz. Salinon (29. p. 573) 1)raun. Joinville (19, p. 435)
schwarz wie bei allen anderen Singhalesen, Hoffmeister (18, p. 164) bronzefar1x-n.
Lamprey (21. p. 31) dunkeh)rami. Bailey (4, p. 282) eher dunkler oder liesser düsterer
als die der Singhalesen, ebenso Worthington (43. p. 78) etwas dunkler als bei den gewöhnlichen
Singhalesen. aber nicht so dunkel wie bei Tamilen. Diese letztere Angabe ist.
wie unsere Scalen zeigen, für die Durchschnittsfärbung nicht richtig. In unserem Vorhericlitc
1886. den wir vor unserer jetzt gegebenen genaueren Farben-Analyse, die wir erst 1890
anstellten, abgefasst haben, bezeichneten wir die Farbe als dunkles und schmutziges Chocoladenbraun.
was, wie wir jetzt wissen, wohl eine häufige und auffallende, aber nicht die
einzige Wedda-Farbe ist.
Genauere Daten hat der Anonymus von 1820 (1, p. 342); er sagt, die Weddas
seien gewöhnlich dunkler als die Singhalesen, einige Individuen seien aber viel heller als
die Anderen.
Nach Ne vi 11 (23, pp. 33 und 34) sind die Weddas von Geburt braun und dunkeln
durch die Exposition nach; etwas im Widerspruch damit steht seine weitere Mittheilung,
es sei eine hellbraune Rasse. Wichtig aber ist die Notiz, es gebe zwei Wedda-Gruppen
oder, wie Nevill sagt, Rassen, welche zum Schwarzen inclinieren, einmal die Küsten-
Weddas und zweitens der Uruwa-Clan. (Auf die sogenannte Clan-Eintheilung der Weddas
kommen wir in einem späteren Abschnitt ausführlich zu reden.) Da Nevi l l diesen Uruwa-
Clan n a c h Ober-(West-) Binteniie und die angrenzenden Districte gegen Badulla hin verlegt,
so gehören hiezu unsere Weddas der Wewatte-Gegend, welche wir ja auch, wie man sich
erinnern wird, ebenso wie die Küsten-Weddas, von durchschnittlich dunklerer Farbe als
dieüebrigen gefunden haben. Nevill denkt an ehien Einfiuss der heissen, trockenen und
sandigen Küste auf die Färbung der Küsten-Weddas; doch erscheint dies, wie wir oben
schon sagten, wegen des Auftretens derselben Erscheinung im viel feuchteren Bintenne
keine befriedigende Erklärung. Den Üruwa-Lcuten schreibt Nevill ferner einen besonderen
blauschwarzen Reif auf der Haut zu, wie ihn etwa Pflaumen zeigen; wir haben dies nicht
bemerkt.
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Deschainps P-:-526) beschreibt hi Wewatte die Hautfarbe als ziemlich variabel,
doch weniger als bei den Singhalesen; sie schwanke von einem weniger hellen Ton bis
lu einem dunkleren als bei Diesen, was im Allgemeinen ganz richtig ist. Als constanteste
Töne nennt er die zwischen 27, 28 und 43 Broca's (letztere beiden sind unsere Farben
I und II); 27 scheint uns selbst für die dunklen Wewatte-Leute zu schwarz gesehen zu
sein wenigstens für Gcsiclit und Brust,
Nicht richtig sind unseren Beobachtungen nach seine weiteren Angaben, dass die
Frauen nicht heller ^sein sollen als die Männer (p. 313); denn wir haben ja gesellen, dass
di^ dunkelsten Töne der Männerscalen den Frauen gefeldt liaben, und ferner, dass keine
Differenz zwischen Gesichts- und Körperfarbe zu constatieren sei (p. 334). Interessant ist
dageaen die Thatsache, welche Deschamps von den Weddas erfuhr (p. 314), dass das
Kind'mit viel hellerer Farbe zur Welt komme, als die Ehern seien. Wir werden darauf
später eintreten, da wir dassellje auch bei den Singhalesen beobachtet haben.
Nachdem wir nun gesehen haben, wie selir die Angaben übei' die Hautfärbnng
in der Literatur schwankend sind, werden, so hoffen wir, die von mis gebrachten Scalen
gerechtfertigt erscheinen, welche, wie wir denken, ein correctes Bild der Vertheilung der
Färbung inneiliah) des Wedda-Stammes geben.
"^Ueber die Farbe der Augen erfahren wir von Lamprey (21, p. 31), die Iris sei
dunkelbraun und die Conjunctiva von düster (dusky) gelbem Tone. Deschamps (9, p. 328)
giebt die Farben der Augoi. nach Broca's Tabelle bei einem Manne als Nr. I, bei vieren
als II und dreien als III an. Wir haben durchschnittlich dunklere Töne lieobachtet und
müssen also die Entscheidung Künftigen überlassen. Doschamps erwähnt auch bei
zwei Weddas der blau-weissen Ringzone um die Iris, welcher wir oben gedacht Iiaben.
Die Farbe des Haares wird übereinstunmend als schwarz angegeben (Hoffmeister,
18. p. 1(34. Lamprey, 21. p. 31, Tennent, 36. II, p. 449, Deschamps, 9, p. 328).
Seine Länge, seine üngepflegtheit und Verfilzung, das wirre Herabhängen um Gesicht
und Schultern, über den Rücken, ja manchmal bis zur Taille, wird von den verschiedensten
Autoren mehr oder minder ausführhch geschildert, so von Davy (8, p. 116),
der es treffend ein Emblem der Wälder, in denen die Weddas leben, nennt, vom Anonymus
1820,(1, p. 340), von Hof fmeister (18, p. 1(34), Sirr (33, 11, 216). Baker (5, p. 91),
der es mit ehiem Pferdeschweif vergleicht, Tennent (36. 11, p. 449), Bailcy (4, p. 283)
imd dem Anonymus 1876 (2, 1. p. 114). A^on Einigen wird auch das Bimlen des Haares
in einen Knoten erwähnt (Knox, 20, p. 62, Valentyn, 39, p. 50, Percival, 25, p. 283,
l'hilalethes, 26, p. 245, Bennett, 6, p. 254, Deschamps, 9, p. 299; etc.).
P a l l a d i u s (24. p. 6) berichtet, das ungeschorene Haar sei schlicht (¿.-lAoT^i/os),
liailey (4. p. 283), es sei nicht kraus und Ilartshorne (17, p. 409), es sei grob nnd
fliesseiid.
Nach den in seinem Besitz befindlichen Photographieen giebt Yirchow (40, p. 45)
eine sehr treffende Schilderung, indem er sagt, das Wedda-Haar sei verhähniss
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