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mit für seine Dcutuiig verworthete Feiliuig der Zähne noch keine sichere Stütze für diese
Aiisiclit, da, wie wir in einem fridieren Absclmitte bemerkten (p. 137), auch die Singlialescn
ihre Ziilinc auf uiancliorlei Weise verunstalten.
Wann wu'd endlich die Zeit kommen, dass aus den anthropologischen Arlseiten
das zuilillig aufgelesene Sclüldel-Material, welches den Fortgang der Wissenschaft so ungemein
oi-schwert, für innner verschwindet und geordnete Untersuchungen an die Stelle
dieses 'Lastens im Dunkehi treten?
AVeim wir diese beiden Scliüdel unberücksichtigt lassen, so erhalten wir für 9 von
den. Autoi'on als miuinlich Ijestimnrte Schädel (5 bei Davis, 2 bei Virchow. 2 bei
S e r r u r i e r und Ten Kate) ein Mittel von 72.4, mit Schwankungen von 70.1 bis 7(3.
Unsere eigenen i) männliclien Schädel Jiattcn 72.5, also praktisch dieselbe Zahl ergeben,
so dass dies wohl das richtige Mittel fiir die Singhalesen sein dürfte.
Die 5 wciblichen Schädel bei Davis, mit unseren 4 vereinigt, liefern ein Mittel
von 72.7. welches also das mäunliche um ein kleines übertrifft.
Xunmt man silmmtliche erwachseiie Schädel, sowohl die dem CTCSchloclit nach
bestimmten, als die zweifelhaften, zusammen, so sind von 30 Schädeln (15 in unserer
Sammhmg, 10 bei Davis, 3 bei S e r r u r i e r und Ten Kate, 2 bei Virchow) 26 dolichoc
e p h a l , mehrere freilich au der (ircnze der MesocephaHe und 4 mesocephal (75.7, 75.9,
7(3 und 79.1). Dies ergiebt 8(3.7 Procent dolichocéphale und 13.3 l'rocent mesoc
e p h a l e , genau dasselbe Verhältniss, welches auch in unserer eigenen Sammlung geherrsclit
hatte.
In vollkommenem Widerspruche mit diesem einheitlichen Resuhate stehen die
Ergebnisse, welche Ma u o u v r i e r , Virchow und Serrurier und Ten Kate durch Messung
au lebenden Singhalesen der Hagonlieck'schen Truppen gewannen.
M a n o n v r i e r (5, p. 719) hat unter 12 Erwachsenen keinen einzigen dolichocephaleu
gefundcji : als Indexrnittel für seine Männer berechnen wir 79.8, für die Frauen 84.2.
Aus Vircliows Tabelle (11. p. 50) ei'halten wir für 4 Männer ein Mittel von 78.3, für 2
Frauen von 79.25. Serrurier und Ten Ivatc endhch geben (8, p. 5) für 11 Männer 79.98.
für 4 ]->auen 77,53 als Durchschnittszahlen an. Dabei ist noch zu bemerken, dass es niclit
dies(dben Individiien sind, welche von den genannten Gelehrten untersucht wurden.
Dieser \Viderspruch mit den kraniologisclien Ergebnissen lässt sich, da wir jetzt
wissen, dass auch die Ceylon-Tamilen dolichocephal sind, niclit etwa damit erklären, dass
ein sehr gemischtes Personal nach Europa gekommen sei, wie es zwar thatsächlich der
Fall war, sondern wir müssen diese Abweichung auf Fehler zurückfidiren, die mit der
Messung des lelienden liopfes zusammenhängen.
Wir haben schon oben (pp. 236 und 237), bei der Vergleichung der am lelieiiden
Kopfe gewonnenen Gesichts-lndicos mit den rlurcli Mc,ssiuig an rien Scliädeln erhaltenen.
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liei'vorgehohen. dass das Maass der Jocfibreite am Lebenden in stärkerem Verhältnisse zunehme
als das der Gesichtshöhe. Elienso lässt sich der Nachweis führen, dass anch «las
Maass der grossten Schädelbreite am Lebenden, wegen der seitlich dick aufgelegten Kopfschwarte
und der BeViaarung, viel mehr zurummt als das der Schädellänge, bei dcnm
Messung man mit dein Instrumente ganz dicht auf den Knochen gelangen kann.
Wir hatten au unseren 9 Männerschädeln für die grosste Länge ein Mittel von
183 mm gefunden und füi- die Breite ein solches von 132.6.
Dagegen berechnen wir aus den Angaben von Vi r chow (11, p. 49) für 4 leliende
Männer, denen von Manonvrier (5, p. 719) für 7 und denen von Serrnrier und Ten
K a t e (8, p. 5) für 5 Männer — Individuen, deren Alter auf 20 oder weniger augegeben ist,
lassen wir weg—, im Ganzen also für 16 Männer, als Schädellänge dieselbe Zahl 183 iimi,
als Schädelbreite dagegen 144.9 mm. Diese starke Zunahme der Breite kann nur durdi die
Haut- und Ilaardicke verursacht sein, da sonst alle diese lebenden Singlialesen sehr viel
geräumigere Schädel müssten gehabt haben, als diejenigen waren, welche wir und Andere
in skelettiertem Zustande zu untersuchen Gelegenheit hatten.
Es zeigt dieses Picispiel aufs neue, wie unsicher im Allgemeinen Messungen von
Lebenden sind, insofern sie darauf ausgehen, die Formen der unter der Fleisch- und Hanthülle
verborgenen Knochen zu ermitteln. Uns scheint, dass man am Lebenden nur solclie
j\laassc nehmen sollte, welche am Skelett nicht mehr exact zu gewinnen sind, wie zum
Beispiel Körpergrosse und Brustumfang, und solche, welche sich auf Weichtheile bezielien,
wie die Nasen- und Mundhreite, Umfang der Waden etc., dass dagegen alle diejenigen,
welche am Skelett mit grösserer Präcision genomnren werden können, eine durchaus nnnöthigo
Belastung der Literatur sind.
Die Höhe unserer mäunlichen Schädel, 135.25, übertrifft durchschnittüch die
Ih'eite, und der Längenhöhen-Index ist daher grösser als der der Breite: 73.95 gegen
72.5, bei vier Frauen 75.1 gegen 74.5. Von acht männlichen Schädehi sind vier orthoc
e p h a l , einer steht an der Grenze zur Platycephal i e (69.4), zwei au der zur Hypsic
e p h a l i c (75.4 und 75.7) und einer ist ausgesprochen hypsicephal, 79.5.
W e l c h e r (13, p. 101) giebt einen höheren Längenhöhen - Index für seine
Schädel an, nämlich 77 was von den oben berührten Umständen abhänsen dürfte.
Ni'un als männlich bestimmte Schädel (5 bei Davis, 2 bei Virchow, 2 bei Serrurier
und Ten Kate. LBj und Vr.) liefern ein Mittel von 75.2, fünf weibliche bei Davis ein
solches von 74.8, Zahlen, welche von den unsrigeu nicht stark abweichen. Mit diesen
letzteren vereinigt, giebt dies für 17 Männer 74,6 und für 9 Frauen 74.9, beides hoch
o i ' t h o c e p h a l e Mittel,
Die Sagittalcurve des Schädels beträgt bei den Männern im Mittel 367.9 mm,
die Frontalenrve 310.4 mm. Dieses letztere M'aass üliertrifft merklich das entsprechende
der Tamilen, 305.5, und noch mehr das der Weddas, 297.4; es hängt dies mit der stär