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ITödist hodeutsam zeigt sich auf diesen Cnrveu (Fig. 141) dio Erhebmig dej
Nnsciiriickens von der Flaclilieit dos Schimpanse durch den Wedda zum Europäer. Es sei
hier gleicli l)emerkt, dass es aneli Schimpanso's giebt, bei welchen die Nasenlieine sich
bereits etwas gegen einander aufrichten. Jfan vergleiche zum Beispiel die beiden Schimpaiisc-
Schädel auf Taf. LXXYIIl. Der eine davon (,Fig. 154) ist der in Curven zerlegte; er zeigt
vollkommen flach neben einander liegende Nasenbeine, während bei seinem Nachbarn
(Fig. 155) schon eine leichte Erhebung constatierbar ist, wie das Profilbild ganz deutlich
erkennen lässt.
Das Verhältniss der rothen Augenmitteu-Horizontalen zur Basalcurve ist, wenn
man die Figuren 132 (Taf. LXVllI). 188 (Taf. LXXl) und 150 (Taf. LXXVll) mit einaucler
vergleicht, bei den drei Formen sehr ähnlich; immerhin greift sie l.)eim Schimpanse noch
etwas weniger über die Basalcurve hinaus als beim Wedda.
Auf Fig. 142. Taf. LXXIli, sind ferner die blauen Glahellar-Horizontalen der drei
zu vergleichenden Schädel ineinander gelegt. Sehr auffallend ist hier die Formähnlichkeit
der drei Curven; besonders zwischen Wedda und Schimpanse zeigt sich eine gros.sc
Üebereinstiminung in der Bildung des Superciliarschirms und der auf diesen folgenden seitlichen
Einziehung der Curve. Das oben über das Verhältniss des vor der Olirebene befindlichen
Schädeltheils zu dem hinter ihr gelegenen gesagte gilt auch hier.
Endlich zeigt Figur 143 die ineinander gelegten grünen Scheitelcurven der drei
Schädel, wiederum eine auffallende Uebereinstinmiuug in der Form nachweisend.
Auf Fig. 140 sieht man, dass die drei ineinander gelegten Basalcurven in ihrer
Breite nahezu üLiereinstimmen. Die rothen Augeuhorizontalen dei' Fig. 141 zeigen eine
stärkere Verschmälerung des Schimpanse-Schädels gegenüber den beiden anderen, und wir
liaben ja auch olieii erwähnt, dass, wenn man die Horizontalcurven des Schimpanse-Schädels
ineinander legt, wie es in Fig. 150. Tat. LXXVII, geschehen ist, die rothe weniger über die
braune Basale ausladet als bei Wedda und Europäer. Auf demselben Bilde erkennt man, dass
die blaue Glabellarcurve beim Schimpanse fast im ganzen Umkreise von der rothen Linie
umschlossen wird, während bei Wedda und Europäer fast durchweg das Gegentlieil der Fall
ist; es ist daher auch auf Fig. 142 eine noclr stärkere Verschniidi-rung der blauen Schimpanse-
Curve den beiden anderen gegenülier zu erkennen, als bereits seine rothe gezeigt hatte, niid
in noch höherem Grade gilt dies für die grüne Scheitelcui-ve (Fig. 143). Während also beim
Menschen die seitlichen Scliädelwände über der Frankfurter Basalebeno sich entweder senkrecht
oder über dieselbe ausladend erheben, neigen sie beim Scliinipanse nach innen.
Sehr bemerkenswerth zeigt sicli auf unseren Horizontalcurven in der Schläfengegead,
hinter dem äusseren Augenrand, die Kluft zwischen Schimpanse und Eui'opäer durch eiiu'
Schädelform, wie die des Wedda ist, einigermaassen vermittelt. Beim Schimpansi! (l'ig. 15(1,
Taf. LXXVll) sieht man an dieser Stello die blaue Linie inn- um ein kleines aussei'halh
der rothen liegen, während die grüne weit von beiden umschlossen wird. Beim Wedda
(Taff. LXV und LXVIJI) füllt sicli die Schläfe schon mehr, indem die blaue Linie erlieh-
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lieh, die grüne wenigstens meist um ein kleines, über die rothe ausladen. Endlich beim
Eai'opiier (Tal. LXXI) treten beide, die blaue und die grüne Curve, in grosser Ausdehnung
übei' die rothe in der Schläfengegend Irhiaus, eine bedeutend stärkere Entwicklung der
Teinporalpartie dos Geliirns anzeigend. Beim schmalen, dolichocephalen Schädel (Fig. 138)
zeigt si(di dies noch auffallender als beim Brachycephalus (Fig. 139), bei welch' letzterem
eben schon die rothe Curve eine sehr starke lireite in der Schläfengegend aufweist.
AVir gehen nun über zur Yergleichung der Sagittalcurven von Europäer, Wedda
und Schimpanse. Auf Tai LXXIV finden sich die braunen Median- und die rothon Augeniiiittonsagittalen,
auf Taf. LXXV, Fig. 146, die blauen, durch den äusseren Augenrand
gidegten Sagittalen der drei Formen ineinander gelegt und zwar so orientiert, dass die
llorizoiitalebene a—a und die Ohrebene b—b zusammenfallen. Auf diesen Curven erscheint
der Abstand vom Schimpanse zum Menschen bedeutend viel grosser, als es die Horizontalcni
ren hatten vormuthen lassen. Wenn man die ineinander gelegten Mediansagittalen
(Fig. 144) ansieht, so ergiebt sich in der That, dass ein ungeheurer Mantel von Gehirnmasse
um den Sdiimpanse-Schädel herum gelegt werden muss, um selbst eine niedere
Menschenform zu erreicdien. Dieses Verhältniss wird nicht anders, wenn man auch den
grössteii Schimpanse-Schädel—der dargestellte ist einer von reichlich Mittelgrösse — zum
Vergleich 11 eranzieht.
Trotz dieses Abstandes aber erscheint der Bauplan des Schimpanse-Schädels als
ein dem menschlichen verwandter, und in einigen Punkten stellt sich doch der 'Wedda-
Seliädel als die Extreme einigermaassen vermittelnd heraus.
Während die Wölbung der Stirne in der Medianebene (Fig. 144) bei den beiden
verglichenen Menschenschädeln eine grosse Üebereinstinrmung zeigt, bleibt am Hinterhaupt
der Wedda hinter dein Europäer weit zurück, und zugleich vorändert sich die Pachtung
des llintorhauptsloches. Auf unserem Bilde ist die mediane Längsaxe des liinterhauptsloclies
durch eine punktierte Linie angedeutet, und da erkennt man, wenn man die Richtung
derselben gegen die Frankfurter Ebene a—a betrachtet, dass das Foramen magnum bei
unserem Europäer am stärksten nach vorne schaut, beim Wedda sich mehr der Horizontalen
nähert und endlich heim Affen nach hinten gerichtet ist. Ausser dem auf Taf. LXXIV
gewählten Wedda-Schädel haben wir auch die Sagittalcurven von drei anderen mit
unserem Europäer verglichen und stets für die Neigung des Hinterhauptsloches dasselbe
liesultat erhalten.
Zugleich mit der Bichtung des Foramen magnum hat sich auch die der Pars
basilaris OSSIS occipitis verändert. Auf unserer Figur sieht man, dass sich die untere Fläche
Jcr lotzt(>ren beim Schimpanse am meisten dem Horizontalen nähert, während sie beim
Europäer stark nach oljon und vorne gerichtet erscheint. Der Wedda nimmt hierin eine
etwas vorniittelnde Stellung ein, indem die Unterfläche des Körpers seines Hinterhaupts-
Jwiics nicht so stark wie bei unserem Europäer nach aufwärts strebt.